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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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hin und her lief.
    Liebe Güte! Was geschah mit ihr?
    Eine befremdliche Empfindung, die zwischen brennender Qual und unvorstellbarem Wohlbefinden pendelte, schüttelte sie, ohne dass sie erkannte, wohin das führte. Ohne zu wissen, was sie tat, schnellte Bluma an die Wasseroberfläche und landete mit einem Sprung am Teichgefälle.
    Steve quiekte erschrocken, fiel auf den Hosenboden und starrte zu Bluma auf.
    »Sie sind in Gefahr!«, stieß sie hervor, spuckte aus und Wasser tropfte von ihrer Kleidung. »Connor lebt! Doch er ist in höchster Gefahr! Der Mann mit den weißen Haaren ...«
    Steve stammelte etwas. Seine weit aufgerissenen Augen glänzten in den mystischen Lichtspielen des Kristallteiches.
    »Er hat sie gestellt. Der Kopfjäger hat sie gestellt!« Bluma atmete schwer. »Haker Flack. Er heißt Haker Flack – und er wird Connor töten! Seine Armbrust ist gespannt ...«
    »Wer ... wer ... bist du?«, ächzte Steve.
    Bluma stockte. Was sollte diese Frage?
    »Du ... du ... bist nicht ...«
    »Ich bin Bluma!«
    »Nein ... das bist du nicht. «
    Sie sah an sich hin unter, und ihr Herz schlug so wild wie Burrls Hammer auf den Amboss. Sie tastete sich ab und wirbelte herum. Sie beugte sich über das klare Wasser , und was sie sah, entlockte ihr einen hellen Schrei.
    Ihr blickte eine Frau entgegen. Eine erwachsene Version des kleinen Mädchens, das auch der Lichtwurm gewesen war. Eine frauliche Ausgabe von Symbylle.
    Eine hübsche , hochgewachsene Frau mit blonden , langen Haaren.

5
     
    Flack hielt die Armbrust still. Sie zitterte nicht. Der Mann war konzentriert und unbeugsam.
    Sein Zeigefinger spannte den Abzug.
    Der Albino zögerte. Frethmar blinzelte unter seinen Wimpern hervor. Connor neben ihm dampfte vor Schweiß. Frethmar flüsterte: »Wenn Ihr die Lüge hasst, dürft Ihr diesen Mann nicht töten. Er hat mir und vielen Freunden das Leben gerettet. Er würde für mich und jeden seiner Freunde alles, wirklich alles geben, um sie zu beschützen. Er hat in seinem Leben schreckliche Dinge erfahren und nun ist er traurig und stellt sich Euch.«
    Der Mann mit den hageren Gesichtszügen, den weißen Haaren und der weißen Haut, zögerte noch immer. Sein rotes Stirnband stand in einem sonderbaren Kontrast zur Farblosigkeit seiner Gestalt.
    »Ich könnte auch Euch töten, Zwerg«, murmelte der Mann .
    »Dann tut es, Flack. Lieber will ich sterben, als diese Ungerechtigkeit zu erleben.«
    »Halt die Klappe, Fret«, zischte Connor. »Du weißt, dass ich ein Mörder bin. Ich brach dem Weib, das meine Liebste getötet hat, das Genick.«
    Der Kopfjäger musterte den Barbaren über den Lauf seiner Armbrust hinweg. Er lächelte. »Also doch ein Mörder?«
    »Ja«, nickte Connor und senkte den Kopf. Seine blonden , schulterlangen Haare fielen ihm ins Gesicht.
    »Tja, aber diese Sache mit der Mörderin Eurer Liebsten interessiert mich nicht. Man schickte mich, den Königsmörder zu töten.«
    »Dann hört auf zu schwatzen, Albino«, stieß Connor zwischen den Zähnen hervor. Es klang wie ein Pfeifen und war kaum verständlich.
    Flack zuckte zusammen – und fasste sich. Er schüttelte sich unmerklich, doch Frethmar hatte es gesehen , und das machte ihm Mut. Der Mann wusste nicht, was er tun sollte. Etwas ließ ihn zögern. Hinter den roten Augen arbeitete es. Vermutlich hatte er so etwas noch nie erlebt. Für gewöhnlich würde seine Beute vermutlich betteln und jammern, wohingegen Connor seine vermeintliche Strafe regungslos annahm.
    »Ihr hasst die Lüge, Flack«, sagte Frethmar mit ruhiger Stimme. »Also unterstelle ich Euch eine gute Menschenkenntnis. Ihr wisst, was heute als wahr gilt, muss morgen noch lange nicht richtig sein. Und falls es falsch ist, heißt es noch lange nicht, dass es eine Lüge war. Es sei den, die Triebkraft zum Darstellen einer angenommenen falschen Aussage beruht auf Vorsatz. Und dieser Vorsatz besteht hier nicht, Flack. Wahrheit ist auf jeden Fall teilweise subjektiv. Jeder nimmt Dinge anders wahr , und deshalb müssen Eure und Connors Wahrheit über eine bestimmte Sache nicht völlig übereinstimmen.«
    »Mord ist Mord! Dafür gibt es keinen Spielraum, Zwerg«, gab Flack zurück.
    »Es ist alles eine Frage des Standpunktes und der Definition. Jeder sieht Dinge anders, weil das alles subjektive Eindrücke sind, die individuell verarbeitet und interpretiert werden. Man kann also eigentlich nicht feststellen ... was was ist ... außer man legt es für sich selbst fest.« Frethmar schwirrte der

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