Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
sehen und mit seinen „Mädchen“ am Sonntag zu frühstücken. Vier Tagewaren vergangen seit Juliettes Rückkehr, ohne dass sie auch nur ein Wort von Doug gehört hatte.
Die Reporter belagerten nach wie vor ihr Haus und verfolgten sie. Diesmal spekulierten sie, weshalb sie für ein paar Tage verschwunden war. Weiter südlich als bis Miami verfolgten sie ihre Spur allerdings nicht. Merrilee war es gelungen, ihre Spur von dort an zu verwischen. Auch wenn das in Juliettes Augen schon an ein Wunder grenzte, war es nur eine Frage der Zeit, bis alles herauskommen würde. Aber wenigstens hier, im Haus ihrer Eltern um acht Uhr morgens, war alles friedlich. Ein typisches Familienfrühstück war keine berichtenswerte Neuigkeit für die Reporter.
Juliette wusste ihre Familie in diesen Tagen mehr zu schätzen denn je. „Auf der Insel gab es andere Sachen. Süße Sachen, wie Blätterteiggebäck.“ Und Küsse, dachte sie. Lange, leidenschaftliche Küsse.
„Und bestimmt frisch gepressten Saft von Orangen aus Florida“, meinte Annabelle Stanton. „Ich finde, wir sind auch urlaubsreif. Was meinst du, Len?“
Juliettes Vater legte seine Hand auf die seiner Frau. „Sobald ich es irgendwie einrichten kann, ja?“
Juliette beobachtete wehmütig die echte Liebe und Zuneigung zwischen ihren Eltern. Genau das hatte sie für sich und Doug gewollt. Obwohl sie sich erst so kurze Zeit kannten, hatte sie geglaubt, dass sie beide genug Kraft besaßen, damit eine Beziehung zwischen ihnen funktionierte. Nur hatte sie nicht mit den Lügen gerechnet.
Ihre Mutter lachte. „Lüg mich nicht an, Len.“
Ein kalter Schauer überlief Juliette bei diesen Worten.
„Ich weiß schon, wir planen eine Reise, und dann kommt etwas dazwischen und du musst in Washington, D.C., bleiben.“Annabelle lachte erneut. „Glaub ja nicht, ich wüsste inzwischen nicht, wie das läuft. Du sagst immer, was ich deiner Meinung nach hören will, und behältst den Rest für dich, damit ich am Ende nicht allzu enttäuscht bin.“
Sie waren ein altes Ehepaar, das sich so gut kannte, dass sie einander samt ihrer Fehler akzeptierten. Juliette seufzte.
„Wenigstens setzt du dich bald zur Ruhe“, fuhr ihre Mutter fort. „Was meint ihr, Mädchen, können wir euren Vater so beschäftigen, dass er Washington nicht vermissen wird?“
Während Gillian und ihre Mutter Aktivitäten aufzuzählen begannen, die ihr Vater mochte, beugte er sich zu Juliette. „Eine Woche zu Hause, und ich werde die Wände hochgehen.“
Sie lachte. „Du wirst es überstehen, Dad. Es gibt so viel Gutes, was du außerhalb des Senats tun kannst.“
„Das ist mein Mädchen. Immer bemüht, das Richtige zu tun. Wenn ich mich nicht irre, hast du dir auf diese Weise auch die Verlobung mit Stuart eingebrockt.“ Er lachte, doch seine Augen blickten ernst und besorgt. „Vielleicht ist es an der Zeit, einmal nicht ganz so korrekt zu handeln.“
Sie verdrehte die Augen. „Ich habe es dir doch schon erzählt. Ich habe es versucht und mich dabei verletzt.“ Juliette war vom Flughafen direkt zum Haus ihrer Eltern gefahren, weil er am nächsten Morgen nach Washington fliegen würde und das, was sie ihm zu berichten hatte, nicht warten konnte.
Sie saßen stundenlang zusammen, sie, ihre Mutter und ihr Vater, während Juliette ihnen ihr Herz ausschüttete, so wie sie es auch als Kind immer getan hatte. Ihr Vater war enttäuscht von Stuart gewesen und hatte verstanden, dass Juliette die Hochzeit platzen lassen musste. Er hätte sich nur gewünscht, dass sie früher zu ihm gekommen wäre, um sich weiteren Kummer zuersparen. Ihr Vater hatte ihr schließlich versprochen, nichts zu unternehmen, bevor er sorgfältig über die Situation nachgedacht und einen Weg gefunden hatte, jeden zu schützen, der durch die Informationen Schaden erleiden konnte. Allerdings war ihm bewusst, dass Doug ebenfalls sämtliche Informationen besaß und die Zeit daher knapp war.
Jetzt fragte Juliette sich, was über das Wochenende geschehen war. Aber ein normales Familienfrühstück war ihr zu wichtig, um sich danach zu erkundigen. Die Realität würde sie schon früh genug wieder einholen. Sie betrachtete die Menschen um sich herum, die ihr am nächsten standen. Sie konnte sich wirklich glücklich schätzen mit dem Los, das sie gezogen hatte. Im Gegensatz zu Doug.
„Juliette.“
Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass ihr Vater sie ansprach. „Tut mir Leid. Ich war in Gedanken.“
„Bei diesem Mann.“
„Dieser Mann hat
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