Mittsommerzauber
Martha Lindquist ist die Beste!«
»Aber es gibt auch andere gute Leute. Vielleicht sogar noch bessere.«
Er sah Vivecas skeptischen Blick. Sah Maritas Stirnrunzeln. Er wusste, dass es Marita sehr recht gewesen wäre, wenn diese Feier in Stockholm stattgefunden hätte, am besten in einem der eleganten, kühlen Lokale mit dem zurückhaltenden modernen Design, die sie so liebte. Aber es ging eben nicht um Marita. Es ging um seine Mutter. Und es ging darum, dass er es nicht zulassen konnte, dass sie sich wieder in sich verschließen würde, bloß weil so ein blöder Catering-Service seine Termine nicht auf die Reihe bekam. Es gab doch sicher auch hier auf der Insel jemanden, der gut... Plötzlich wusste er es. Es durchfuhr ihn wie ein Blitz. Natürlich gab es jemanden. Er wusste sogar, wo er ihn finden konnte.
»Lass mich das einfach alles machen, Mama. Ich nehme das in die Hand. Du musst dich um gar nichts kümmern. Du musst dich einfach nur feiern lassen!«
Marita war entsetzt: »Du willst dich um die Organisation des Festes kümmern? Sven, du hast einen Job. Außerdem, wenn ich mich recht erinnere, wolltest du kurz vor der Kaffee-Ernte noch mal auf die Plantagen nach Guatemala fliegen.«
»Das kann Ingmar machen. Er kennt sich genauso gut aus wie ich.«
»Ingmar? Du hast doch erst letzte Woche gesagt, dass er noch eine Weile braucht, bis er selbstständig Entscheidungen treffen kann.«
»Dann ist diese Weile eben hiermit vorbei.« Sven sah sich unternehmungslustig um. »Ich denke, eine Woche hier auf der Insel kann ich mir leisten.«
Auch Viveca war skeptisch: »Und du bist dir sicher, dass dir das nicht zu viel wird? So ein Fest schüttelt man nicht aus dem Ärmel. Außerdem, wer soll denn das Catering übernehmen?«
Doch Svens Optimismus war nicht zu bremsen.
»Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich habe da eine Idee...«
*
Katarina kam zufrieden den Weg zum Tärna herauf. Sie hatte alles erledigt, was zu erledigen war. In ihrem Korb trug sie frisches Gemüse und ein paar frische Fische, sie hatte wirklich Lust zu kochen. Das Tärna würde zwar frühestens am Wochenende wieder aufmachen können, aber als sie über den Markt gegangen war, hatte sie ein paar neue Ideen gehabt, die sie heute unbedingt ausprobieren wollte. Als sie jetzt die Küchentür öffnete, hörte sie eine Stimme, die ihr sehr bekannt vorkam. Eine dunkle, warme Männerstimme, die zu Augusta sagte:
»Das tut mir wirklich Leid für Sie, Frau Vasen. Und für mich natürlich auch. Ich hatte sehr gehofft, Sie könnten was für mich tun.«
Katarinas Herz schlug bis zum Hals. Das war doch... konnte das denn sein? Was hatte Sven Svanblom bei Tante Augusta zu suchen? Bevor sie lange darüber nachdenken konnte, wurde die Tür von innen geöffnet. Und da stand er. Sven Svanblom. Es traf sie wie ein Schlag, ihn zu sehen. Ihr blieb die Luft weg, und ihr Magen zog sich zusammen. Sie stand da wie angewurzelt und konnte nichts sagen.
Über Svens Gesicht ging ein breites Lächeln, als er Katarina sah. Ja, es war eine gute Idee gewesen, hierher zu kommen, selbst wenn Augusta Vasen ihm gerade gesagt hatte, dass das Tärna auf keinen Fall das Catering für das Fest seiner Mutter übernehmen konnte. In diesem Moment war das völlig unwichtig.
»Hej, Katarina.« Seine blauen Augen lachten sie an. »Ich freue mich, Sie zu sehen.«
Katarina rang um Fassung. Und traf natürlich den falschen Ton.
»Herr Svanblom? Bringen Sie mir schon die Rechnung für den Kratzer?« Sie sagte es und wollte sich augenblicklich auf die Zunge beißen. Konnte ihr nichts Besseres einfallen?
»Den Kratzer?« Sven brauchte eine Sekunde, bis er wusste, wovon sie sprach.
»Nein, ich bin noch nicht dazu gekommen, ihn reparieren zu lassen... Ehrlich gesagt, war ich wegen einer Anfrage gekommen. Aber Ihre Tante sagte mir, Sie hätten keine Kapazitäten, um ein Fest auszurichten. Ich muss sagen, ich finde es wirklich schade, dass das Tärna geschlossen ist.«
Katarina reagierte schnell.
»Naja, im Moment haben wir noch zu. Aber wir machen wieder auf. Spätestens am Wochenende.«
»Ach? Das ist ja schön. Soll das heißen, dass Sie jetzt hier die Küche übernehmen werden?«
»Nein, das sicher nicht, ich lebe doch in Stockholm. Aber ich werde Tante Augusta den Sommer über helfen, wieder Schwung in den Laden zu bringen.«
Sie sagte das so optimistisch. Es ging so eine offensichtliche Freude und Entschlossenheit von ihr aus, dass Sven ganz hingerissen von ihr war.
»Was war
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