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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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zärtlich stimulierten. Er küsste sie ganz leicht auf den Nacken, berührte mit den Lippen ihre Brandnarbe. Er atmete heftig und löste sich von ihr, seine Hände umfassten erneut ihre Hüften.
    „Du bist verwundet und nicht Herrin deiner Sinne.“ Die Verletzbarkeit in seiner Stimme hinderte sie, aufzubegehren. Er küsste sie auf den Scheitel. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie glauben, er verspürte Angst vor ihr. Er verharrte, bis sie ruhiger atmete und Kontrolle über ihre Glieder erlangte.
    Dann ließ er sie allein, verwirrt, verletzlich und zutiefst beunruhigt.
    Sie besah ihren Hals im Spiegel und sah eine deutliche Narbe. Nach dem, was sie erwartet hatte, wirkte sie lächerlich. Sie entdeckte keine Stiche. Wer immer das genäht hatte, verstand sein Handwerk. In ein Handtuch gewickelt trat sie aus dem Badezimmer, wieder erfasste Schwindel sie, wieder war er bei ihr, bevor sie zu Boden ging. Er hatte sich umgezogen, trug trockene Jeans und ein weißes T-Shirt mit Rundhalsausschnitt. Er sah umwerfend aus.
    „Du riechst wahnsinnig gut. Wie ein Wald nach einem langen Regen.“ Die Worte kamen ungewollt aus ihrem Mund.
    „Tue ich das?“
    Er sah auf sie herunter, als stellte sie eine verbotene Frucht dar, die ihn lockte und der er nicht nachgeben durfte, weil er sonst verloren war. Dabei war sie es, die verloren war.
    Er setzte sie auf das Bett und reichte ihr ein gelbes Flanellnachthemd.
    „Das kann nicht dein Ernst sein.“ Sie betrachtete die Monstrosität. Darin eingehüllt würde selbst Aphrodite grässlich aussehen.
    Er lächelte und es hellte seine Augen auf, die noch strahlender wirkten. Jesus. Er drehte sich um und sie zog den Stoff über. Sie sah wie eine Banane auf zwei Beinen aus. Es kurbelte ihr Selbstbewusstsein ungemein an.
    „Du hast viele Fragen.“
    Das war eine Untertreibung. Ihr Kopf schwirrte und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    „Ich beantworte sie dir, soweit ich es vermag. Für den Moment musst du zu Kräften kommen.“
    „Aber ...“ Sie räusperte sich, ihr Hals brannte.
    Er hielt ihr ein Glas Wasser an die Lippen, stützte ihren Nacken und steigerte ihre Nervosität mit seiner Anwesenheit. Als er ihr tief in die Augen sah, vergaß sie beinahe zu atmen.
    „Iss ein wenig Suppe. Du hast tagelang geschlafen.“ Die Stimme verriet, was sie erwartete, als sie zur Tür sah.
    Ein blonder Hüne mit den grünsten Augen, die sie jemals gesehen hatte,betrat den Raum. Auf den Händen balancierte er ein Tablett.
    Was bekamen diese Kerle zu essen?
    „Wie geht es dir, Morven?“
    Sie starrte auf das große Messer, das an seiner Hüfte hing, die gewellte Klinge glimmte bedrohlich. Blondie benutzte es nicht, um Äpfel zu schälen. Kendrick hinderte sie an ihrem Reflex, vor ihm zurückzuweichen.
    „Du brauchst dich nicht vor uns zu fürchten.“ Kendricks Stimme vibrierte durch ihren Körper.
    Verdammt! Seine Wirkung ängstigte sie. Die Kraft, die von ihm ausging, reizte sie. Wo zum Teufel kamen solche Männer her? Beinahe lachte sie wegen des Gedankens, der durch ihren Kopf hämmerte. War sie noch auf der Erde?
    Blondies Mundwinkel zuckten. „Ich trage einen Dolch und es wäre unnötig, ihn bei dir einzusetzen. Dich kann ich ohne Waffe überwältigen.“
    Daran verspürte sie keinen Zweifel. Pure Überlegenheit ging von ihm aus, die nicht seine Größe verursachte. Vielleicht war sie tot und dies entsprach ihrer Vorstellung vom Himmel. Die Kerle tauschten einen amüsierten Blick aus. Er stellte das Tablett auf dem Tisch neben dem Bett ab.
    „Ich bin Lior.“ Er berührte sie zärtlich an der Wange.
    Die ganze Situation strotzte vor Absurdität. Morven wusste beim besten Willen nicht, wie sie damit umgehen sollte.
    Kendrick drückte sie in die Kissen.
    Sie öffnete den Mund, um zu protestieren. Er nutzte es aus und schob einen Löffel Tomatensuppe hinein, die genau die richtige Temperatur besaß.
    Belustigung beschrieb seinen Gesichtsausdruck nicht annähernd. Sie wollte den Kopf wegdrehen, dann trafen die Aromen ihre Zunge.
    „Es schmeckt dir.“
    Bevor sie Kendricks Worte kommentieren konnte, steckte er mit einem maskulinen Grinsen den zweiten Löffel Suppe in ihren Mund. Er hatte recht, sie hatte noch nie eine bessere Tomatensuppe gegessen. Er nahm die Serviette und wischte über ihr Kinn.
    Sie durfte nicht darüber nachdenken, dass Kendrick Tumble war, dass ein Vampirengel sie gebissen hatte, und dass sie sich in den Händen von ein paar Verrückten befand, die

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