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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Eiche.
    »Ich tat, was ich gelernt habe, denn auch ich bin nicht unentbehrlich, aber nützlich möchte ich sein.«
    Der Stamm bebte leicht und Öklizaboraknorr wusste, dass Vater Baum sich amüsierte.
    »Du hast dem alten Mann das Leiden verkürzt und dem Menschenmann und dem Zwerg das Leben gerettet.«
    Öklizaboraknorr kicherte. »Das war nichts weiter. Die Wölfe ...«
    »Wargen, junger Öklizabor aknorr. Man nennt sie Wargen. «
    »Ich dachte schon, dass es keine gewöhnlichen Wölfe sind. Diese Wargen waren in der Überzahl , und ich wusste, dass sie töten wollten, weil sie hungrig waren. Dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen, aber es war kein gerechter Kampf. Sie waren in der Überzahl und sie hätten sich mit dem Pferd begnügen sollen. Es hätte sie alle gesättigt. Stattdessen töteten sie aus reiner Mordlust. Dem habe ich Einhalt geboten.«
    Der Baum knurrte und zitterte. Öklizaboraknorr fühlte sich zuhause, heimelig wie im Schoss eines guten Freundes.
    »Was bin ich?«, ließ Öklizaboraknorr sich nicht beirren.
    »Ich gab dir mein Versprechen , und dieses ist eine Schuld, die ich einlösen will. Du bist nun alt genug und hast heute wieder bewiesen, dass du klug und tapfer bist. Du hast ein gutes Herz und liebst den Wald und alles, was grünt und wächst.«
    Öklizaboraknor r wartete. Er wusste, dass sein Baum sich Zeit ließ , denn davon hatte er mehr als genug. Mit Ungeduld war nichts zu erreichen.
    »Du bist ein Kind der Bailiff. Einst lebten sie hier in diesem Wald. Sie waren gut für uns , und wir waren gut zu ihnen. Sie waren unsere Freunde. Eines Tages kamen Dämonen über das Land. Unterwelt öffnete seine Pforten und spie das Böse aus.«
    Öklizaboraknorr lauschte aufmerksam und sein Fell richtete sich auf . Der Baum sprach wie stets behäbig und sanft.
    »Es war in der Nacht, in der du geboren wurdest. In einem B aumb ruder, nicht weit von hier, kleiner Bailiff. Du warst winzig klein und nackt , und deine Mutter säugte dich. In jener Nacht kamen die Dämonen über uns und flochten schwarze Magie. Sie rotteten Leben aus, wo sie es fanden. Unzählige Leporis und anderes Getier flüchteten oder kamen um , auch viele deines Stammes. Unter der Führung deines Vaters, sein Name war Düglizaboraknorr, flüchtete dein Stamm. Du hast gequiekt, wie es Babys zu tun pflegen, womit du die Aufmerksamkeit der Dämonen auf manchen Bailiff gezogen hast. Du stelltest eine Gefahr für deinen Stamm dar, obwohl du unschuldig und rein warst. Deine Eltern hatten zwei Möglichkeiten: Entweder sie töteten dich , oder sie ließen dich zurück, um die anderen ihres Stammes zu retten. Deine Mutter wollte bei dir bleiben, doch dein Vater zwang sie, mit ihm zu kommen. Währenddessen wurdest du nicht leiser , und die glühenden Augen der Dämonen suchten nach dem, der dieses Geräusch machte. Das lenkte sie von den Flüchtenden ab.«
    Eine Weile herrschte Stille, dann sagte Öklizaboraknorr: »Also habe ich meinen Leuten mit meinem Schreien gewissermaßen das Leben gerettet?«
    »So ist es.«
    »Und warum lebe ich noch?«
    »Erzkönig Georg schickte seine Elfengarde und einen Magus hinter den Dämonen her. Es kam zu einem entsetzlichen Kampf , und viele Dämonen wurden vernichtet oder flüchteten zurück nach Unterwelt. Inzwischen warst du eingeschlafen, denn du ahntest nichts von dem, was sich unter dir abspielte. Du warst still , und niemand nahm Notiz von dir.«
    »Und in dieser Stille bin ich geblieben«, murmelte Öklizaboraknorr.
    Das Holz schwieg, doch der junge Bailiff merkte, wie schwer es Vater Baum fiel, diese Geschichte zu erzählen.
    »Warum kamen sie nicht zurück?«, fragte Öklizaboraknorr. »Warum suchten sie mich nicht?«
    »Sie werden dich für tot gehalten haben, außerdem wollten sie gewiss nicht dort leben, wo der Boden von Dämonen verseucht worden war.«
    »Unsinn!«, platze es aus Öklizaboraknorr hervor. »Ich lebe hier auch und ich merke nichts von Dämonen oder Unterwelt oder schwarzer Magie.«
    »Doch, das tust du ...«
    Öklizaboraknorr erstarrte. Die Stimme hatte einen schweren dumpfen Klang angenommen. Er wartete. Er wusste, Vater Baum würde reden. Die Ungeduld wollte ihn schier zerreißen, aber es war sinnlos, den alten Baum zu treiben. Vater Baum hatte Zeit, so viel Zeit ...
    »Also?«, konnte er nicht mehr an sich halten.
    »Du denkst wie ein Mensch oder wie ein Baum. Du spielst ein Instrument und baust Waffen. Du machst Feuer und lebst wie eine intelligente Kreatur, die auf zwei

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