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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Sandgemisch und Lehm bäumten sich auf, Schatten krochen an die Oberfläche und mischten sich mit denen, die die Gefährten besiegt hatten.
    »Wohin?«, schrie Bama.
    »Es gibt nur die Höhle, sonst laufen wir ihnen direkt entgegen«, keuchte Bob.
    Der Erdwall beschrieb einen Halbkreis, hinter dem die Gefährten eingeschlossen wurden. Niemand von ihnen war scharf darauf, eine Berührung mit diesen grausigen Wesen zu riskieren. In die Höhle zurück bedeutete jedoch, sich erneut einem Kampf zu stellen. Ihnen war der Weg nach vorne abgeschnitten , und schon bildeten die Schatten eine schier undurchdringliche Wand. Noch war es eine Wand, die transparent wirkte. Noch hatten die Kreaturen sich nicht wirklich materialisiert, sondern wirkten wie Zauberrauch oder Spiegelbilder eines Alptraumes.
    Der Regen hörte auf, als hätte man eine Quelle zum Versiegen gebracht , während die Wolken auf rissen. Blitz und Donner kämpften über dem Meer miteinander. Das Unwetter zog ab , und es wurde erstaunlich warm. Die Luft roch bleiern und dennoch frisch, was am milden Wind liegen mochte, der nur noch säuselte und den Abschied der Schwärze besang.
    »Wohin?«, fragte Bama erneut. Ihr Gesicht war eine verzerrte Maske . Panik stand in ihren Augen. Sie wirkte erschöpft. Hatte alles gegeben. Und war mit den Kräften am Ende. Bob erging es nicht anders. Er atmete schwer und spürte jeden Knochen.
    »Kommt hier rüber!«, rief Laryssa. »In die Höhle!«
    »Nicht in die Höhle«, gab Bob zurück. »Nicht wieder in die Höhle.«
    »Kommt!«, donnerte Laryssa , und Zorn verunstaltete ihr Gesicht. »Wenn wir überleben wollen, gibt es nur diesen einen Weg. Vertraut mir. Ich weiß, was ich sage.«
    Widerstrebend folgten Bob und Bama dem Befehl. Die Rückwand der Höhle bebte, pumpte, wölbte und öffnete sich. Nicht so, wie ein Tor sich öffnet, vielmehr zog sie sic h nach hinten zusammen wie ein zitternder Muskel und brach in sich zusammen. Es staubte und Steinchen rieselten.
    »Das gibt es nicht«, ächzte Bob. »Man könnte meinen, der Stein lebt.«
    Die Kreaturen ließen ihnen keine Zeit, weitere Überlegungen anzustellen. Sie befanden sich im Stadium der Metamorphose und mischten ihre vermutlich eigene Gestalt mit denen der Gefährten, was scheußlich aussah und bedrohlich wirkte. In diese Richtung war ihnen der Weg versperrt. Gegen so viele Bobs, Bamas und Laryssas würden sie nicht bestehen können.
    Und nun die Höhle, die zuerst wie ein Herz gepumpt und dann einen Weg freigegeben hatte. Es war, als hätte die Höhle eine Einladung ausgesprochen, der man Folge zu leisten hatte. Das war ... war ... Magie!
    »Mir ist das vorhin schon aufgefallen«, sagte Laryssa. Ihre Stimme klang eiskalt. Ihre rechte Wange war blutverschmiert. »Ich sah Risse in der Wand. Ich hatte die Vermutung, sie sei sehr dünn. Und diese Vermutung stimmt. Seht nur. Die Wand ist komplett in sich zusammengestürzt. Ich wette, dort finden wir einen Gang oder einen Stollen.«
    »Niemand baut so etwas, um Leporis zu jagen«, sagte Bob. Ein schneller Blick nach draußen reichte aus, um zu schweigen.
    »Das ist keine Höhle, mit der Leporis gejagt wurden. Das ist ein Portal«, gab Laryssa zurück.
    »Woher weißt du das? Und was für ein Portal soll das sein? Wohin führt es?«, fragte Bama, die am ganzen Körper zitterte. Wasser tropfte ihr von den nassen Haaren über das Gesicht.
    »Das sage ich euch später. Wir haben jetzt keine Zeit. Wenn wir noch länger trödeln, werden uns die Fardas schnappen. Dann ist es um uns geschehen. Wir werden nie wieder dieselben sein.«
    »Fardas? Was, verdammt, sind diese Fardas?«, knurrte Bob.
    »Später, ich erkläre es später«, versuchte Laryssa den aufgebrachten Barb zu beruhigen. »Folgt mir.« Sie schnappte sich den Bogen, überprüfte ih ren Köcher und das Schwertgehänk . Dann trat sie durch die Öffnung.
    »Wir haben kein Licht«, sagte Bob.
    Laryssa blickte sich um. » Sehe raus und überlege dir, ob du dich i ns Dunkel retten oder in der Helligkeit sterben willst.«
    »Sterben? Du sagtest, wir werden nicht mehr dieselb en sein. Du sagtest nichts von S terben ...«
    Laryssa schüttelte den Kopf und ging voran.
    Bob und Bama folgten ihr.
    Zuerst schrie Laryssa, dann schrie Bama.
    Beide verschwanden vor Bobs Augen, lösten sich regelrecht auf, und bevor er reagieren konnte, gab der Boden unter seinen Füßen nach , und Dunkelheit umfing ihn.

4
     
    Was ist Liebe? , fragte sich Bluma.
    Sie blinzelte und atmete das

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