Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
fragte sich, wie viel Blut er verloren hatte.
Die Wölfe dachten nicht daran, sich zu unterwerfen. Beide griffen Korgath an. Einem wich der ehemalige Clanführer aus, das Tier zuckte an ihm vorbei , und Connor war zur Stelle. Mit einem fürchterlichen Hieb durchtrennte er dem Tier das Rückgrat. Der Wolf stürzte und zuckte mit den Beinen, schabte mit den Pfoten und versuchte, auf die Beine zu kommen, während der andere Wolf sich Stück für Stück auf den Vorderbeinen zu Connor zog, auch durch die schreckliche Verletzung nicht in seinem Jagdtrieb ge hemmt .
Connor wusste, dass Korgath den verbleibenden Wolf fällen würde, und hob das Schwert, um den beiden verletzten Wölfen den Tod zu erleichtern.
Im selben Moment machte Korgath einen Ausfallschritt, sein Hammer beschrieb einen eleganten Bogen und ein Schlag, der Knochen zermalmte und Innereien platzen ließ, machte dem Angreifer den Garaus.
Connor begriff, dass er noch immer auf der Stelle stand, das Schwert erhoben und wunderte sich, dass die Waffe aus seinen Händen fiel.
Fast hätte er über sein Glück gelacht, denn die Klinge bohrte sich mit der Spitze nach unten in den Nacken des heranrobbenden Wolfes. Unter seinen Füßen wurde der Schnee glatt , und die Sterne wurden groß und größer.
Connor erwachte, als sich die Sonne hinter grauen Wolken hervorquälte. Er zitterte und pochende Schmerzen ließen seinen Schädel fast zerspringen. Seine Kehle war rau und seine Zunge dick und pelzig. Er hatte Durst und war müde.
Er blinzelte in die Helligkeit und versuchte, sich zu orientieren. Er lag auf einem Fell, das nicht seines war und eine mannshohe Felsformation bot ihm Schutz vor Wind.
Wo war der Schnee?
Nur noch wenige Reste zeugten davon, stattdessen ragten grüne Halme und knorrige Pflanzen aus dem Boden. Connor stützte sich auf die Ellenbogen, versuchte sich aufzurichten , und ein grausamer Schmerz fuhr durch seinen Oberkörper. Er atmete pfeifend und ließ sich wieder fallen.
»Das solltest du nicht tun«, sagte eine dunkle Stimme neben ihm. Connors Kopf fuhr herum , wo sein Vater dabei war, ein Feuer zu entfachen. Korgath blies in die Glut und strahlte jugendlich , als eine kleine Flamme hochzüngelte.
»Was ist geschehen?«, fragte Connor . Die Worte krochen aus seinem Mund wie warzige Kröten.
»Wir haben gesiegt«, sagte Korgath, als sei dies das Selbstverständlichste der Welt. Er warf Reisig auf die Flamme , schließlich legte er vorsichtig einen dicken Ast nach. Dann erhob er sich, kam zu Connor und hockte sich neben ihn. Sein Blick war hart. »Was soll ich tun?«, fragte er.
»Wie ... wie meinst du das?«, quälte Connor Wort für Wort hervor.
»Du bist verletzt. Ohne mich hätten dich die Wölfe zerrissen. Du hast viel Blut verloren. Wir sind noch eine Weile geritten, nachdem ich dich auf deinem Gaul festgezurrt hatte , und seit zwei Stunden steht die Sonne am Himmel. Und nun frage ich mich, was ich tun soll.«
Connor schloss die Augen und versuchte, den grausamen Schmerz zu verdrängen. Es war, als reiße ihm jemand den Arm aus der Schulter. Schweiß lief über s Gesicht. Als er die Augen wieder öffnete, starrte Korgath genauso regungslos auf ihn herab wie zuvor. Nichts in der Miene des alten Barbaren zeugte von Mitgefühl.
»Ich könnte dich hier liegen lassen. Du würdest sterben. Ich kehre zu meinem Clan zurück , und alles wird sein wie zuvor.«
Connor sagte nichts. Der Schmerz verdrängte jedes weitere Wort.
»Du hast mich erniedrigt und mich zum Narren gemacht, Connor. Du hast nicht begriffen, wie sich ein Barke zu verhalten hat. Dafür hast du den Tod verdient.«
So sehr Connor es zu unterdrücken versuchte , er bäumte sich auf, denn die Schmerzen in seinem Arm waren schier unerträglich. Sie rasten durch Haut, Fleisch und Muskeln und setzten sich über die Schulter bis in den Rücken fort.
»Dann ... dann ... lass ... mich sterben«, seufzte er und drehte den Kopf weg.
Korgath lachte. »Du bist ein guter Kämpfer. Es ist lächerlich, mit einem Schwert gegen Wargen anzutreten. Dafür ist diese Waffe viel zu lang und man muss zu genau treffen. Eine Axt oder ein Hammer sind ideal, denn damit kannst du wahllos treffen und trotzdem verletzen. Dass du trotzdem so lange durchgehalten hast, zeugt von deinem Können.«
»Was willst du ... von mir?«
»Ich frage mich, was ich tun soll.«
Connor ächzte, als eine weitere Schmerzwelle seinen Körper peinigte.
Korgath ging zum Feuer, loderte es an und kehrte zu
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