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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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klang fremd, tief und anders, als Frethmar sie kannte. «Ihr wolltet mich ausliefern , und mein bester Freund wollte es auch.« Connors Blick nagelte Frethmar fest.
    Der Zwerg versuchte zu grinsen . »He, Großer! Wir kennen uns. Du weißt genau, wie ich das meinte.«
    »Nein«, wehrte Connor ab . Snækollur Hnefisson lächelte schweigend. »Nein. Das weiß ich nicht.«
    »VERDAMMT!«, schrie Frethmar. »Als Haker dich stellte , wolltest du sterben. Und nun dieses Theater? Meinst du wirklich, ich hätte dich im Stich gelassen?«
    Das war ein schwaches Argument, erkannte Frethmar und biss die Zähne zusammen.
    »Du hast mich verraten, Zwerg«, sagte Connor.
    »Hat er«, echote Snækollur. »Ich sollte ihn töten für das, was er mir antat. Er hat mich gefesselt. Niemand fesselt einen Barken.«
    Connor hob die Hand und hieß ihn schweigen, wobei sein Blick auf Frethmar ruhte. »Dann müsstest du auch mich töten, alter Mann, denn ich habe dein Gesicht verunstaltet.« Und zu Frethmar gewandt: »Du wolltest mich ausliefern.«
    »Das hatte ganz vernünftige Gründe, Connor.«
    Connor lächelte und sein Gesicht war das eines Mannes, der dem Tod ins Auge geblickt hatte. »Ich werde dich nie vergessen, Zwerg, aber ich werde dich auch nie mehr lieben.«
    Dann drehte er sich um und sagte zu Snækollur: »Lass uns gehen. Unsere Leute warten!«
    »Was hast du vor?«, stieß Frethmar hervor.
    Connor blieb stehen und musterte Frethmar . Lange und atemlos . »Ich gehe zu meinem Clan. Ich habe etwas mit meinem Vater zu klären.«
    »Du hast Schmökkels Männer getötet. Man wird dich umbringen. Merkst du nicht, dass dein Lehrer dich ausnutzt? Er ist ein … ist ein … Das kannst du nicht tun!«
    »Nein?«, fragte Connor spöttisch. »Vor dem Kampf hättest du ohne weiteres auf mich verzichtet. Was ändert also meine Entscheidung daran? Du wolltest mit Haker nach Lindoria gehen. Nun tue es.«
    Frethmar traute seinen Ohren nicht. »Du weißt, dass deine Leute Dandoria angreifen wollen. Sie wollten den König entführen. Sie haben dich leiden lassen. Sie haben dich ein Jahr lang in ein kleines Zelt gesperrt und an Sklavenhändler verkauft. Dein Vater hat dir dein Weib genommen.«
    »Kleiner Mann«, knurrte Snækollur und hob sein Schwert. »Du solltest deine Zunge zügeln, sonst schneide ich sie dir aus dem Maul.«
    »Hast du das gehört, Connor? Hast du das gehört?« Frethmar traten Tränen in die Augen. Er wirbelte mit den Armen. »Er will meine Zunge … meine …« Er hob seine Axt.
    Snækollur blitzte ihn an.
    Haker Flack legte Frethmar beruhigend eine Hand auf die Schulter und schob seine hagere Gestalt vor den Zwerg. »Wir werden uns wiedersehen, Snækollur«, sagte der Albino mit gefährlich sanfter Stimme. »Wir haben noch eine Rechnung offen, Barbar.«
    Snækollur grinste. »Ihr könnt ja versuchen, uns aufzuhalten.« Seine Augen blitzten kampfeslustig.
    »Wir haben genug gekämpft«, sagte Connor bestimmt. »Und genug geredet.«
    »Connor ...«, schluchzte Frethmar. »Connor ... was tust du?«
    Die Barbaren blickten nicht zurück. Seite an Seite stapften sie davon , und das Grün des Waldes verschlang sie.

23
     
    Der Schmerz kam plötzlich und durchdringend. Bluma bäumte sich auf . M it einem Ruck gelangte sie an die Wasseroberfläche und sprang ans Ufer.
    Steve war nicht da.
    Alles war still, doch der brennende Schmerz brachte Bluma aus der Fassung.
    Sie schüttelte das Wasser ab und seufzte. Die Wände der Höhle funkelten im Licht des Kristallteiches , und ein sanfter Singsang seltsamer Schwingungen säuselte wie ein ferner Wind. Schlimmes war geschehen, so viel stand fest. Sie versuchte zu lokalisieren, wo her dieser Schmerz gekommen war und stellte fest, dass der Schmerz sich über ganz Mittland verteilte, wie ein Unwetter, das nicht über den Himmel zog, sondern wie eine Decke aus dem All gestürzt war. Mittland lag unter einer Dunstglocke der Düsternis , und was geschehen war, lief parallel und dennoch durcheinander wie Fäden, die sich im Sturm verknoten.
    Im Westen, im Osten, im Norden – von überall her strahlte es. Sie kniete sich hin und schloss ihre Augen. Der Schmerz verging , und das innere Bild klärte sich. Sie spürte nicht die Kühle der Höhle und nicht die nasse Kleidung, die auf ihrer Haut klebte. Sie war ganz in sich und tastete nach den Fäden der Magie, nach jenen Fäden, die wie ihre Kinder waren und sich um sie rankten wie blühende Kletterrosen, hellblau schillernd, rosarot und herrlich

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