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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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auf gewisse Weise getötet hatte, ein später Triumph über alle, die an ihm zweifelten.
    Weitere Decken stürzten aus den Verankerungen und Streben, Fensterlaibungen krachten ineinander, Böden taten sich auf, die Festung bebte und schien sich aufzubäumen, während immer mehr Mauern und Räume zusammenbrachen.
    Und noch immer brüllte Dogdan.
    Als müsse er nie wieder Luft holen, als presse er alles aus sich heraus, was einst in ihn hinein gepflanzt worden war.
    Katraana hörte das Trappeln von tausend Krallen, von feuchten Pfoten , und dann waren die Dämonen bei ihr, die sich durch die einstürzende Festung wagten, aus Ritzen krochen, durch Öffnungen huschten und über sie herfielen, sie in sich aufnahmen, zerrissen, zernagten und sich an ihr labten, während Dogdans Schrei endete und der rote Dämon, neuer Herr von Unterwelt, mit segnend gebreiteten Armen über Katraanas Ende wachte.

16
     
    Markosa Lightgarden war zornig, denn Darius hatte offensichtlich nicht vor, seinem Ruf zu folgen. Dieser heruntergekommene Säufer, mit dem er so manche Nacht verbracht hatte, schien neuerdings nur noch sporadisch in seinem Haus zu sein , wo er sich ansonsten aufhielt, war unbekannt. Vermutlich ein Weib, nahm Markosa an. Männer veränderten sich, wenn eine Frau im Spiel war.
    Er brauchte jemanden, mit dem er reden konnte.
    Er hatte Fragen.
    War das noch ein Anhängsel seines Menschseins?
    Seit ihrer Auseinandersetzung hatte Nashka sich nicht mehr blicken lassen. Sie war davongeflogen und mit der Nacht verschmolzen. Voller Zorn war Markosa ihr gefolgt, doch er hatte sie nicht gefunden. Sein Blutdurst war schier unerträglich geworden, also hatte er die Nacht genutzt, um einen jungen Mann und schließlich eine ältere Frau zu töten, irgendwelche Menschen, von denen er nichts wusste, außer dass sie frisches Blut bedeuteten. Er hatte sie ausgesaugt und in den Gassen sterben lassen.
    Während er flog, kletterte und rannte, wurde er sich seiner Kraft immer mehr bewusst , und das Hochgefühl der Macht, das ihn verleitet hatte, Nashka zu schlagen, war zurückgekehrt.
    Er war nicht irgendein Vampir.
    Die Konsequenzen seiner neuen Existenz waren ihm bewusst, denn sie verhießen Einfluss, Macht und Überlegenheit. Er war allen überlegen, jedem Menschen, jedem Tier. Er war schneller, stärker, grausamer und irgendwo in seinem Kopf schienen sich neue Kapazitäten zu bilden, die ihn heller machten und weitsichtiger.
    Hinzu kamen Instinkte, die er zuvor nicht gekannt hatte. Er roch das Blut, er hörte Dinge, die ihm bisher verschlossen geblieben waren, er dachte mit seinem und dem Geist eines Vogels, er spürte Dinge, die noch nie ein Mensch wahrgenommen hatte. Sogar die Stille der Nacht wurde zu einem erquicklichen Lärm, wenn er sich darauf konzentrierte, und er lauschte der Furcht eines Wesens, das den Tod ahnte, sei es ein Zweibeiner oder ein Tier.
    Und was war mit seiner Liebe zu Nashka?
    Sein Gefühl zu ihr hatte sich verändert. Er liebte sie noch, oh ja, aber nicht auf die Art und Weise eines Menschen. Er liebte sich als Vampir, als ein Lightgarden, der sich ein Weib nahm und es unterwarf .
    Er seufzte und kauerte sich auf die Mauer.
    In letzter Zeit konnte er dem Tageslicht nicht viel abgewinnen, also hatte er gelernt, die Nacht zu lieben. Zwar machten ihm Sonnenschein und Licht nichts aus, doch die Nacht hatte einen anderen Atem. Es war, als hätten sich die Träume der Schlafenden versammelt, um ein Fest zu feiern, eines, be i dem man ruhig und verhalten war .
    Markosa beobachtete eine Maus, die über den Kopfstein huschte, um in einer Ritze zu verschwinden. Ihre winzigen Füße klangen laut und eindringlich. Ihr rasender Herzschlag hallte in Markosa s Ohren wider.
    Deshalb spürte er Nashkas Ankunft eher, als er sie sah. Ihre Verwandlung faszinierte ihn nicht mehr, sie gehörte dazu, und als sie die Form des Vogels abgelegt hatte, war sie wieder die schöne , ätherische Frau, in die er sich verliebt hatte. Mit einem Satz hockte sie bei ihm auf der Mauer.
    Er spürte ihre Kälte, ihre Energie, und dass sie alt war, sehr alt, vielleicht spürte er sogar die Zeit, die sie in der Erde geruht hatte, während Würmer vergeblich versuchten, si e aufzufressen . Und er roch sie, ein Aroma der Ewigkeit, wie ein kühler Wind, angereichert mit Blütenduft und verfaultem Fleisch.
    »Ich habe dich gesucht«, sagte er.
    »Wenn ich nicht gefunden werden will, findest du mich nicht«, gab sie zurück. Ihre Stimme wirkte

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