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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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und knutscht«, sagte Burrl, rotzte herzhaft und spuckte aus. »Bevor ihr zum Gespött des Dorfes werdet.«
    Bob setzte an, Burrl eine heftige Bemerkung an den Kopf zu werfen, da trat Bama auf ihn zu. Ihre Blicke versanken ineinander und sie sagte sanft. »Aber er hat doch Recht, oder?«
    » Mmpf!« Noch nie hatte Bob in so kurzer Zeit so oft gemumpft. Das sagte alles.
    Und Bamas Blick sagte noch viel mehr. Ein Blick, der viel verhieß und Bob nicht enttäuschte.
    Bis heute nicht enttäuschte, denn sie wurde sein Weib, schenkte ihm einen Sohn und eine Tochter und war selbstbewusst, tapfer und stark.
    Bob liebte sie.
    Liebte sie jederzeit, sogar wenn sie sich stritten.
    Liebte sie so sehr ...
     
     
    Bob erwachte zitternd und Tränen liefen über sein Gesicht.
    Er blickte in die Augen seiner Tochter, die ihn sanft wachgerüttelt hatte.
    »Bobba ...«
    » Ja, ja ...«
    » Hast du schlecht geträumt?«
    Bob, der mit dem Rücken an einen Palmenstamm gelehnt geschlafen hatte, biss sich auf die Lippen. Er wollte Bluma nicht auch noch in seine Erinnerungen einbeziehen. Es genügte, wenn sie ihn schmerzten und gnadenlos an sein gutes altes Mittland und die helle Insel Fuure erinnerten. Und an die Liebe, die er für Bama empfand, noch immer empfand.
    »Ich glaube«, flüsterte er und rieb sich die Tränen aus dem Gesicht. »Ich glaube, ich habe Heimweh.«
    Im selben Moment wurde ihm klar, dass es nicht Heimweh war, sondern die Gewissheit, dass ihre Zukunft schwarz und dunkel war. Doch auch das verschwieg er Bluma.

6
     
    Das Schiff war in einem erstaunlich guten Zustand. Der Hauptmast, oder das, was von ihm übrig war, konnte mit Carnusseilen schnell repariert werden. Zwar ragte er danach nicht mehr so hoch wie zuvor, doch er würde ein Segel tragen. Die Beschädigung en am Rumpf sahen schlimmer aus als sie waren. Das Schiff war an keiner Stelle leck geschlagen.
    Sie hatten sich nach und nach von Sheng und Golyring an Bord bringen lassen und freuten sich, das Beiboot im guten Zustand vorzufinden.
    » Andrea «, las Frethmar die verwitterte Schrift am Bug. »Ein schöner Name für ein Schiff.«
    Bob grummelte. »Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, mit dieser Andrea nach Dandoria zu fahren. Das Meer ist zu einem noch gefährlicheren Ort geworden.« Die Urangst eines Barb vor dem Meer brandete in ihm auf wie eine unkontrollierbare Welle. Er hatte ein ganz schlechtes Gefühl. »Mir wäre es lieber, Golyring und Sheng würden uns nach Dandoria bringen.«
    » Und alles ist meine Schuld, verflucht noch mal!«, schimpfte Haker. Seitdem er gestanden hatte, die Portalkarte verloren zu haben, schien er untröstlich. Niemand hätte ihm das angesehen, aber die Freunde kannten sich zu gut, als das er es hätte verbergen können.
    » Hör auf zu jammern, Kalkbacke«, sagte Frethmar. »Du hast auf Gidweg unser Leben gerettet. Das ist mehr wert als diese bekloppte Karte.«
    Hakers Gesichtshaut faltete sich. »Die Karte ist der wertvollste Schatz, den es jemals auf Mittland gab.«
    Frethmar grinste schräg und seine runde rote Nase zuckte. »Schätze werden überbewertet. Ich selbst fand einen Goldschatz, den zehn Gäule nicht auf einmal hätten transportieren können. Und habe ich das Gold vermisst? Nein, habe ich nicht. Es bedeutet nichts. Wichtiger ist deine eigene Zufriedenheit. Und die kannst du dir auch mit einem Schatz nicht erkaufen. Schon gar nicht in diesem grauenhaften Mittland.«
    » Was bedeutet überhaupt noch etwas?«, fragte Haker deprimiert. Mit einem Mal wirkte er uralt und machte den Eindruck eines weißgetünchten Astes, der jederzeit brechen konnte.
    Bob sagte: »Niemand kennt die Zukunft. Dennoch sollten wir den Mut nicht verlieren.« Er staunte selbst über seine Kraft, den Freunden Mut zuzusprechen.
    Der Zwerg fügte hinzu: »Vielleicht komme ich irgendwann dazu, dieses Abenteuer aufzuschreiben, aber ich bin sicher, es wird die allerletzte Ode sein. Was soll hiernach noch geschehen? Kann es schlimmer kommen?«
    Nun rang sich auch Haker ein Grinsen ab. »Dann schreibe darüber, wie du eine nette Zwergin kennenlernst, mit der du Kinder zeugst, die später an deinem Totenbett deine Oden singen, während dein Weib jammert und heult. Das würden man bestimmt gerne lesen.«
    » Also das, was ich mir immer gewünscht habe?«
    » Warum nicht ...«
    » Ohne Kämpfe und blutige Äxte? Ohne Monster und Dämonen und Situationen, die man eigentlich nicht mit heiler Haut bestehen kann? Glaubst du, so etwas würde meine

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