Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
kein zurück, denn sie hatte Dinge gesehen, die sie mit Fuure nie würde vereinbaren können. Doch das war gut so, denn jeder hat seine Aufgabe im Leben, auch wenn sie einen weit weg bringt, fern der Heimat und denen, die einen lieben.
    Bob genoss jeden Augenblick , und er war ohne Furcht.
    So musste es auch Bama und Laryssa gehen, denn, als wollten die Lichtwürmer nicht, dass er alleine war, verlangsamte sich sein Schweben , und dann waren sie neben ihm , und gemeinsam strebten sie weiter, dorthin, wohin die Würmer sie trugen.
    Und Bob wusste, alles würde gut werden.
    Als sie durch das Portal gingen, ein weicher, fast unmerklicher Prozess, schloss sich hinter ihnen eine Welt des Grauens.

TEIL VIER
ENDZEIT
 
    1
     
    Über Frethmar und Haker veränderte sich der Himmel , und der Tempel schien in seinen Grundfesten zu beben.
    »Ökliz«, stieß Frethmar erschrocken aus. »Wo bleibt er? Wie konnten wir das zu lassen?«
    »Bei den Göttern«, seufzte Haker , und Frethmar sah an seinen Augen, wie verletzlich und sensibel der hagere Mann war, der den Mörder seiner Familie suchte und außer diesem bisher jeden Verbrecher gefangen hatte.
    »Wie konnten wir das tun? Sind wir Feiglinge?«, machte Frethmar sich große Sorgen.
    Der Himmel brodelte , und dunkle Wolken schoben sich ineinander, als versuchten sie, sich gegenseitig zu bekämpfen. Blitze zuckten darüber hinweg, Schattenlichter, die nicht den Weg nach Landoria fanden.
    Der Zwerg und der Albino starrten sich an.
    »Wieso sind wir immer noch alleine?«, fragte Frethmar mit trockenem Mund.
    »Anscheinend traut sich kein Lindorier her «, gab Haker zurück. »Was ich verstehen kann.«
    »Ich habe die Schnauze voll«, sagte Frethmar. »Ich gehe und hole Ökliz da raus.«
    Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, als sich unter ihnen ein Riss im Kopfstein auftat, der im wilden Zickzack bis zur Flügeltür des Gebäudes lief.
    Frethmar und Haker sprangen zur Seite.
    »Mir reicht’s!« Frethmar rannte los und zückte beim Laufen s eine Axt. Mit jedem Schritt, dem er sich dem marmornen Tempel näherte, veränderte sich sein Empfinden. Er hatte das erwartet und versuchte, sich dagegen zu sperren. Schweiß lief ihm über den Rücken , und in seinem Kopf pochte es. Wut wallte in ihm auf, Wut auf alles, was man ihm jemals angetan hatte und vor allem – Wut auf sich selbst. Er schrie, während er lief, denn vielleicht löste das die Spannung, die ihn umschlang, als wolle sie ihn erdrücken. Er würde sich nicht in die Knie zwingen lassen, nicht, nachdem er einem kleinen Felltier die Verantwortung übertragen hatte, da er sich selbst für unfähig hielt, sie alleine zu übernehmen.
    Haker und er hatten einen Fehler gemacht. Gemeinsam konnten sie den Tempel nicht betreten, da sie sich gegenseitig zerfleischen würden. Alleine hingegen fand der Zorn keinen Weg und konnte sich nur gegen einen selbst richten.
    Wie dumm war er gewesen, wie lächerlich dumm!
    Er blieb stehen und blickte sich zu Haker um, der ihm hinterher starrte, und wäre am liebsten umgekehrt, um dem elenden Kopfjäger das Herz aus dem Leib zu prügeln. Aber Haker war weit entfernt , und das war gut so.
    »Verfluchter Tempel«, fauchte Freth mar. »Du wirst mich nicht klein kriegen.«
    Währenddessen wurde der Himmel schwarz und schluckte das Sonnenlicht, sodass man den Eindruck bekam, die Nacht sei hereingebrochen. Wolken drehten sich im wilden Wirbel, während glühende Blitze hin und her huschten, ein greller Tanz vor dunklem Hintergrund.
    Zwei Vögel kreisten über ihnen, fliegende Zuschauer im Unwetter.
    Erneut schob sich ein weiches Beben durch den Tempel und lief wie ein ängstliches Zittern oder eine Schwingung des Bösen durch Lindoria, wo in den Schänken Schlägereien begannen, Männer ihre Frauen misshandelten und schlafende Kinder Alpträume bekamen.
    Frethmar biss sich so hart auf die Zähne, dass sein Kiefer schmerzte. Vor seinen Augen wallte es rot , und er fragte sich, wie viel dieser inneren Dunkelheit er noch ertragen konnte, ohne sich in seine eigene Axt zu stürzen , oder wie wild anzufangen, die kleine umlaufende Mauer zu zertrümmern , oder doch zu Haker zu gehen , oder ...
    Seine Beine wurden schwer, jeder Schritt schmerzte, als wolle der Tempel verhindern, dass der Zwerg ihm zu nahe kam. Wie von Geisterhand schwangen die Flügeltüren auf.
    »Ökliz«, rief Frethmar. Zumindest dachte er, gerufen zu haben, in Wirklichkeit war es ein Flüstern gewesen, denn seine Lunge wurde wie von einer

Weitere Kostenlose Bücher