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Mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht

Titel: Mitten in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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entgegenbog.
    Doch er warf sie auf den Bauch. Sie zuckte und stöhnte verzückt und wäre fast dahingeschmolzen, als er ihr den Nacken durchknetete. »Wie ich vermutet hatte«, verkündete er. »Hier ist der Spannungsherd. Bei mir auch.«
    »Ach Gott.« Wenn sie in diesem Augenblick einen Wunsch hatte, dann den, er möge das, was er gerade machte, auf eine ganze Woche ausdehnen. »Damit könntest du dir deinen Lebensunterhalt verdienen.«
    »Das war immer mein zweites Standbein. Hier hast du aber ein paar dicke Knoten. Aber Doktor Dec kriegt dich schon wieder hin.«
    »Ich liebe Doktorspiele.«
    Sie wartete darauf, dass sein Ton umschlug, seine Hände fordernder wurden. Er war ein Schatz, dachte sie schläfrig. Aber ein Mann schließlich auch.
    Sie würde ein kleines Nickerchen machen und sich danach gerne von ihm aufwecken lassen.
    Als sie wieder zu sich kam, brannte die Sonne durch ihre Fenster. Groggy warf sie einen Blick auf ihren Wecker, der ihr zeigte, dass es zwanzig nach zehn war. Morgens?, überlegte sie verschlafen. Wie konnte es schon Morgen sein?
    Und sie lag so ordentlich zugedeckt im Bett, als hätte ihre Großmutter diese Aufgabe erledigt. Lag allein im Bett.
    Sie rollte sich auf den Rücken, dehnte sich und gähnte. Und stellte überrascht fest, dass nichts wehtat. Weder ihr Nacken noch ihre Füße, noch ihr Rücken.
    Doktor Dec, freute sie sich, hatte gute Arbeit geleistet. Und saß vermutlich schmollend zu Hause, weil sie ihm sein Honorar nicht gezahlt hatte. Was man ihm nicht vorwerfen konnte, so süß wie er sich ihrer angenommen hatte, während sie nur wie eine Leiche liegen geblieben war.
    Das muss ich wieder gutmachen, nahm sie sich vor und kroch aus dem Bett, um Kaffee aufzusetzen, ehe sie unter die Dusche ging.
    Sie taperte in die Küche und starrte auf die volle Kaffeekanne, die auf ihrer Theke stand, und den Zettel, der daran klebte. Stirnrunzelnd nahm sie den Zettel und schaltete die Kaffeemaschine wieder auf warm.
    Musste leider los. Heute Morgen wird meine Arbeitsplatte geliefert. Wusste nicht, wann du wach werden würdest, und habe mich deshalb nicht getraut, die Maschine anzulassen. Aber er ist so frisch wie um sieben Uhr zehn, d. h. wenn du nicht einmal rund um die Uhr schläfst. Übrigens siehst du hübsch aus im Schlaf.
    Ich rufe dich später an.
    Declan
    »Du bist mir einer«, murmelte sie und klebte den Zettel an ihre Handinnenfläche. »Wenn du kein Rätsel bist.«
    Sie musste kurz in der Bar vorbei, um ihre Mittagsschicht zu kontrollieren und nachzusehen, ob eingekauft werden musste. Um ihre Neugier zu befriedigen, fuhr sie danach hinaus nach Manet Hall.
    Die Tür stand offen. Er dürfte sicher einer der wenigen sein, die hier lebten und diese eindrucksvollen Eingangstüren für jedermann offen stehen ließ. Landleben hin oder her, jemand sollte ihm doch mal was von einem Sicherheitssystem flüstern.
    Sie hörte den Krach der Arbeiter aus dem rückwärtigen Teil des Hauses, doch erst mal fesselte der Salon ihre Aufmerksamkeit. Sie ging in die Hocke und strich mit den Fingern über den glänzenden Fußboden, als sie sich vergewissert hatte, dass er fest und trocken war, trat sie ein und sah sich um.
    Er kümmerte sich, war alles, was ihr dazu einfiel. Er kümmerte sich um das, was ihm gehörte. Achtete auf Einzelheiten und gab ihnen Gewicht. Farbe und Holz, der elegante Kamin, die strahlenden Fenster, die er bestimmt persönlich geputzt hatte.
    Wie sie sich auch vorstellte, dass er den Raum persönlich einrichten würde – mit Sorgfalt und Liebe zum Detail.
    Sie kannte keinen Mann, der sich so viel... Mühe mit allen Dingen gab. Oder mit einem Menschen. Aber vielleicht hatte sie ja auch zu viel Zeit mit den falschen Männern zugebracht, wie sie sich eingestehen musste.
    »Na, wie findest du es?«
    Gerahmt von den Fenstern und vom Licht, drehte sie sich um und sah ihn an der Türe stehen. »Dieses Haus kann von Glück sagen, dass es dich hat. Ich glaube, du siehst es so, wie es sein sollte, und wirst es durch deine Arbeit wieder zum Leben erwecken.«
    »Das hast du nett gesagt.« Er ging auf sie zu. »Sehr nett. Du siehst ausgeruht aus.«
    »Ein Mann darf einer Frau nicht sagen, sie sehe ausgeruht aus. Er muss ihr sagen, dass sie hinreißend aussieht.«
    »Für mich siehst du immer hinreißend aus. Heute siehst du darüber hinaus auch noch ausgeruht aus.«
    »Du Schmeichler.« Sie ging zum Kamin. Strich mit einer Hand über den Sims und hielt inne, als sie zu dem braunen

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