Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
ersten Mal fiel es ihr allerdings nicht schwer, darüber zu reden. Das Gespräch mit Alex am vergangenen Abend hatte sie einen großen Schritt vorangebracht.
„Meine Mama ist auch gestorben, und jetzt sind Papa und ich allein.“
„Du hast doch noch deine Urgroßmutter und deinen Onkel.“
„Aber ich will dich.“
Auch Dottie wollte ihre Zeit mit Zoe verbringen. Sie hatte ihre tiefste Trauer überwunden und hätte sich gern auf Dauer um sie gekümmert. Allein die Vorstellung war allerdings völlig abwegig.
„Lass uns einfach den Moment genießen, ja?“, meinte Dottie mit bebender Stimme.
„Na gut.“ Wenige Sekunden später schloss Zoe die Augen und schlief ein.
Nachdem sie ebenfalls geduscht hatte, zog Dottie eine saubere Bluse und Jeans an. Als sie aus dem Bad kam, fiel ihr Blick auf das andere Bett, und sie beschloss, sich darauf zu legen, bis Zoe aufwachte.
Das Nächste, was sie wahrnahm, war der Klang einer vertrauten Männerstimme, die ihren Namen flüsterte. Als sie die Augen öffnete und sich auf die Seite drehte, sah sie Alex auf der Bettkante sitzen. Sie hatte von ihm geträumt, und nun ließ sein Anblick ihr Herz wie wild pochen. Seine dunklen Augen schienen zu glühen, und sie konnte den Blick nicht abwenden.
„Danke für deine Hilfe.“
Fasziniert betrachtete sie ihn. „Das habe ich gern getan.“
„So konnte ich unser Geschäftsessen in Rekordzeit beenden. Ich wollte Zoe frische Sachen bringen. Hast du eine Ahnung, wie schön du bist, wenn du schläfst?“
Dottie wollte sich abwenden, doch er hielt sie fest. „Bitte lass mich los. Zoe muss jeden Moment aufwachen.“
Alex beugte sich über sie und strich ihr über den Arm. Ein heißes Prickeln überlief sie. „Mit dir allein zu sein ist alles, woran ich denken kann.“
„Alex …“, stieß sie heiser hervor, während er den Kopf neigte.
„Ich liebe es, wenn du so meinen Namen sagst.“ Als wäre es das erste Mal, küsste er sie zärtlich und lockend und schließlich immer sinnlicher. Dann ließ er die Lippen über ihr Gesicht und ihren Hals gleiten, bevor er sie wieder auf ihre presste.
Beim ersten Mal hatte er ein Feuer in ihr entfacht, das nicht mehr erloschen war. Nun brachte er die Flammen wieder zum Lodern.
Außer Atem barg er das Gesicht an ihrem Hals. „Ich will dich, Dottie. Ich habe noch nie eine Frau so begehrt, und ich weiß, dass du mich auch willst.“
„Das kann ich wohl nicht mehr abstreiten.“ Sie spürte seine raue Wange. Er war so aufregend männlich! Nun spielte er so erotisch mit ihrer Zunge, dass Dottie es hingebungsvoll erwiderte, doch es reichte nicht, um ihre Begierde zu stillen.
Alex war einen Schritt weiter gegangen. Sie fühlte sich tatsächlich begehrt und wertgeschätzt. Das Geräusch des Horns brachte sie jedoch unvermittelt auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie hatte sich tatsächlich mit Prinz Alexius von Hellenica auf seiner königlichen Jacht geküsst! Und das am helllichten Tag, während seine Tochter im Bett daneben schlief. Was wäre, wenn diese aufgewacht war und sie beobachtet hatte?
Entsetzt löste Dottie sich von ihm und schaffte es, aufzustehen, bevor er sie daran hindern konnte.
„Dottie?“, rief er sehnsüchtig, doch sie wagte es nicht, in der Kabine zu bleiben. Nachdem sie sich ihre Tasche geschnappt hatte, eilte sie in den Gang und zur Treppe.
Oben angekommen, begegnete sie dem Decksteward, der sie anlächelte.
„Mrs Richards? Wir haben gerade auf Hellenica angelegt. Sie können jederzeit an Land gehen.“
Ob er ihr ansah, dass der Prinz sie gerade geküsst hatte? Ihr Haar war zerzaust, und ihre Lippen mussten geschwollen sein.
Nach Prinz Stasios schockierender Eröffnung konnte man der Königin keinen Skandal zumuten. Und je länger sie an Bord blieb, desto mehr Stoff lieferte sie für Klatsch und Tratsch – eine unerträgliche Vorstellung.
„Danke“, erwiderte sie mit bebender Stimme, bevor sie an Land ging und in die wartende Limousine stieg. Auf dem Rücksitz kämmte sie sich schnell und zog sich die Lippen nach.
Wenige Minuten später kam Alex mit Zoe nach. „Dot!“, rief die Kleine aufgeregt, bevor sie sich neben sie setzte.
„Bist du gerade aufgewacht?“ Ganz bewusst mied Dottie seinen Blick. „Du bist ja eine richtige Schlafmütze.“
Zoe lachte und plauderte dann fröhlich mit ihrem Vater, bis sie vor dem Palast eintrafen, wo Hector sie bereits erwartete.
„Willkommen zurück, Königliche Hoheit. Die Königin erwartet Sie und die
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