Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
mich und schließt unsere Großmutter aus. Und sie ist natürlich außer sich.“
„Das kann ich mir lebhaft vorstellen.“
„Ich mache mir Sorgen um sie beide und habe deshalb den Arzt kommen lassen. Er ist gerade bei ihnen, um mit ihnen zu besprechen, wie er ihnen helfen kann. Er meint, ich müsste rund um die Uhr für meinen Bruder da sein. Ich habe unseren Cousin Philippe gebeten, nach Hellenica zu kommen und einige Tage zu bleiben, damit Stasio einen vertrauten Menschen zum Reden hat.“
„Es tut mir so leid, Alex.“
„Mir auch“, erwiderte er düster. „Diese Situation hat sich seit Jahren angebahnt. Zoe leidet ebenfalls darunter. Als wir heute zum Palast zurückgekehrt sind, habe ich eine Stunde gebraucht, um sie zu beruhigen. Sie wollte in deine Suite gehen. Und sie hat gesagt, sie möchte, dass du ihr neues Kindermädchen wirst.“
Alex hörte, wie Dottie leise stöhnte. Es zerriss ihm das Herz, weil sie ihm zu entgleiten drohte. „Es würde nicht funktionieren.“
„Glaubst du, das wüsste ich nicht?“, brauste er auf. „Aber wärst du bereit, bis zur Krönung mit ihr auf Aurum zu bleiben? Sie liebt ihr Zuhause, vor allem den Garten. Eine der Angestellten hat Enkel, mit denen sie immer spielt. Ich würde jeden Abend mit dem Hubschrauber kommen, um ihr Gute Nacht zu sagen. Nach der Krönungszeremonie kehre ich nach Aurum zurück, und du kannst nach New York fliegen. Hector wird sich um alles kümmern. Ich schätze, deine Nachfolgerin wird kurz danach oder sogar schon vorher eintreffen. Aber kann ich mich bis dahin auf deine Unterstützung verlassen?“
Sie nickte, ohne ihn dabei anzusehen. „Natürlich.“
Das Atmen fiel ihm jetzt etwas leichter. „Danke. Am Samstag bringe ich dich und Zoe hin. Nächste Woche lassen wir die Vorschule ausfallen.“
„Und bleibt es dabei, dass der kleine Varney sie nach dem Unterricht begleitet?“
„Ja“, erwiderte er leise. „Es ist viel besser, als wenn sie bei ihrer Urgroßmutter ist.“
„Du wirkst erschöpft, Alex. Und es ist bereits spät. Lass uns zurückfahren.“
Sie redete schon wie Hector. Kehr zurück. Tu deine Pflicht. Vergiss, dass du ein Mann mit ganz normalen Bedürfnissen bist.
Wütend drehte er um und fuhr in hohem Tempo zum Palast zurück. Als sie dort eintrafen, empfand er nur noch Schmerz. Und er beobachtete, wie der einzige Mensch, der ihn ihm nehmen konnte, vor ihm weglief.
Zuerst war Zoe dem amerikanischen Jungen gegenüber sehr schüchtern. Sie blieb die ganze Zeit bei ihrem Vater am flachen Ende im Pool.
Sie waren gerade von der Vorschule zurückgekehrt. Mark, ein niedlicher dunkelblonder Junge, konnte schon richtig gut schwimmen. Kräftig Wasser tretend ließ er sich in einem Schwimmring am tiefen Ende treiben, während Dottie am Beckenrand bei ihm saß.
„Meine Mom hat mir erzählt, dass sie komisch spricht. Warum?“, fragte er leise.
„Manche Kinder haben Probleme mit der Aussprache. Aber ich übe viel mit ihr. Eines Tages wird sie genauso reden wie du, und bis dahin hoffe ich auf deine Hilfe.“
„Wie soll ich ihr denn helfen? Sie ist eine Prinzessin.“
Amüsiert betrachtete sie sein sommersprossiges Gesicht. „Nein, sie ist ein ganz normales Mädchen. In gewisser Weise kannst du sogar der beste Lehrer für sie sein.“
Erstaunt sah er sie aus seinen blauen Augen an. „Wirklich?“
„Ja. Du bist älter als sie, und Englisch ist deine Muttersprache. Wenn du mit ihr spielst, wird sie dir zuhören und dich nachahmen. Du bist ein Junge, und Jungen fordern sich gern gegenseitig heraus, stimmt’s?“
Mark lächelte. „Ja.“
„Also, fordere sie heraus. Du weißt schon. Sag ihr, du wettest mit ihr, dass sie nicht Bett sagen kann.“
„Bett?“
„Sie übt gerade das B und das T. Mach ein Spiel daraus. Sag ihr, wenn sie es richtig ausspricht, zeigst du ihr deinen MP3 Player. Ich habe dich in der Limousine damit spielen sehen.“
„Erzähl es bitte nicht meinem Dad. Ich darf ihn eigentlich nicht mit in die Schule nehmen.“
Dottie betrachtete ihn einen Moment. „Wenn er es herausfindet, erzähle ich ihm, dass du ihn brauchst, um Zoe zu helfen.“
„Super!“
Dass er es so sah, freute sie. Nachdem er versucht hatte, zu Hause und in der Schule Griechisch zu lernen, war es eine große Erleichterung für ihn, wieder Englisch sprechen zu können. „Komm, wir machen eine Wasserschlacht mit den beiden.“ Sie zog ihren Bademantel aus und glitt ins Wasser. „Du steigst auf den Wal, und ich schiebe
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