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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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der höchstgraduierten Magier, da passierte, was keiner je für möglich gehalten hatte. Das Gildenhaus Dandoria wurde angegriffen.
     
     
    Untote krochen und krabbelten wie ein Schwarm Insekten an Böden, Wänden und Decken die Eingänge entlang. Sie stapelten sich übereinander, hangelten sich zu den Fenstern der oberen Stockwerte und kletterten die Regenrinnen und Rosenstockgitter hinauf, während die Magister und Magiernovizen noch von Fassungslosigkeit erstarrt standen und die Parkwächterin bereits schrie und mit Leibeskräften an der kleinen Gedenkglocke an Tor Alarm schlug.
    Mit wehendem Haar stürtzte Agaldir zum Fenster, blickte hinab in den Innenhof und wich im nächsten Moment zurück, als ein zum Skelett verwester Diener der Wächter mit seinen knöchernen Fingern nach seinem Arm schnappte und sich mit der anderen Hand den Sims hinaufzog.
    » Eisschlag!«, rief der Halbling, presste die Finger der Linken aneinander, richtete die Hand senkrecht und stieß sie trotz der Entfernung von einer Mannslänge mit all seiner Kraft dem Angreifer entgegen.
    Eine von Kristalldunst umwehte Eiskugel verließ die Handfläche, schoss blitzschnell vor und bohrte sich in die leere Augenhöhle des Untoten. Der Schwung reichte aus, um das Skelett zurückzuwerfen. Die Knochen verloren den Halt und rasselten schließlich mit lautem Krach im Hof zu Boden.
    Doch noch bevor Agaldir seinen kleinen Sieg genießen konnte, rückte der nächste nach. Ein Kampf eins gegen eins war zwecklos.
    Zu viele der Wesen überrannten das Gebäude und zu wenige der Bewohner waren darauf vorbereitet gewesen. Allein die Haupttore, die Gemächer der Ratsvorsitzenden und der Bibliothekskomplex waren magisch gesichert. Alle übrigen Räume sowie Gänge und Studiensaale waren offen und eine geradezu unverschämte Einladung, der Zerstörungswut freien Lauf zu lassen.
    Mandraeja , klang es in Agaldirs Kopf, als er die Treppen hinabeilte und in den langen Gang zum Ratssaal abbog.
    Doch auch bis hier waren die Feinde bereits vorgedrungen und lieferten sich vereinzelte Kämpfe mit Schülern und Magistern.
    Zwischen Feuerregen und Eislanzengeschossen hindurch bahnte sich Agaldir seinen Weg, wehrte die eine oder andere Hand mit einem hastig geschwungenen Eisklingenschlag ab, wich auf die Lehnen der Wartebänke aus, schwang sich an einer der Deckenleuchten über ein Knäuel an Kämpfern und setzte kurz vor der Flügeltür ab.
    Mandraeja! , wiederholte er im Geiste, bevor er beide Klinken drückte und die Türflügel aufstieß. 
    Auch bis hier hatten es die Dämonen geschafft. Ein Wächter, massig wie ein Bär mit einem Drachenschädel auf dem grotesk langgezogenen Hals, hatte die anwesenden Magister mit einem mehrfach gewirkten Kettenzauber an die Rückwand gefesselt, die Hände jedes Spielraums für einen Zauber beraubt.
    »Nicht!«, rief Mandraeja.
    Doch Agaldir hörte nicht.
    Ohne zu zögern, stürmte der Halbling auf den doppelt so großen Dämon zu, holte aus und stieß ihm eine von Eiszauber erfüllte Lanze in den Rücken. Oder versuchte es zumindest. Doch statt, dass die Spitze in den schuppenbesetzten Körper drang, zersplitterte sie in tausendfache Schneekristalle.
    Erst jetzt drehte sich der Dämon um, knurrte auf, präsentierte zähnebleckend die gebogenen Hauer und stieß einen alles durchdringenden schrillen Ruf aus.
    »Flieh, Agaldir!«, rief Mandraeja erneut. »Auf dich hat er es nicht abgesehen.« 
    Nicht auf mich , wiederholte der Halbling, für einen Moment seines Elans beraubt, bevor die Erkenntnis ihm gegen die Brust schlug.  Aber auf dich!
    Von Panik und Hilflosigkeit gleichermaßen zerrissen, lief Agaldir im Kreis, suchte nach einer Möglichkeit, einem Zauber, der stark genug wäre. Sein Blick flog zu seinem Lehrer. Doch auch Vaadh, mit den anderen an die Wand geschweißt, schüttelte den Kopf.
    »Das übersteigt dein Können, Agaldir.«
    » Nein! Das lasse ich nicht zu! Ich werde nicht zusehen, wie du stirbst!« In wild aufwallendem Zorn stürmte der Halbling vor, schlug, stieß, zerrte an den eisigen Fesseln, während sich der Raum füllte.
    Dutzende, hunderte, tausende Untote strömten durch die Tür, kletterten übereinander, stapelten sich zu Haufen, als Agaldir immer noch an den Ketten rüttelte.
    Halt ein. Halt ein und sieh mich an, hauchte da die Stimme der Elfe in seinem Kopf. Dies ist mein Schicksal, aber deines liegt noch viele Jahre entfernt in einer Zeit, in der Schlimmeres die Welt bedroht. Geh! Geh, damit ich meine

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