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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Bross und Broom«, lachte Bluma. »Dreht das Wort um. Ella ... alle . Es bedeutet gemeinsam, bedeutet alle! Vielleicht ein Zufall, vielleicht auch nicht. Wir haben es!«
    Sie standen sich gegenüber, nervös, aufgeregt, denn sie ahnten, ein wichtiges Rätsel gelöst zu haben, lediglich Frethmar unterbrach die Euphorie. »Und wie sollte unser alter Agaldir gewusst haben, dass die roten Drachen genau zu diesem Zeitpunkt weinen würden?«
    Sie starrten Frethmar an, als habe er ein weihevolles Ritual gestört. Frethmar wurde knallrot und zog den Kopf hinter seinen Bart. Er verzog das Gesicht und rollte mit den Augen. »Ich meinte ja nur ...«
    » Tja ...«, murmelte Agaldir.
    » Also ...«, stotterte Frethmar. »Wenn ich eine Ode schreibe, wollen die Leser, dass alle Dinge ihre Ordnung haben. Sie verzeihen einem Odendrechsler nicht, wenn Dinge einfach so geschehen. Sie wollen für alles Erklärungen.«
    Agaldir spuckte aus. »Pah, das ist dumm. Jedem Tag geschehen jedem Lebewesen Dinge, die nicht erklärbar sind. Das wird einfach so hingenommen.«
    »So ist es im wirklichen Leben«, erklärte Frethmar. »Aber nicht in einer Ode. Da muss es stets einen Nachweis geben.«
    Steve lächelte. »Frethmars Frage ist berechtigt und du selbst hast es mir erklärt, Agaldir.«
    » Und das soll ich jetzt wiederholen?« Der alte Mann wirkte aufgebracht, als habe man ihn der Früchte seiner Existenz beraubt. »Das ist deine Aufgabe.«
    » In wenigen Worten, meine Freunde«, sagte Steve. Er konzentrierte sich auf seine Gefährten. »Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings vor unzähligen Jahren dazu führt, dass Frethmar gleich hinter einem Busch verschwindet.«
    Die Gefährten wussten nicht, ob sie lachen sollten.
    Connor grinste. »Dann gab es viele Schmetterlinge.«
    Frethmar hob die Brauen. »Kommt auf das an, was ich gegessen habe!«
    Steve hob die Hand. »Damit ist gemeint, dass alles, was geschieht, ein anderes Geschehen zur Folge hat. Denkt darüber nach und ihr werdet die Wahrheit dahinter erkennen. Wenn ein Bailiff einen Busch mit Samenständen streift, nimmt sein Fell die Samenstände auf und er verteilt sie, und an anderer Stelle entsteht Leben. Der Bailiff weiß nichts davon und auch die Pflanzen wissen nicht, dass sie ohne dieses Pelztier nicht dort wachsen würden, wo sie es tun. Da ist der unbewusste Teil. Doch alles gehört auch dann zusammen, wenn es bewusst getan wird. Jede Entscheidung eines jeden Wesens verändert einen Teil der Welt, denn durch diese Entscheidungen müssen weitere Entscheidungen getroffen werden. Nichts geschieht ohne Grund. Lache einen traurigen Menschen an und er beschließt vielleicht, sich nicht zu töten, was bedeutet, dass er seiner Familie unsagbares Leid erspart, aber vielleicht auch dafür sorgt, dass seine Witwe niemals die eine große Liebe kennenlernt. Und wenn man Pech hat, endet es in einem magischen Paradoxon, das aus einem hellen Mittland ein Land der Dunkelheit macht.«
    Frethmar hörte aufmerksam zu. »Also musste Jamus sterben, damit die beiden Drachen die Tränen weinten? Ist das nicht großartig und grausam gleichermaßen?«
    » Wissen wir immer, wie endet? Nein, wir wissen es nie. Wenn du irgendwann stirbst, Fret, mag es sein, dass du vergessen wirst. Aber es könnte auch sein, dass in vielen hundert Jahren deine Oden als die wichtigsten Worte gefeiert werden, die jemals geschrieben wurden. Und wenn das so ist, wirst du die Welt verändern, der Kunst ein neues Gesicht geben. Du wirst unsterblich sein.«
    » Yepp!«, sagte Frethmar gerührt.
    Steve lächelte. »Aber weißt du es heute schon?«
    Der Zwerg schüttelte den Kopf. »Aber es ist ein schöner Gedanke.«
    » Nichts, was wir jemals tun, bleibt ohne Folgen. Sicherlich wusste Agaldir nicht, dass Jamus sterben würde, dass die Drachen jene vier Tränen weinen, die wir vermutlich benötigen. Und doch fügt sich alles, und somit, mein lieber Zwergenfreund, brauchst du dir keine Gedanken über deine Leser zu machen. Sie werden das begreifen.«
    » Das werden sie gewiss«, lächelte Frethmar erleichtert.
    Connor sagte: »Seitdem wir unterwegs sind und Abenteuer erleben, haben wir uns diese Fragen immer wieder gestellt. Sind wir nur Figuren in einem großen Spiel? Und wo wird alles enden? Bei Gordur, dass wir alle wieder zusammen sind, dass dies alles geschah ... ich habe beschlossen, nicht mehr über den tieferen Sinn nachzudenken.«
    » Wie es bei Barbaren mit kleinen Hirnen üblich

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