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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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lesende Gefolgschaft mögen?«
    » Wir alle sind im besten Alter, bärtiger Freund. Wenn die Götter uns gnädig sind, dürften wir dieselbe Lebensspanne noch einmal leben. In dieser Zeit kann viel geschehen.«
    » Und irgendwann sitzen wir als Tattergreise ums Feuer und brabbeln von alten Zeiten.«
    Nun lachte Bob. »Ich hätte dann bestimmt ein paar schöne Barblieder beizusteuern.«
    Connor kam zu ihnen. »Vom Quatschen wird das Schiff nicht flott.«
    » Brabbelbrabbel«, sagte Frethmar. »Immerzu muss er den König raushängen lassen.«
    Connor schlug Frethmar mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter. »An die Arbeit, Zwerg!«
     
     
    Die Sonne stand hoch und ein paar Strahlen quälten sich durch rußige Wolken. Grau glitzerten sie auf der ruhigen Wasseroberfläche, ein bleierner Spiegel ohne Widerschein, ein kühler Wind blies. Die Drachen jagten auf der Insel und schwiegen in den Köpfen von Bob und Saymoon.
    Es dauerte bis zum Nachmittag, bis die Andrea in einem reisefertigen Zustand war. Die Gefährten hatten nur wenige Dinge, die sie an Bord bringen mussten.
    Für eine Weile war die Stimmung gu t. Sie hatten wieder ein Ziel. Vieles lag im Dunkel, doch sie hatten nie die Hoffnung aufgegeben und würden es auch jetzt nicht tun.
    Frethmar blickte Richtung Osten und versteinerte.
    Connor folgte dem Blick seines Freundes.
    Ihre Stimmen verstummten.
    Die Andrea schaukelte sanft auf kleinen Wellen.
    Sheng und Golyring kehrten von ihrer Jagd zurück und kreisten über dem Schiff.
    Im Osten verdunkelte sich der Himmel und ein oberflächlicher Beobachter mochte die schwarze Wand, die sich dort auftürmte, vielleicht für ein Unwetter halten.
    Die Freunde wussten es besser.
    Und die Drachen bestätigten es in Bobs und Saymoons Köpfen.
    Das Unheil naht!
    Tausende Drachen mit Reitern!
    Der endgültige Kampf beginnt!

7
     
    Steve traute seinen Augen nicht.
    Er und Agaldir hatten die Höhle unter dem Haus verlassen. Dandoria hatte sich verändert. Zuvor hatte er es nicht so dramatisch wahrgenommen, warum eigentlich nicht? Was war geschehen?
    » Bei den Göttern ...« Mehr brachte der junge Magus nicht heraus.
    » Für dich ist alles fremd, für mich ist es gewöhnlich. Hätte ich meine Träume nicht, würde ich mein Glück in diesem Schmutz suchen.«
    » Sei dir sicher, du würdest es nicht finden.«
    Der alte Halbling lachte. »Auch in diesem Mittland gibt es Glück. Zweibeiner, die sich lieben, die sich vermehren, Familien bilden. Sie kennen nichts anderes. Die Sonne ist für sie ein Wunder, ihre Nasen und Lungen sind an Asche und Rauch gewöhnt.«
    » Wie soll in diesem Klima eine reine Seele entstehen?«
    » Sie achten auf ihren Geist und auf ihre Gedanken. Irgendwann nimmt die Seele die Farbe dieser Gedanken an. Und diese Farbe muss nicht grau oder gar schwarz sein. Eine Mutter wird ihr Kind stets lieben und ein Mann sein Weib, denn die Liebe trägt den Leib, wie die Füße den Körper tragen.«
    » Liebe? In dieser Welt der Kälte, des Feuers, der Asche?«
    » Oh ja, es wird viel geweint und gelitten. Doch die Seele ernährt sich von dem, was sie erfreut, und mag es auch noch so wenig sein. Und glaube mir, mein Freund. Ohne Tränen hätte die Seele keinen Regenbogen.«
    » Also hat auch dieses Mittland seine guten Seiten?«
    » Mehr, als du glaubst. Oft fragte ich mich, ob es richtig sei, wenn die Götter mit einem Handstreich Mittland zerstörten. Und ich kam zu dem Schluss, es sei eine Sünde. Wir dürfen Leben oder Existenz nicht an Vergleichen festmachen. Sind die Orks schlechtere Wesen, nur weil sie im Schlamm wühlen? Sind Trolle üble Kreaturen, nur weil sie stinken und hässlich sind? Soll jedermann so leben, wie es sogenannte zivilisierte Zweibeiner tun? Darf das Leben in einer schmutzigen Hütte nicht genauso viel Seele beherbergen, wie das in einem Palast? Sind gut gekleidete Adelige reineren Herzens als zerlumpte Wesen der Armut? Weinen sie andere Tränen? Nein, bei allen sind Tränen salzig. Erst, wenn wir begreifen, dass jedes Leben seine eigene Berechtigung hat, wenn wir uns nicht mehr von Oberflächlichkeit leiten lassen, sind wir weise. Ansonsten sind wir Opfer unserer Vorurteile.« Er räusperte sich. »Vergiss nie, dass in diesem Begriff das Wort Urteil schwingt. Und wer sind wir zu urteilen? Zu ver urteilen?«
    Steve schwieg und blickte den alten Mann an. Er hätte geschworen, mit seinem Großvater zu sprechen.
    »Ich disputierte in meinen und den Träumen deines Großvaters oft mit

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