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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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nicht den Wünschen der Angelus. Ohne Menschen verwirken sie ihre Existenz.“ Kendrick verabscheute die Engel der Finsternis, aber sie waren nicht dumm.
    „Du könntest recht haben. Ich könnte Babylonus bitten, als Vermittler zu agieren.“ Mephistopheles grinste Kendrick an. „Er hat einen Narren an Morven gefressen. Er wird nicht wollen, dass ihr Böses geschieht.“
    „Vielleicht erreicht Morven, was wir jahrhundertelang nicht schafften, eine Zusammenarbeit der zweiten Macht, wie damals, als das Urchaid verbannt wurde.“ Nosferat bedachte beide Männer mit einem harten Blick. „Ihr wisst, dass ich die Abkömmlinge der Tuatha Dé Danann verdächtige, nicht neutral zu sein. Möglicherweise hängen sie mehr mit drin, als uns lieb sein kann.“
    Entsprach das der Wahrheit, waren die Auswirkungen nicht abzusehen. Kendrick wusste nicht, ob Korruption den gesamten Rat betraf oder nur eine Person. Ein Einzelner war fähig, Millionen zu vernichten. In Zusammenhang mit April Wind stand das Leben auf der Erde auf dem Spiel. Kendricks Unruheflammte auf, er wollte schnellstmöglich zurück zu seiner Gefährtin. Aber er konnte sie nicht vierundzwanzig Stunden am Tag bewachen. Sie würde durchdrehen.
    Mephistopheles sprang zur gleichen Zeit auf wie er.
    „Morven ist in Gefahr“, brüllte der Dämon.
    Dàn grinste sie an, doch sein freundliches Gesicht täuschte sie nicht. Im Moment hasste sie ihn aus tiefster Seele. Er zog ihr den Stock drei Mal hintereinander über den Po, als wäre sie ein unartiges Kind. Die Peitschenschläge erwachten zu neuem Leben, obwohl Kendrick sie mit einer kühlenden Lotion eingerieben hatte. Sein Angebot, dass Nosferat sie behandeln könnte, hatte sie vorhin entrüstet abgelehnt, sah sich in Gedanken über Nosferats Schoß liegen, während seine Hände auf ihrem Po lagen und er irgendeine Beschwörung murmelte.
    „Wenn dir meine Behandlung nicht gefällt, Armanach, dann wehr dich.“ Dàn grinste sinnlich. „Du scheinst lustvollem Schmerz nicht abgeneigt zu sein.“ Er lachte lauthals über ihr empörtes Gesicht.
    So ein Mistkerl! Ihre Wangen entflammten. Hatten die Lugus alles gehört?
    Dàns Ausdruck schrie ihr entgegen - sie hatten.
    Morven versuchte den nächsten Schlag abzufangen, doch er schlug dermaßen mitleidlos gegen den Stab, den sie mit beiden Händen umklammerte, dass sie zu Boden ging. Er grinste breiter, murmelte etwas von unbeholfen und stand breitbeinig über ihr.
    „Versuch es ruhig.“ Sie trat nach ihm. Lässig wich er aus und ihre Fußgelenke befanden sich in einem eisernen Griff. Ein Ruck und sie lag auf dem Bauch. Absolute Hilflosigkeit überflutete sie gleich einer eisigen Welle. Hitze ersetzte die Kälte, ihre Stärke kämpfte dagegen an. Das allererste Mal war es ein bewusstes Gefühl. Es gelang ihr, es zu umfassen. Mit einem triumphierenden Schrei bäumte sie sich auf und ihre Haut schimmerte rot. Leider flog nicht nur Dàn von ihr, sie landete unsanft auf dem Po, drei Meter von der Stelle, an der sie gerade gelegen hatte. Dàn kam langsam näher, schleichend und mit dem Söldnerausdruck auf dem Gesicht. Sein Blick bohrte sich in ihren in dem Versuch, sie zu verunsichern.
    Daingit, er sah wirklich Angst einflößend aus. Bevor er sie erreichte, stand sie auf den Füßen, umgeben von einer Schutzglyphe, die bläulich aufleuchtete. Sie fühlte nicht ausschließlich ihre Energie, das Urchaid lauerte in ihr, seine Präsenz frostklirrend. Sie brach auf die Knie, sogar diese Haltung konnte sie nicht beibehalten. Die Kälte entwickelte sich zu einer alles auslöschenden Kraft. Ihre Glyphe schimmerte an den Rändern dunkel, es schmerzte, biss in ihr Bewusstsein und unterdrückte ihre Gegenwehr mit schneidender Agonie. Es lockte ihr Nachgeben, denn dann würde die Pein stoppen. Sie lag zusammengerollt auf dem Boden, hilflos spürte sie ihreMutter, die nach ihr rief. Morven wusste nicht, wie sie widerstehen sollte. Die Hoffnungslosigkeit würde aufhören, wenn sie aufgab. Das schwarze Schimmern dehnte sich aus, ein auf grausige Weise faszinierender Anblick. Schatten und Fratzen glitten in der Glyphe und ihre Konzentration schwand.
    Dàn brüllte und sie versuchte seine Stimme zu erfassen, die weit weg schwebte.
    „Shit! Morven, lass die Schutzglyphe los, sofort!“
    Das Tattoo überzog ihre Schulter mit Wärme. Kendrick trat in ihr Sichtfeld, verdrängte das Eis, sodass die Glyphe mit einem Klirren zu Boden fiel.
    Sobald seine Arme sie umschlossen, war sie in der Lage zu

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