Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
landete im Schnee, schüttelte sich und machte auf der Stelle kehrt.
Korgath brüllte, als sein Hammer eines der Tiere traf, doch auch er hatte nicht genau gezielt. Der getroffene Wolf heulte schrill und leckte sich die offensichtlich verletzte Flanke. Das alles geschah blitzartig , und schon waren die anderen Wargen heran. Sie verhielten in gebührender Entfernung und schlichen gespannt und fast auf dem Bauch um die Männer herum, während sich der verletzte Wolf aufrappelte und fletschte.
Erneut wieherten die Pferde und die Köpfe der Wölfe ruckten herum.
»Nicht die Gäule!«, schrie Korgath, der das Übel kommen sah.
Connor rannte auf einen der Wölfe zu, denn er war gezwungen, die Aufmerksamkeit der Tiere auf sich zu lenken. Er musste verhindern, dass sich das Rudel an den wehrlosen Pferden vergriff.
»Fresst euch doch gegenseitig«, rief er, als wären die Wölfe in der Lage, seine Worte zu verstehen.
Sein Manöver funktionierte. Von seinem Handgelenk tropfte Blut, und sofort waren zwei Wargen heran, riesige , schwarze Kreaturen, die sich auf Connor stürzten. Einen konnte Connor mit einem schnellen Schwerthieb abwehren, der andere warf ihn zu Boden. Connor versuchte, sich wegzurollen, kroch durch den Schnee und hieb mit dem Schwert auf das muskulöse Tier ein, doch es ließ sich nicht abbringen, und schlug seine Zähne dorthin , wo der Hüne blutete. Connor schrie vor Schmerz , und dumpfer Zorn raste durch ihn.
Nein, er würde hier nicht sterben. Er hatte gesehen, was diese Tiere mit Agaldir angerichtet hatten , was schrecklich gewesen war . Ihn würden sie nicht zerreißen. Der Wolf zerrte an seinem Arm , und seine Zähne drangen tief durch das Fleisch bis auf den Knochen. Es war, als hätte Connor seinen Arm in Feuer getaucht . Vor seinen Augen verschwamm die Nacht.
Währenddessen kämpfte Korgath wie ein junger Mann. Sein Hammer surrte durch die Luft , und Knochen brachen. Die Wargen japsten, hechelten und knurrten. Ihre Zähne krachten aufeinander, wenn sie zubissen und ihre Beute verfehlten.
»Stirb!«, brüllte Korgath , dessen Hammer einem Angreifer den Schädel zertrümmerte . Wie vom Blitz getroffen fiel der Wolf zu Boden und regte sich nicht mehr.
Der Wolf ließ Connor los, was gut und schlecht gleichermaßen war. Connor konnte sich etwas aus der Reichweite der Bestie schieben, doch dabei rutschte ihm das Schwert aus den glitschigen Fingern , und der Wolf biss erneut zu, jetzt in seine Schulter. Connor roch den heißen , stinkenden Atem des Tieres und verzweifelt grub er seine Zähne in dessen Ohr. Jaulend sprang das Tier zurück und schüttelte sich, wobei Blut in sein Fell und aus seinem Maul lief.
Connor sprang auf und hechtete zu seinem Schwert, streckte es von sich, machte eine Rolle und kam auf die Beine. Nun stand er neben seinem Vater, der hart keuchte.
Connor zitterte und war kurz davor, sich zu übergeben. Er blutete stark , und die große Kraft verließ ihn mit jedem Tropfen. Er konnte sich nur mit Mühe aufrecht halten. Noch hatten sie es mit drei Tieren zu tun, von denen eines so schwer verletzt war, dass es sich nur noch durch den Schnee robben konnte.
»Reiß dich zusammen, Junge«, sagte Korgath , und aus seinen Augen schienen Blitze zu schießen. »Die kriegen uns nicht klein.«
Connor ent hielt sich einer Antwort, statt dessen versuchte er, konzentriert zu bleiben – was auch nötig war, denn die verbleibenden Wargen schienen zu spüren, dass sie die Oberhand gew annen ... wenn sie keinen Fehler machten. Eigentlich mussten sie nur warten. Doch letztendlich handelte es sich um Tiere , und ihr hungriger Zorn trieb sie zum Äußersten.
Connor, der erlebt hatte, dass sich Wargen durchaus von ihren Artgenossen ernährten, staunte, wie sehr die Tiere auf sie fixiert waren. Es gab ausreichend Fleisch. Kadaver, wohin man blickte.
»Lass uns verschwinden«, stieß er hervor. »Sie werden sich an ihrem Rudel gütlich tun.«
»Nein, das werden sie nicht«, knurrte Korgath. »Und ich will es nicht. Sie sollen dafür büßen, dass sie es gewagt haben, Barbaren anzugreifen.«
»Es sind nur Tiere«, gab Connor schwer zurück.
»Das ist mir egal!« Korgath hielt den Hammer mit beiden Händen und schritt ganz langsam auf die zum Sprung bereiten Wölfe zu. Es machte den Eindruck, als wolle er sie alleine mit seiner Präsenz in die Demut zwingen. Connor wog sein Schwert, das ihm schwer und unhandlich schien. Ein weiterer dunkler Schatten huschte durch sein Blickfeld , und er
Weitere Kostenlose Bücher