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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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was ich will!
    Er hatte tagelang im Meer ausgehalten und sich mit dem Margolous gut gestellt, bis er Fuure fand, wo der Strand ihn vor dem Ertrinken rettete - weil er es wollte. Er hatte bisher überlebt, weil er es gewollt hatte.
    Er würde seinen Arm behalten, weil er es wollte. Sollte er daran sterben, war es ein guter, wenn auch grauenvoller Tod. Er würde nicht wie ein alter Mann in den Norden zurückkehren, wo man ihn bemitleidete und er aus der Hand seines Vaters fressen musste, während dieser die Frau begattete, die er ihm gestohlen hatte.
    Ich kann, was ich will!
    Er wünschte, Frethmar wäre bei ihm. Oder Bob und Bama oder Haker, noch besser wäre Agaldir, der gewusst hätte, was zu tun war.
    »NEIN!«, brüllte er , oder meinte es zumindest, denn weder der Heiler ließ sich aus seiner magischen Verinnerlichung reißen, noch sein Vater reagierte.
    War das alles nur ein schrecklicher Traum? Würde er gleich erwachen?
    Oh nein! Diese Schmerzen, diese unvorstellbaren Schmerzen. Was war, wenn man ihm den Arm genommen hatte? Er würde diese Leiden nicht vermissen, gewiss nicht. Er würde Wege finden ...
    »Nehmt ihn ab«, schluchzte er. »Macht es. D ie Schmerzen bringen mich um. «
    Er wusste, dass er den inneren Kampf verlor , und er hörte Snækollur Hnefissons Stimme, der einst sein Lehrer gewesen war.
    Du kannst nur einmal verlieren. Nur einmal, merke dir das!
    Er träumte von Bob, der bei ihm war und von Bama und Laryssa, die sich um ihn kümmerten , und mit Tränen auf den Wangen starrte er dorthin, wo er sie vermutete.

23
     
    Bob fiel.
    Langsam fiel er. Es war eher ein Schweben, ein langsames Gleiten in die Tiefe. Er erwartete aufgerissene Mäuler und spitze Zähne und registrierte erstaunt, wie viel Zeit ihm blieb, bis er starb. Er hatte sogar die Muße, sich das Ende vorzustellen , und es graute ihm davor. Dennoch war er freiwillig gesprungen.
    Als wäre er gerufen worden.
    Ohne nachzudenken.
    Er würde sterben.
    Zerfetzt von Lichtwürmern, die zu viele waren. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Er war Sharkan entkommen, um in einen wimmelnden Wust grauenvoller Kreaturen zu fallen , wie in einen Sumpf, der einen in die Tiefe zieh t .
    Voller Trauer blickte er nach oben, noch einmal in die Augen von Bama, die er so sehr liebte und er lächelte.
    Dann war es vorbei.
     
     
    Zuerst war es ein Gesang, dann eine Schwingung, die sich auf ihn übertrug, ein feines Summen , und sein Herz schlug laut und stark , und unter seinen Lidern sammelten sich Tränen. Es waren Tränen des Glücks.
    Er weinte, weil er empfangen wurde, denn sie kümmerten sich um ihn, wollten nicht, dass er sich fürchtete oder traurig war. Sie wollten, dass er spürte, wie schön das Leben war, denn das war es, auch wenn man sein Dorf, einen Teil seiner Freunde und einen Sohn verloren hatte. Letztendlich war nur wichtig, dass man mit sich selbst im Reinen war, denn jede Trauer war ein Konstrukt der eigenen Seele. Das erkannte er , und er schluchzte und ließ den Kopf hängen, ohne befürchten zu müssen, dass ihm etwas geschah.
    Sie trugen ihn wie auf Wolken, umgarnten ihn mit weichen Schnauzen, stupsten ihn , und ihre weiche weiße Haut liebkoste ihn mit Flaum. Sie berührten ihn, wie er berührt werden wollte, und schmiegten sich an ihn, wie er es liebte, ohne vorher gewusst zu haben, dass er es lieben würde. Er war sicher, so sicher, wie nicht mehr seit seiner Geburt.
    Mutterleib!
    Und alles war gut.
    Als er die Augen aufschlug, hätte er vor Freude jubeln mögen, denn Bama und Laryssa erging es ähnlich. Sie waren ebenfalls gesprungen, hatten ihn nicht alleine gelassen, wollten bei ihm sein, gemeinsam, wie es sich für Gefährten geziemte. Die Lichtwürmer trugen Bama und Laryssa federleicht über die Masse ihrer Körper hinweg , und Bob fragte sich, wohin?
    Er jubelte nicht, denn das hätte die Schönheit, Reinheit und das Unverfälschte des Erlebens gestört wie ein Pfeil, der einen beim Singen von Liedern traf.
    Bob sang. Er sang leise in sich hinein und sah blühende Wiesen und Palmen, die sich im Wind bogen, einen weißen Strand, das Dorf von Fuure und die Reinheit der Gedanken jener Barbs, die auf ihn warteten. Mochte er noch so viel gesehen haben, sich noch so weit vorgerückt fühlen, sein Volk brauchte ihn , und er würde zu ihnen gehen, wenn alles vorbei war.
    Er würde sein Weib lieben und von dem zehren, was er erlebt hatte.
    Oh Bluma, liebste Tochter ...
    Bluma, die er war, wie sie, die ihn trugen. Für sie gab es

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