Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
zuckten erbärmlich mit den langen Beinen, während Schaum aus ihren Mäulern trat. Sie starben schnell. Die Reiter, alle drei hatten sich von ihren Pferden gelöst, versuchten im allgemeinen Durcheinander ihre Bogen zu spannen, doch schon waren Connor, Frethmar und Haker bei ihnen.
Nordon Driúel, dessen Reittier erstaunlicherweise verschont geblieben war – vielleicht stand es in einem ungeschickten Winkel zum Blasrohr des Bailiffs – bändigte sein ebenfalls scheuendes Pferd und zwang es seitlich von den sterbenden Tieren weg, was ihn so beanspruchte, dass er weder zu seinem Bogen , noch zu einer anderen Waffe greifen konnte.
Die Gardisten standen blitzschnell auf ihren Beinen und hatten ihre Schwerter gezückt. Connor rannte ihnen brüllend entgegen , und einmal mehr staunte Frethmar, der seinen Freund oft hatte kämpfen sehen, über die Urgewalt, die der Barbar im Kampf ausstrahlte. Dessen blonde Haare wehten, der muskulöse Körper wirkte selbst wie eine Waffe , und die knotigen Sehnen traten hervor.
Haker folgte Connor auf dem Fuße , und auch der Zwerg stürzte sich in den Kampf, nicht, ohne den Elfen im Blick zu behalten.
Elfen galten als ausgezeichnete Kämpfer. Sie verfügten über Schnelligkeit, welche die eines gewöhnlichen Zweibeiners überstieg. Sie waren leichtfüßig und flink wie der Wind. Derzeit jedoch hatte der Elf genug mit seinem Gaul zu tun, sodass Frethmar sich auf seinen Gegner konzentrieren konnte.
Haker schien dies anders zu sehen, denn er rannte zu Nordons tänzelndem Pferd und zog den Elf mit einer kraftvollen Bewegung aus dem Sattel. Das Pferd machte zwei Sprünge nach vorne, scheute, wieherte, legte den Kopf in die Nacken und rannte mit wehender Mähne davon.
Für einen Atemzug kam Frethmar der Gedanke, es sei vielleicht besser gewesen, sie hätten sich regungslos verhalten, damit Ökliz sich auch die Zweibeiner hätte vorknöpfen können, dann verwarf er die Idee, schließlich wusste man nicht, über wie viele Pfeile der kleine Bailiff verfügte , und wie sicher er ein bewegliches Ziel traf. Außerdem, gestand er sich ein, wäre es seinem Stolz zuwidergelaufen, hätte der Bailiff die Situation aus dem Hinterhalt bereinigt. Schließlich war er ein Zwerg, war ein Kämpfer, einer, der seine Axt beherrschte und nun allen Grund dazu hatte, den Stahl einzusetzen.
Schwerter krachten aufeinander , und Connor unterlief den Angriff eines zweiten Gardisten, der versuchte, den Barbaren in die Zange zu nehmen. Mit einer raschen Bewegung versuchte Connor seinen ersten Gegner zu treffen, doch der Elf hatte tatsächlich die Besten der Besten bei sich .
Diese Männer würde man nicht so ohne weiteres besiegen. Sie wussten, wie ihre Gegner kämpften, hatten es vermutlich auf dem Burgplatz miterlebt und waren gewappnet. Und diesmal waren weder Lysa noch Laryssa zur Stelle, deren Pfeile für Ordnung sorgten.
»Noch eine Bewegung und euer He rr stirbt!«, schrie Haker Flack, der Nordon unversehens das Messer an die Kehle hielt. Driúel schien keine Angst zu haben, denn ungeachtet der Bedrohung brüllte er: »Tötet sie, egal, was mit mir geschieht!«
Entweder war der Elf des Wahnsinns , oder er traute sich zu, den Kopfjäger zu besiegen. Seine Männer stutzten einen Moment, den Frethmar begrüßte und brutal ausnutzte, um seine Axt in den Oberkörper eines Gardisten zu versenken. Das Schwert glitt dem Mann aus den Fingern, und als der Zwerg die Axt wieder zu sich zog , spaltete sich der Brustkorb und Blut schoss heraus. Seine Axt hatte die Lederkleidung durchdrungen, und der Gardist starrte den Zwerg mit großen Augen an, während nun auch aus seinem Mund Blut sprudelte.
Der Mann würde schrecklich sterben, wusste Frethmar, deshalb holte er aus und trennte dem Besiegten mit einer geschmeidigen Bewegung den Kopf von den Schulter n . Der Schädel schlug vor seinen Füßen ins Gras , und die Augen starrten voller Verwunderung auf Frethmar, der meinte, ein dankbares Blinzeln zu sehen, bevor jedes Leben daraus entwich.
Währenddessen mühte Connor sich mit zwei Gegnern ab, die ihm ebenbürtig waren . Ihre Schwerter wirbelten und Stahl krachte auf Stahl, bis Funken stoben. Die Gardisten trieben Connor in die Enge , und Frethmar war versucht, einzugreifen, als er sah, was Haker widerfuhr.
Das erste Mal in seinem Leben erlebte der Zwerg einen kämpfenden Elf.
Als bedeute die Bedrohung der Klinge nichts, huschte Nordon aus Hakers Griff, bevor dieser wusste, was ihm geschah. Der Elf war so schnell,
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