Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren
größtmöglichen Schutz. Es sei denn, April schaffte es, den Schutzwall zu knacken. Das war noch nie geschehen. Nur schwer bekam Kendrick den Anblick der beiden zerbrochenen Assesinnen aus dem Kopf.
„Dàn erwartet dich zu einer Trainingseinheit und wird dich nicht zimperlich behandeln, Flùr.“
Sie grinste ihn an. „Ich ihn auch nicht.“ So mutig die Worte klangen, er wusste, dass sie ihren Kräften nicht vertraute und es ihr nicht gelang, sie zu kontrollieren. Dennoch war sie die mächtigste Armanach, von der er gehört hatte. Ohne Training eine Schutzglyphe zu errichten, war eigentlich unmöglich. Vielleicht sollte er sich eher um Dàn sorgen.
Zu seinem Erstaunen wartete Nosferat im Portalraum auf ihn.
„Ich begleite dich. Wir rührten viel zu lange in unserem eigenen Süppchen. April Wind stellt eine noch nie da gewesene Bedrohung dar.“ Ein Lächeln milderte die harten Züge. „Du hast den Fluch besiegt und siehst erschöpft aus.“ Ein lautes Lachen kam aus seiner Kehle. Kendrick fragte sich, wo der grüblerische Nosferat geblieben war, der nicht einmal über Shrek lachte.
Das Portal schimmerte in einem goldenen Licht. Nosferat aktivierte die Glyphe, die sie ins Imperium der Dämonen brachte.
Sie landeten in Mephistopheles Halle. Morvens Vater schickte gerade ein Opfer auf einem seiner Altäre ins Reich der Lust.
Die dunkelhäutige Frau war festgebunden, aber nicht, damit er ihr Schmerzen zufügte. Seine Zunge und Zähne stimulierten ihre Scham in einer Weise, die ihr alles abverlangte. Er führte ihr einen Analplug ein, die spitzen Schreie drangen direkt in Kendricks Schoß. Sie kam in dem Moment zum Höhepunkt, als Nosferat ihre Anwesenheit durch ein Räuspern kundtat.
Der Vampirdämon deckte sie mit einem Laken zu und versprach ihr, gleich zurückzukommen. Vorher gab er ihr noch eine golden schimmernde Flüssigkeit zu trinken. Sie sank in den Schlaf.
Kendrick schüttelte den Kopf. Er wusste, Mephistopheles konnte grausam sein, es schien nicht seine liebste Art der Beschäftigung zu sein.
Er trug nur eine Jeans und warf sich ein weißes Hemd über.
„Wie geht es meiner Tochter? Ich sehe, du bist von dem Fluch befreit, Sohn.“ Er deutete auf die Sitzgruppe vor dem Kamin.
„Ich hoffe, du hast Morven zufriedengestellt.“
Er sparte sich eine Antwort, er diskutierte nicht mit dem Vater seiner Gefährtin seine sexuellen Aktivitäten.
Mephistopheles wurde schlagartig ernst.
„Ich fand heraus, wer Morven vor ihrer Mutter gerettet hat, eine Angelus.“
Nosferat und Kendrick tauschten einen Blick aus, diese Information war überraschend. Wieso sollte ein Engel der Finsternis sie retten? Was bezweckte sie mit ihrer Tat?
Nosferat hatte Kendrick heute Morgen in alles eingeweiht. Wie Babylonus ihn kontaktiert hatte, ihm einen Ausweg für Kendrick anbot. Er hatte Gerüchte gehört, das jemand das Urchaid befreit hatte. Der Dämon spürte Morven in dem Moment, als Mephistopheles von ihr erfuhr. Bis jetzt war sein Plan in Erfüllung gegangen.
„Es gibt keinen Zweifel?“, fragte Nosferat.
„Bonitos hat ihre Geburt beobachtet. Bevor er wusste, wie ihm geschah, wurden er und April Wind von einer starken Energie getroffen. Da er hinter einem der Steine lauerte, erwischte es ihn nicht so schwer wie April. Daher wachte er auf, als die Angelus sie wegbrachte.“
„Sie tat ihr nicht weh?“
„Nein, Kendrick, Bonitos schwor“, Mephistopheles unterbrach seine Worte mit einem leisen Lächeln, „auf seinen Schwamm, dass sie Morven liebevoll behandelt hat, sie in eine Decke wickelte und sie mit Milch fütterte.“
„Er hat nicht erkannt, um welche Angelus es sich handelte?“ In Nosferats Stimme klang Hoffnung. Der Vampirdämon schüttelte den Kopf. „Es war eine Angelus von hohem Stand.“
Mephistopheles rieb sich abwesend die Narbe auf seiner Brust.
„Ich habe euch nicht alles erzählt. Als sie mich überwältigte, tötete sie meine damaligen Gespielinnen. Sie ließ sich Zeit.“
Der Schmerz in seiner Mimik erstaunte Kendrick nicht mehr.
„Die Rituale, die sie durchführte, trieben sie in den Wahnsinn. Ich möchte mir nicht ausmalen, in welchem Zustand sie jetzt ist.“
Nosferat seufzte tief. „Wir sollten Baodan um eine Audienz ersuchen. Obwohl ich bezweifele, dass er uns hilft.“
„Ich bin mir da nicht sicher. Das Urchaid bedroht auch die Angelus. Finden die Menschen heraus, dass wir unter ihnen weilen, bräche ein Krieg aus, der zu ihrer Ausrottung führen könnte. Das entspricht
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