Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
verheiratet?“
„Ja. Er ist gerade Vater geworden.“
„Wie schön für ihn!“
„Allerdings. Er und seine Frau lieben sich sehr.“
Schnell wechselte Dottie das Thema. „Was ist das für eine Insel hinter Argentum?“
„Das ist Aurum, wo Zoe und ich wohnen.“ Da er sein Hemd noch nicht wieder angezogen hatte, spürte sie seine Körperwärme. „Wie du ganz richtig erraten hast, gibt es dort große Goldvorkommen. Vor einigen Jahrzehnten hat man sie auf der anderen Seite des Berges entdeckt. Bari und ich lieben unseren Job. Wir betreuen viele Projekte, und ich kann es gar nicht erwarten, meine Arbeit wieder aufzunehmen.“
Seine Nähe machte sie so nervös, dass Dottie zu beben begonnen hatte. Um auf Abstand zu gehen, legte sie das Fernglas auf den Tisch und nahm ihr Glas in die Hand. „Hast du Heimweh?“
„Ja.“ Als Alex sie von Kopf bis Fuß musterte, fing ihr Puls an zu rasen. „Zoe und ich sind lieber dort als auf Hellenica. Der Palast ist viel kleiner und der Garten grüner. Wir fahren nächste Woche alle zusammen hin, dann kann sie ihn dir zeigen.“
Sie erwiderte nichts darauf, denn sie würde die beiden nicht begleiten, auch wenn sie zu dem Zeitpunkt noch hier wäre. Es war keine gute Idee. „Lässt du sie dann mit dem Hubschrauber zur Vorschule bringen?“
Alex nickte. „Sie wird aber später auf Aurum zur Schule gehen.“ Nachdem er sein Glas geleert hatte, nahm er sein Hemd von der Liege. „Sollen wir nach unten gehen und uns frisch machen, bevor Bari an Bord kommt?“
Dottie folgte den beiden die Stufen hinunter zu den luxuriösen Kabinen. „Komm mit.“ Zoe nahm ihre Hand und zog daran.
„Ich habe eine eigene Kabine da hinten.“
„Warum?“
„Weil ich hier zu Gast bin.“
Daraufhin wandte die Kleine sich an ihren Vater. „Sag ihr, sie soll mitkommen.“
„Zoe? Wir haben unsere eigene Kabine, und sie hat ihre“, erklärte Alex, doch sie ließ ihre Hand nicht los. „Ich will aber bei dir sein.“
„Schon gut“, meinte Dottie, bevor er protestieren konnte. „Zoe und ich machen uns zusammen frisch, dann treffen wir uns nachher alle an Deck.“ Seine Familie machte gerade einiges durch, und bestimmt hatte Zoe die Spannungen beim Frühstück bemerkt.
Nun kniff er die Augen zusammen. „Sind Sie sicher?“ Offenbar hielt er es für besser, sie in Gegenwart seiner Tochter zu siezen.
„Müssen Sie das überhaupt fragen?“ Alex musste sich mit seinem Freund zusammensetzen und hatte niemanden außer ihr an Bord, der ihm mit seiner Tochter helfen konnte. Und sie wollte ihn unbedingt entlasten. Er brachte große Opfer für sein Vaterland. Jetzt war sie an der Reihe, auch wenn sie nur einen kleinen Beitrag leisten konnte.
„Sie stehen gerade unter enormem Stress und könnten etwas Unterstützung gebrauchen. Ich habe keine Ahnung, wie Sie diesen Balanceakt schon so lange bewältigen.“ Sie lächelte Zoe an. „Komm mit.“ Als sie deren erleichterten Gesichtsausdruck sah, wusste sie, dass sie richtig gehandelt hatte.
„Dann werde ich den Steward bitten, ihr Sachen zum Umziehen zu bringen.“
„Das wäre perfekt.“
7. KAPITEL
Nachdem er sie noch einen Moment lang forschend betrachtet hatte, betrat Alex seine Kabine. Dottie war klar, dass sie ein großes Zugeständnis gemacht hatte, weil sie sich sonst bemühte, professionelle Distanz zu seiner Tochter zu wahren. Aber niemand hatte diese Katastrophe vorhersehen können.
Alex war hin und her gerissen zwischen seiner Liebe zu seinem Bruder, der zu seiner Großmutter und der Sorge um die Zukunft der Monarchie. Es schien ihr, als würde er diese Bürde ganz allein tragen. Dies war ein ganz besonderer Tag, und sie war froh, dass sie ihn zumindest im Hinblick auf Zoe unterstützen konnte.
„Ich habe eine Idee, Zoe. Wenn du geduscht hast, legen wir uns ein bisschen hin. Ich bin von der Hitze ganz müde.“
„Ich auch.“
In der Kabine gab es zwei breite Betten. Zehn Minuten später deckte Dottie ihren Schützling zu.
„Kannst du nicht immer bei Papa und mir bleiben, Dottie? Ich weiß, dass du nicht meine Mama bist, aber Papa hat mir erzählt, dass du auch mal eine warst.“
Das Atmen fiel Dottie plötzlich schwer. „Ja. Ich hatte einen kleinen Sohn namens Cory, der auch an seiner Aussprache arbeiten musste, genau wie du.“
„Und was ist mit ihm passiert?“
„Er ist zusammen mit meinem Mann bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“
„Dann bist du ja ganz allein.“
„Ja“, erwiderte Dottie leise. Zum
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