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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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in die Tiefe ziehen wollte und wieso? Du bist dir sicher, der Mahlstrom war es nicht.«
    Trevor schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    Bluma, die vor langer Zeit den Weg durch den Mahlstrom nach Unterwelt gegangen war, sagte: »Wenn Unterwelt und Oberwelt sich verbündet haben, würde es mich nicht wundern, wenn sich überall im Meer Tore nach Unterwelt öffnen.«
    » Die wir gefälligst umschiffen sollten«, sagte Frethmar.
    Sie blickten sich an, während die Sonne im Meer versank. Niemand sagte etwas, doch jeder von ihnen dachte viel.
    »Teilen wir das letzte Quellwasser«, sagte Connor. »Dann sollten wir versuchen, zu schlafen. Morgen früh sehen wir uns an, was von dem Schiff noch übrig ist. Dandoria wartet.«

5
     
    Bob sah sie vor sich, wie sie einst gewesen war. Jung und frisch mit leuchtenden Augen und rosigen Wangen.
    Sie war die Tochter des Großen Brool. Brool war eine Legende. Er hatte mehr Muskeln als jeder andere Barb und war in der Lage, eine Wareike alleine zu pflücken, was bisher und danach niemand geschafft hatte. Gewöhnlich benötigte man drei oder vier Barbs, die sich in die Seile hängten, um den mächtigen Baum aus dem Erdboden zu ziehen, mitsamt seiner Wurzel, von der, wenn der Baum seinen letzten Seufzer tat, kleine Samenkapseln fielen, die mit einem ploppenden Geräusch auseinanderbrachen und gesammelt wurden, damit man viele neue Wareiken anpflanzen konnte. Eine mit Axt oder Säge gefällte Wareike würde sich nie fortpflanzen. Und Brool war stets derjenige gewesen, der sich nicht darum geschert hatte, wer mit ihm zog, denn er tat es alleine.
    Kein Wunder, dass er eine so starke Tochter hatte.
    Bamas Mutter war eine begnadete Rupferin gewesen, was bedeutete, dass sie den Baum von seinen stahlharten Ästen befreite, diese spaltete, um daraus neue Seile zu knüpfen.
    Bob war noch ein Junge gewesen, als er begann, sich für Bama zu interessieren. Sie war rund und hübsch gewesen und hatte viel gelacht. Bobs Problem, seine Schüchternheit, hätte fast alles vermasselt, aber als Brool eines Tages der Rücken brach und die Wareike sich anschickte, auf ihn zu stürzen, war er da gewesen und hatte den Baum nur mit seinen Schultermuskeln aufgefangen und so weit gelenkt, dass Brool unbeschadet blieb.
    Er sei ein Wahnsinniger!, hatte man Bob nachgesagt. Nur drei oder vier Schritte näher am Stamm hätte er den Baum nicht fangen können, was Bobs sicheren Tod bedeutet hätte. Doch Bob hatte weder überlegt, noch gefragt. Er hatte getan, was getan werden musste. Vermutlich war auch dies ein Grund dafür, dass man ihn viele Umläufe später zum Häuptling wählte.
    Brool konnte sich seit dem Unfall nicht mehr richtig bewegen, doch er blieb dem jungen Bob ewig dankbar. Oft saßen der Alte und der Junge zusammen und redeten über dies und das und tranken und rauchten, während Bama den Helden mit Seitenblicken musterte, die Bob nicht entgingen.
    Bama hatte viele Verehrer.
    Dennoch schien sie sich nur für Bob zu interessieren. Später fragte Bob sie, ob es nur daran gelegen hatte, dass er ihrem Vater das Leben rettete. Sie hatte gelacht. »Unsinn! Was mich faszinierte, ist deine gute Seele und dass du ohne zu überlegen für andere da bist.«
    Er hatte verlegen gegrinst und kam sich jung und dämlich vor. »Pah«, schnaufte er. »Eben weil ich nicht überlegt habe, bin ich ein Narr. Wenn es um den Tod geht, sollte stets der Alte vor dem Jungen sterben.« Er versuchte, hart zu klingen, doch sie schüttelte den Kopf und ging mit weit ausladenden, schwingenden Hüften davon, ohne etwas zu sagen.
    Er starrte hinter ihr her und überlegte, ob er etwas Falsches gesagt hatte. Wie üblich wollten komplizierte Gedanken sich in seinem Kopf nicht so recht zusammenfügen, vielmehr bildeten sie schmerzende Knoten. Sie schien viel klüger zu sein als er. Und das gefiel ihm und gefiel ihm nicht.
    Kluge Weiber führten ihre Männer am Nasenband.
    Und das hatte bei den Barbs gefälligst nicht vorzukommen.
    Sein Freund Burrl, der sich anschickte, ein starker Schmied zu werden, lachte Bob aus.
    » Schau genau hin, Bob«, sagte er. »Die meisten Kerle tun so, als hätten sie was zu sagen, aber hinter den Wänden führen die Weiber das Regiment.«
    » Mmpfh!«, machte Bob. Zumindest bei ihm Zuhause war das nicht so.
    Burrl schwang noch etwas ungeschickt den viel zu großen Hammer und blinzelte Bob zu. »Gehe zu ihr und sage, was du für sie empfindest. Sie wird nicht nein sagen.«
    Bob war es, als habe ihn ein Blitz

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