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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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noch?«
    Bluma trat vor. »Niemand kann mir das Recht streitig machen, dorthin zu gehen, wo ich wochenlang lebte und unser Mittland bewachte.«
    Darius seufzte.
    »Und niemand kann mir verbieten, bei meinen Freunden zu sein. Ohne sie bin ich nichts ...«, sagte Bob.
    » Hör auf!«, rief Frethmar. »Bitte nicht so sentimental!«
    » Ist aber so«, sagte Bob bestimmt. »Ohne Connor und dich, Frethmar, hätte ich Fuure nie verlassen und ohne dass Bluma entführt wurde auch nicht.«
    » He, he ...«, mischte sich Darius ein. »Da will ich auch gefragt sein.«
    » Und ich auch«, sagte Aichame, an deren Seite Ceyda war. »Endlich habe ich meine Liebe gefunden und Ceyda ihren Vater. Soll ich diesen wunderbaren Mann verlieren? Liebe Güte, Connor, wie kannst du das tun? Wofür entscheidest du dich?«
    » RUHE!«, rief der Barbar.
    Sofort schwiegen alle. Er trat vor. Sein Körper war trotz der kühlen Temperaturen schweißnass und glänzte. Seine Muskeln spielten und sein Kinn war hoch erhoben.
    »Frethmar, Bob, Bluma und ich sind Brüder und Geschwister. Wir sind die besten Freunde, die es jemals gegeben hat. Wenn überhaupt jemand sich dem Risiko stellt, Mittland wieder ins Lot zu bringen, sind wir das. Jeder von euch ist genauso viel wert, Mittland zu retten, aber es gibt etwas, das über Freundschaft hinausgeht.« Er schlug die Augen nieder, dann musterte er einen nach dem anderen und sagte fest: »Die Liebe.«
    Alle sahen ihn an.
    »Aber ich liebe dich auch«, flüsterte Aichame. Connor ging zu ihr und drückte sie an sich. »Auch ich liebe dich, und auch dich, Ceyda.« Über das Gesicht seiner Tochter liefen Tränen. Connor ließ sich nicht beirren. »Du, Ceyda, hast deine Mutter und Trevor. Du Darius, hattest so vieles in deinem Leben, dass du weißt, was es bedeutet zu verzichten. Haker ist ein Einzelgänger, Saymoon ein ewiger Wanderer. Steve werden wir immer und zu jeder Zeit benötigen, denn er muss das Erbe seines Großvaters antreten, und du, alter Mann Agaldir, hast deine Schuldigkeit mehr als getan, indem du Schmerzen auf dich genommen hast, wie niemand zuvor.«
    Frethmar schnäuzte sich.
    Bluma musterte den großen Mann mit den hellen Haaren.
    Bob ging zu Connor. Er legte seinen Arm um dessen Hüfte.
    »Deshalb wird es so gemacht«, sagte Connor, immer noch ganz ruhig und erhaben. »Vielleicht retten wir Mittland, vielleicht sterben wir dabei, aber möglicherweise auch nicht.«
    »Tue das nicht ...«, schluchzte Aichame.
    » Bitte, Papa ...«
    Frethmar drehte sich weg und rieb seine Augen. Er zückte seine Axt und stützte sich auf den Griff. Er versuchte, in die Ferne zu blicken, doch alles war dunkel und schwarz.
    Bluma ging zu Darius und schmiegte sich an ihn.
    Sheng und Golyring knurrten so dumpf, dass die kleine Anhöhe bebte.

17
     
    Es liegt in der Natur der Sache, dass es einfacher ist, eine Entscheidung zu fällen, als sie zu vertreten.
    Deshalb saßen die vier Gefährten zusammen, während sich die anderen abseits hielten und miteinander tuschelten.
    In Connors Kopf überschlugen sich die Gedanken und Bilder aus der Vergangenheit quälten ihn.
    Damals, auf der Amalia , als sie von Piraten überfallen wurden, das Schiff versank und Connor sich nur mit Mühe auf die Insel Fuure retten konnte. Und später noch einmal, im ewigen Eis.
    Zweimal war er dem seltsamen Fremden begegnet.
    Es war, als sei es gestern geschehen. Gestern auf der Amalia .
    Wassertropfen schwebten in der Luft wie polierte Perlen oder Seifenblasen im Sommerhauch.
    Das Meer hielt den Atem an, und die Zeit lief langsamer. Eine Gestalt, deren schwarzer Umhang völlig trocken war und im Wind wehte, deren schwarze Haare wellig loderten und deren rote Augen wie Feuer glühten, trat die Stufen hoch. Schritt für Schritt und so langsam, dass Connor die Sohlen des Unheimlichen knirschen hörte. Mit albtraumhafter Gemächlichkeit kam das leichenblasse Gesicht auf ihn zu, während die Abläufe wie in Sirup gelierten. Alle Geräusche und Gerüche waren ausgesperrt. Er hielt eine Peitsche in der Hand, deren Spitze über das Deck schlappte. Als er lächelte, zeigte er gelbe Reißzähne.
    »Was willst du von mir? Wer bist du?«, fragte Connor verwirrt.
    »Oft ist das Wiedersehen erst die Trennung, mein Freund.« Seine Stimme war sanft, dunkel und freundlich. »Der tausendfache Tod ist das tausendfache Leben. Die Zukunft ist die Erinnerung.«
    Unversehens war es vorbei. Noch eine kleine Weile Stille, noch ein Atemzug Ruhe, noch ein

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