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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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distanziert.
    »Ich habe mich falsch verhalten«, sagte er gegen seine Überzeugung.
    »Du lügst«, antwortete sie.
    Er starrte sie an.
    »Du meinst nicht, was du sagst. Ich hätte dich nie zu einem von uns machen dürfen. Du bist gefährlich. Du bist vermessen. Alles, was als Mensch schlecht in dir war, kommt nun zu Vorschein, vermischt mit mangelndem Niveau und Einsicht. Du bist faul, träge und viel zu schön.«
    »Aber ...«
    »Ich hätte dich töten sollen«, unterbrach sie ihn.
    »Wenn man liebt, kann man Fehler verzeihen«, flüsterte er.
    »Es war Zeit, dich zu finden. Ich erwachte, weil es dich gibt. Ich musste dich finden, denn das ist mein Schicksal. Du stammst von ihm ab, von Regerik Lightgarden. Ich wusste nie wirklich, warum die dunkle Magie mich ausgerechnet zu dir führte, und als ich mich in dich verliebte, änderte sich alles. Doch nun ist es klar. Du bist ein Teil von ihm und ein Teil von Regus.«
    »Das ist Unsinn«, begehrte Markosa auf. »Es ist so viel Zeit vergangen, seitdem ...«
    Sie unterbrach ihn erneut. »Für einen Vampir hat Zeit keine Bedeutung. Alles ist schlüssig, Markosa Lightgarden.«
    »Verdammt, für mich ist gar nichts schlüssig!«
    »Wie könntest du es auch begreifen?« Schimmerte Mitleid in ihren Augen? »Du bist ein bedauernswerter Mann, der von seinem Vater gequält wurde. Du bist eine armselige Kreatur. Die Liebe zu dir hat meinen Blick getrübt. Mein Biss hat dich zu dem gemacht, was du bist. Dasselbe wie als Mensch!«
    Er sprang auf , und sein Kiefer weitete sich. Seine Zähne fuhren aus und er fauchte. Aus seinen Fingerspitzen schossen Krallen , seine Augen glühten rot.
    »Willst du mich beeindrucken wie ein Kind, das schreit?«, fragte sie ruhig.
    Über den Dächern der Stadt stieg Rauch aus Schornsteinen , und in vielen Räumen erloschen die Kerzen. Ein kühler Wind pfiff durch die Gassen . Er trug den Geruch des Meeres herbei.
    »Setz dich wieder, Markosa. Ich tue dir nichts.«
    Er blieb stehen.
    »Wie du willst.« Sie zuckte mit den Achseln. » Zuerst hatte ich nur einen einzigen Wunsch: Die Linie der Lightgardens zu vernichten. Ich dachte, die Rache hätte mich zu dir getrieben, doch es war ein anderer Grund. Ich musste dich finden, um zu erfahren, wa s Regerik Regus angetan hatte !«
    »Was habe ich mit Regerik zu tun? Was hatte n mein Vater, mein Großvater mit ihm zu tun?« Markosa beruhigte sich.
    »Ich habe lange darüber nachgedacht, denn nun weiß ich, dass es nie um Rache ging.« Sie blickte ihn an. »Ihr tragt die Krankheit in euch.«
    Markosa machte erst ein entsetztes, dann ein hochmütiges Gesicht.
    »Regerik brauchte meinen Sohn, diese verfluchte kleine Kreatur, um die Krankheit der Vampire zu heilen, doch er selbst – er selbst blieb krank! Die Krankheit wurde ausgerottet, doch Regerik war gegen das, was Regus hergegeben hatte, immun. Er verfaulte , und sein scheußlicher Tod währte Jahrzehnte. Bevor er starb, teilte er mir mit, dass alle Lightgardens immun gegen das Heilmittel sind . Und irgendwann, wenn die Zeit gekommen sei, einer von ihnen diese Krankheit zurücktragen würde in den Stamm der Dragul, und dann gäbe es keine Rettung mehr, keinen zweiten Regus, nichts mehr . Er sagte, dass, was sie krank machte, würde sich den Gegebenheiten anpassen wie ein Volk kleiner Menschen, die sich den Gezeiten unterwerfen und ihr Leben danach ausrichten. «
    »Sagtest du nicht, er sei bei einem Kampf umgekommen?«
    »Das ist die offizielle Variante. Letztendlich war es anders. Ich pflegte ihn zu Tode. Ich verfluchte ihn, doch ich war bei ihm, als er starb. Dafür schäme ich mich und so wird es bleiben , und niemals soll jemand etwas davon erfahren. Ich erfand eine Geschichte, damit er eine Legende blieb. Ich war schwach – denn ich liebte ihn.«
    »Obwohl er dir das alles angetan hatte?«
    Nashka schwieg.
    »Und warum machtest du mich zu einem Vampir? Vielleicht bin ich es, der die Krankheit in sich trägt und weitergibt.«
    »Weil ich auch dich liebte.«
    Markosa starrte in die Dunkelheit. Ihm fehlten die Worte.
    »Dunkle Magie ließ mich erwachen , und dunkle Magie führte mich zu dir. Ich hätte wissen müssen, dass alles einen Grund hatte. Ich hätte wissen müssen, dass nichts zufällig geschieht. Und dass Rache ein viel zu simpler Grund ist.«
    »Dann hat es vielleicht auch einen Grund, dass du mich zu einem Vampir machtest.«
    »Ja, den hat es.« Sie griff sein Kinn und zog es zu sich. »Du bist der, der s ich an Regus erinnert, denn du hast

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