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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Augen funkelten. „Nicht meine Schuld, dass du deine Gedanken laut herausschreist.“
    Kendrick hatte versucht, ihr beizubringen, ihre Gedanken zu schützen, aber sie konnte sich nicht konzentrieren. Frustriert seufzte sie und kaute auf ihrer Unterlippe herum, das tat sie immer, wenn sie beschämt war.
    „Das ist unhöflich.“
    Gordon schnaubte. „Es ist unhöflich zu denken, dass ich deinen Schlüpfer fressen soll.“
    „Das habe ich nicht ...“
    „Hast du doch.“
    Die restlichen Söldner nickten ihre Zustimmung. Morven begnügte sich mit einem Geräusch, das sich wie Roven anhörte.
    Hilf mir, Gefährte
.
    Er schüttelte den Kopf, er ahnte, insgeheim liebte sie die Neckereien, genauso wie die harten Kerle, ihre Worte nicht seine. Dennoch warf sie Kendrick einen vorwurfsvollen Blick zu.
    Sie betrachtete den silbernen Ring, den er ihr heute Morgen an den Ringfinger gesteckt hatte, und lächelte ihn an.
    „Er gefällt mir.“
    Die Oberfläche des Ringes zierten Runen. Er trug den gleichen am kleinen Finger seiner rechten Hand. Was sie nicht wusste, war, dass er sie mit dem Ring orten konnte. Er traute ihr zu, dass sie die Angelegenheit in ihre eigenen Hände nahm, falls sich die Gelegenheit bot oder die Umstände es erforderten.
    „Es geht Betty nicht besser.“
    „Sie braucht Zeit, Flùr.“
    Sie sah ihn starr an. „Und wenn sie nicht mehr aufwacht?“ Sie drehte sich dem dunklen Wasser zu. Sie kannte die Antwort.
    Godalf erwartete sie am Cottage. Der eitle Werwolf ging ganz in seiner Rolle als tuntiger Inneneinrichter auf. Er trug Orange. Die Hose saß dermaßen eng, dass Gordon prustete, als er ihn sah.
    „Er soll mich nicht anfassen und möglichst nicht ansprechen“, murmelte er.
    Kendrick grinste, Männer taten sich schwer mit homosexuellen Männern. Dass Godalf Gordon lüstern anstarrte, erleichterte die Dinge nicht gerade.
    Godalf begrüßte Morven überschwänglich und schlug Kendrick auf den Rücken. Er spürte die gezügelte Kraft in den Armen des Wolfes. Bei einem Zweikampf zwischen Gordon und Godalf würde er nicht unbedingt auf den Captain der Lugus setzen.
    Der Wolf zwinkerte Kendrick zu, bevor er sich Gordon zudrehte.
    „Warum so schüchtern?“
    Der Humor verschwand aus Godalfs Augen.
    „Sie haben uns nicht offen angegriffen, aber die Präsenz des Urchaids fühlten wir mehrmals. Sie kundschaften uns aus, darauf bedacht, dass wir sie nicht sehen.“
    Godalf winkte Taran heran. „Zeig den Lugus die Spuren, die wir fanden. Ich präsentiere Morven das
Kit Out
.“ Stolz und Erwartung klangen in der Stimme.
    Er legte ihr einen Arm um die Schultern und führte sie in Richtung des ehemaligen Kutscherhauses.
    Tarans Ausdruck auf dem harten Gesicht trug nicht zu Kendricks Beruhigung bei.
    Nach ein paar Schritten erreichten sie einen Trampelpfad. Ein Fußabdruck prangte auf dem lehmigen Boden neben einer Pfütze, fünf Zehen mit langen Krallen, geformt wie ein Reptilienfuß.
    „Ich schätze Schuhgröße 14.“ Kendrick lief ein Schauder über den Rücken. Das Werk von April Wind, einer der Echsenmenschen, die sie erschaffen hatte. Wahrscheinlich wuchsen sie schneller als Humanoide. Ihre Größe erschreckte ihn. Eine Lebensform mit der Intelligenz des Menschen, gepaart mit der Grausamkeit einer Echse. Kendrick konnte sich schwerlich eine schlimmere Kreatur vorstellen.
    „Sie häuten sich wie Schlangen. Daher waren wir imstande, ihre Körperlänge zu bestimmen. 2,10 Meter“, sagte Taran.
    „Sie hat geplant, dass wir es finden, und will uns einschüchtern.“ Kendrick tauschte einen Blick mit Taran aus. In den Augen des Folterers sah er Entschlossenheit.
    „Bekamt ihr eines der Wesen zu Gesicht?“
    Taran verneinte.
    „Sie bewegen sich wie verdammte Schatten.“ Mit der nächsten Frage verwunderte er ihn. „Wie geht es Betty?“ Dabei sah er Kendrick hoffnungsvoll an. Kendrick wäre nicht überraschter, wenn Taran seidene Strümpfe tragen würde.
    Kendrick schüttelte den Kopf und der harte Folterer drehte sich um. Der Schmerz in seinem Ausdruck blieb niemandem verborgen.
    Kendrick betrachtete intensiv den einzelnen Abdruck und schaute zu den Baumwipfeln hoch.
    „Entweder kommen sie über die Bäume oder sie verbergen sich in der Erde.“
    Taran umfasste den Griff seines Messers.
    „Sollen sie kommen, ich warte.“
    Kendrick verharrte vor dem ehemaligen Kutscherhaus, dessen Eingangsbereich ein geschmackvolles Schild zierte.
Kit Out
prangte in geschlungenen roten Buchstaben auf einem

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