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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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Illusionszauber ganz intuitiv und ohne Anleitung erlernt, so wurde dem Magistrat von seinen Eltern versichert. Und der Rat hatte wohlwollend in die Hände geklatscht, als zu der beurkundeten Erklärung auch noch ein prall gefüllter Münzbeutel auf den Tisch gelandet war.
    Agaldir dagegen beäugte den Nebenbuhler von Anfang an mit Argwohn. Claudel mochte Talent haben - ganz egal ob er die Illusionen selbst oder mit fremder Hilfe erlernt hatte - und ihm mochte dazu die reiche Familie den Rücken stärken, weil sie sich eine große Zukunft für ihn wünschte, aber ob er auch Rückgrat und Zähigkeit besaß, das würde sich erst noch erweisen müssen.
    Aber Claudel blieb und zeigte bald, dass er weniger Mut, aber dafür umso mehr Willen besaß und ebenso wenig wie Agaldir etwas zu schenken hatte.
    Gerade dieser ewige Konkurrenzkampf der beiden schien Vaadh durchaus zu gefallen. Der Magiermeister nutzte jede Gelegenheit, sie gegeneinander antreten zu lassen. Erst noch in theoretischen Prüfungen, später auch in magischen.
    Und auch wenn Agaldir derjenige war, der den größeren Einfallsreichtum besaß und die erfolgreicheren Zauber wirken konnte, so war es dennoch zumeist Claudel, der durch Lug und Hinterlist am Ende den Sieg davon trug.
    Zehn Jahre lang rangen sie miteinander um die Gunst des Lehrers. Zehn Jahre lang versuchte jeder auf seine Weise zu demonstrieren, dass er der Bessere war. Denn Vaadh hatte verkündet, dass nur einer von beiden nach der Ausbildung zum Magister ernannt werden würde.
    Jahre, die für Agaldir in Dandoria, fernab der Halblingswelt und fernab seiner Vergangenheit, wie im Flug vergingen.
    Als Kind kurz vor dem Mannesalter hatte er seine Reise begonnen, hatte im Vorübergehen einen flüchtigen Blick auf die Abenteuer werfen können, die am Wegesrand auf ihn warteten, und war eingebettet in das Gildenleben langsam zu einem ausgewachsenen Halbling gereift. Den Platz, den ihm einst die Götter angewiesen hatten, als sie in der Vision zu Kendrik gesprochen hatten, den aber hatte er noch nicht gefunden.
    Doch wenn das Schicksal sich auch manchmal langsam und unauffällig anschleicht, schlägt es schließlich umso härter zu.

4
     
    Der Tag der Prüfung war gekommen. Sowohl Claudel als auch Agaldir hatten ihre Lektionen in Bannzaubern, Transmutation, Verzauberung, Illusion und der Hervorrufung gelernt, hatten ihre magischen Techniken trainiert, Angriffs- und Verteidigungstaktiken studiert und sich mit den Stärken und Schwächen möglicher Gegner vertraut gemacht. Doch die Aufgabe, die sie erhielten, verlangte etwas, das wohl keiner der beiden erwartet hatte.
    » Um also das Recht auf eine Anwartschaft eines Magisters zu bestätigen und eure Befähigung zu beweisen, diesen Titel würdig auszufüllen, wird euch unter Einschränkung des Bewegungsraumes auf das äußere Handelsviertel der Stadt ein zufällig gewählter Schatten der obersten Klasse beschworen, den ihr gemeinsam zu stellen und zurück in seine Welt zu schicken habt.«
    Nachdem der Vorsitzende des Rates seine Worte hatte wirken lassen, hob er abwartend eine Braue, rückte seine Zwickelbrille zurecht und blickte auf die beiden Prüflinge. »Gibt es dazu Fragen?«
    » Ihr zerrt einen Dämon aus Unterwelt nach Dandoria und wollt, dass wir ihn wieder einfangen«, fasste Agaldir die Aufgabe für sich zusammen und stutzte am Ende seines eigenen Satzes, so wie auch Claudel sich neben ihm in einem plötzlichen Hustenanfall ergab.
    » Gemeinsam?«, wiederholte der schließlich stockend.
    » Gemeinsam!«, bestätigte Vaadh von der Seite mit einem unverkennbar amüsierten Lächeln auf den Lippen. »Ella!«, bestätigte er in der alten Sprache der Magier. »Droos quar sgol ella!«
    Agaldir schnaubte, denn er hasste es, wenn Vaadh diese Sprache benutzte, die er selbst nicht gelernt hatte. Er wollte nicht, dass jemand ihm voraus war. Er drehte sich langsam seinem ewigen Widersacher zu, blickte ihn aus zusammengekniffenen Augen an und schüttelte andeutungsweise den Kopf. »Wäre es nicht viel einfacher zu vergleichen, würde man jedem von uns einen Dämon zu jagen geben?«
    » Es wäre das doppelte Risiko, würde doppelt so viel Zeit brauchen und uns nichts anderes zeigen, was wir nicht auch im gemeinsamen Kampf sehen können«, erwiderte der Magistrat trocken.
    Claudel nickte zustimmend. »Wie sollen wir vorgehen?«
     
     
    Seit über drei Stunden jagten sie dem Dämon hinterher und hatten nichts außer einem flüchtigen Blick auf seinen Schatten
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