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Mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht

Titel: Mitten in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vergleichen lassen, das wir beide vorher erlebt haben. Vermutlich brauchst du etwas Zeit, um dich daran zu gewöhnen.«
    »Bekommst du auf diese Weise stets deinen Willen?«, wollte sie wissen. »Indem du in diesem aufreizend vernünftigen Ton die Regeln aufzählst.«
    »Tatsachen, keine Regeln«, korrigierte er sie in genau dem Ton, den sie als aufreizend vernünftig bezeichnete. »Und du empfindest es nur deshalb aufreizend, weil du mehr Vertrauen in einen Kampf hättest. Wir haben bereits die zwanzig Minuten angeknabbert, die wir für Sex hätten reservieren können Guter Sex oder ein guter Kampf brauchen Zeit. Ich werde beides auf ein andermal verschieben müssen.«
    Sie starrte ihn sprachlos an und versuchte irgendwelche vernichtenden Bemerkungen zu formulieren. Dann gab sie es auf und lachte. –»Also, wenn du deine Versprechen einlöst, dann bitte zuerst den Kampf. Den Sex gibt's dann als Zückerchen hinterher.«
    »Einverstanden. Musst du gleich wieder zurück, oder hast du noch ein paar Minuten Zeit? Ich könnte Hilfe brauchen, um den Teppich hereinzuwuchten und auszurollen, den ich für den Salon hier gekauft habe. Eigentlich wollte ich einen der Jungs fragen, die mir die Arbeitsplatte einbauen, aber bei deren Preisen habe ich ohnehin das Gefühl, dass sie mich bescheißen.«
    »Wirst du jetzt zum Pfennigfuchser? Du mit deinen großen Wannen voller Geld?«
    »Wenn man sich aufs Kreuz legen lässt, hat man nicht lang was von seinen großen Wannen voller Geld. Außerdem kann ich dich auf diese Weise noch ein wenig hier behalten und dich länger ansehen.«
    »Klug ausgedacht.« Aber schließlich wollte sie gerne noch bleiben, mit ihm zusammensein. »Also gut, ich helfe dir schnell mit deinem Teppich, ehe ich gehe. Wo ist er denn?«
    »Im nächsten Salon.« Er deutete auf die Verbindungstüren. »Ich habe den Großteil meiner bisherigen Anschaffungen dort reingestopft. Als Nächstes werde ich mich um die Bibliothek kümmern und kann dann alles herausräumen, was in den vorderen Salon und hier herein kommt, ehe ich mit diesem Raum beginne.«
    Lena trat hinter ihm durch die Schiebetüren und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aladins Schatzkammer, fiel ihr ein, ausgestattet von einem sehr reichen Wahnsinnigen mit ausgezeichnetem Geschmack. Alles war voller Tische, Sofas, Teppiche, Lampen und dem, was ihre Großmama als Schnickschnack bezeichnen würde.
    »Gütiger Gott, Declan, wann hast du das alles gekauft?«
    »Ein bisschen was hier, ein bisschen was da. Ich verbiete es mir zwar ständig, aber ich höre nicht auf mich. Außerdem«– er bahnte sich seinen Weg durch die schmalen Gänge zwischen seinen Einrichtungsgegenständen –»ist es ein großes Haus. Es braucht viel... Zeug. Erst wollte ich mich auf die Epoche beschränken, in der das Haus ursprünglich gebaut wurde. Dann fand ich das langweilig. Ich mische die Stile gern.«
    Sie entdeckte ein Messingnilpferd auf einem Hepplewhite-Beistelltisch. »Das ist dir geglückt.«
    »Sieh dir diese Lampe an.« Er strich mit seinen Fingern über den Schirm einer Tiffany-Lampe, der in einem Feuerwerk von Edelsteinfarben funkelte. »Ich habe eine Schwäche für Lampen.«
    »Also, cher, wenn ich mich hier so umsehe, glaube ich, du hast einfach eine Schwäche für alles.«
    »Für dich habe ich gewiss eine. Hier ist der Teppich.« Er klopfte auf einen langen, zusammengerollten Teppich, der an der Wand lehnte. »Ich denke, wir können ihn schleifen und uns damit hier durchwinden. Ich hätte ihn näher an der Tür abstellen sollen, aber als ich ihn gekauft habe, wusste ich noch nicht, wo ich ihn verwenden würde. Jetzt weiß ich es.«
    Gemeinsam gelang es ihnen, ihn auf den Boden gleiten zu lassen, dann lavierten sie ihn zwischen den Möbelinseln hindurch, indem Declan in gebückter Haltung und rückwärts gehend daran zog. Einmal musste er anhalten, um ein Sofa zu verschieben, dann wieder, um einen Tisch auf die Seite zu stellen.
    »Du weißt schon«, meinte Lena, als sie es in den Salon geschafft hatten und keuchend auf die Knie gegangen waren, »dass du den in ein paar Monaten wieder aufrollen wirst. Hier lässt im Sommer keiner die Teppiche auf dem Boden liegen. Dazu ist es viel zu heiß.«
    »Darüber mache ich mir dann im Juni Gedanken.«
    Sie hockte sich auf die Fersen und tätschelte ihm die Wange. »Du wirst von Sommer sprechen, noch ehe der April zu Ende gegangen ist, cher. Okay.« Sie krempelte sich die Ärmel hoch und legte ihre Hände auf die

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