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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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von Magie, wie sollte er auch? Hätte er diesen Begriff gehabt, wäre ihm bewusst gewesen, dass sein ganzes bisheriges kurzes Leben eine Ansammlung magischer Momente gewesen war, angefangen bei seiner Schöpfung , über die Reise mit dem schwarzen Schiff nach Mittland , bis hin zu seiner Wiedergeburt als Dämon.
    Ohne dieses Wissen nährte er sich aus seinem Instinkt und daraus, dass er lernte!
    Er lernte seine Kräfte zu beherrschen, zu bündeln. Das führte dazu, dass er zu Boden fiel, sich mit den Pfoten abstützte, um sich mit einem blitzartigen Sprung auf Katraana zu werfen. Sie brannte noch immer, aber Dogdan ignorierte das. Er würde sich später Gedanken darüber machen .
    »Was bist du?«, kreischte Katraana.
    »DOGDAN!«, brüllte er.
    Sie prallten auseinander , und um Dogdan bildete sich eine unsichtbare Wand, ein klebriges Netz, das ihn gefangen hielt. Er bäumte sich auf und zerriss es, bevor sie ihm einen Ball purer Energie entgegenwarf, dem er auswich. Der Ball zerplatz t e an einer Wand, in der sich ein Loch bildete, was dazu führte, dass ein Teil der Decke einstürzte. Sand und Staub rieselten , und ein Grollen fuhr durch Festung, als wehre sie sich gegen diese Vergewaltigung.
    Dann hörte Dogdan den hohlen Gesang , der nicht von Katraana herrührte, sondern von draußen kam, aus den Höhlen, wo sich die Dämonen sammelten, um dem Kampf mit mehrstimmigen Kreischen und Singen beizuwohnen.
    »Sie wollen dich nicht«, kreischte Katraana. Ihr Schädel war kahl, ihre armlose Schulter zuckte , aus ihrem Rücken sprossen ellenlange Stacheln. Ihre Haut platzte auseinander , und weiße Knochen bildeten sich zu Auswüchsen um, die den Rest ihrer einst zweibeinigen Gestalt veränderten und sie zu einer Kreatur machte, wie man sie in Unterwelt antraf, hechelnd und sabbernd hinter Felsen , oder saufend über ölige Pfützen gebeugt.
    »DOGDAN!«, zischte der ehemalige Golem und sprang zur Seite, als die Mauer neben ihm zusammenbrach. Er stieg über Schutt und stapftet auf die Katraana-Kreatur zu, die ihm auswich , wobei ihre Augen irrlichterten und zwischen handlangen Zähnen Schleim in den Staub tropfte. Sie murmelte etwas und schuf einen Kreisel aus Licht, der sich verfinsterte und zu einem kreischend schwarzen Ding wurde, das Dogdan die Leibesmitte aufgerissen hätte, wäre er nicht schneller gewesen.
    Mit absurdem Selbstverständnis akzeptierte er, dass sich seine sowieso schon lederartige , rote Haut noch mehr festigte und wie Stein wurde, undurchdringlich und kalt. Die schwarze Magie prallte von ihm ab und reflektierte, so dass Katraana davon überschüttet wurde.
    Doch noch war es nicht zu Ende.
    Sie war nach Unterwelt gekommen und hungrig geworden. Hungrig auf Macht und Magie. Sie h atte ihren Vater verloren und dessen Macht aufgesogen wie eine Ertrinkende. Diese und ihre eigene Kraft waren wie ein Glutball der Dunkelheit und bisher undurchdringlich und nicht zerstörbar.
    Sie hatte gelernt, was es bedeutete, den einen einzigen Punkt zu sehen, die pure Konzentration auf das Wesentliche. Sie war so viel Katraana geblieben, dass es ihr gelang, sich von allen Ängsten, Eitelkeiten und Annahmen zu lösen. Sie ignorierte ihren fehlenden Arm, ihre fehlende Schönheit, die fehlende Hoffnung, die damit verbundenen Schmerzen.
    Sie war Katraana, Herrin von Unterwelt!
    Niemals würde sie aufgeben.
    So wollte sie es, doch ...
    Etwas veränderte sich.
    Das Heulen in den Höhlen von Unterwelt schwoll an. Alpträume machten sich auf, um die Wesen von Mittland zu peinigen. Wasser floss aufwärts , und Stalaktiten wurden zu Stalakmiten, Licht erstarb in Helligkeit , und Dunkelheit schuf schwarzes Glühen. Die Höhlen bebten , und selbst die dunkelsten Dämonen zogen ihre Schädel ein, so sehr fürchteten sie sich.
    Über der Festung, an der Höhlendecke, entluden sich Wolken und schickten Wetterlichter auf den Grund der Höhle, Blitze spritzten in schmierige Teiche , und krötenartige Kleindämonen gingen in Flammen auf.
    Dogdan brüllte.
    Ein Laut, wie ihn Unterwelt noch nie vernommen hatte. Ein Laut, der aus den tiefsten Tiefen dunkelster Alpträume kam, entsprungen dem Hirn des Wahnsinns, klar und deutlich wie ein Befehl!
    Welches Erbe hatte Murgon seinem Golem hinterlassen, woher hatte dieses Wesen so viel Kraft?, fragte sich das, was von Katraana noch übrig war. Es war unlogisch und bizarr, aber es passte zu Murgon und seinem morbiden Humor. Eine späte Rache an jener, die ihn, im Auftrag der Elfen von Solituúde,

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