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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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paar goldene Bohnen für mich heraus, und du bist mich los.«
    »Aber ich habe mit Sven nichts zu tun. Ich weiß überhaupt nicht...«
    »Die Zeitungen lügen nicht. Ihr saht auf dem Bild sehr glücklich aus.«
    »Sind wir aber nicht. Es ist aus zwischen uns. Sven Svanblom hat nicht die geringste Veranlassung, mir Geld zu geben. Bitte, Harald, das musst du einsehen. Du musst einfach wieder verschwinden und Annicka und mich in Ruhe lassen.«
    »Da würde ich gerne tun. Aber leider geht das nur, wenn du mir hilfst.«
    Er sah ihr tief in die Augen. Seine grünen Augen hatten noch immer diesen aggressiv-erotischen Glanz, der sie damals so angezogen hatte.
    »Wiedersehen, Schönste. Ich melde mich. Und ich würde dir raten, ein wenig Kleingeld für mich bereitzuhalten. Wenn nicht, könnte es sein, dass ich meine Tochter bitten muss, für mich ihr Sparschwein zu schlachten. Und das willst du doch sicher nicht.«
    Er wandte sich um. Und schlenderte davon. Ein gut aussehender Mann, mit dem lässigen Schritt eines James Bond. Wie es schien, war er bestens gelaunt. Katarina sah ihm nach. Und es war ihr, als sei ihr Herz zu einem Eisblock gefroren.
     
    *
     
    Was sollte sie nur tun? Katarina war ins Bad gestürzt, hatte ihr Gesicht unter das laufende Wasser gehalten. Irgendwie musste sie die Panik, die sie zu überwältigen drohte, in den Griff bekommen. Sollte sie Sven anrufen? Oder Annicka einfach einpacken und weglaufen? Die Polizei informieren? Auf jeden Fall musste sie verhindern, dass Annicka erfuhr, dass Harald ihr Vater war. Dieser Mann, der nie einen Funken Interesse an ihr gehabt hatte, der Katarina weggeschickt hatte, als sie schwanger war, dieser Mann hatte einfach nichts von einem Vater. Nur weil er ihr Erzeuger war, hatte er einfach nicht das Recht, ihr Leben durcheinander zu bringen. Langsam wurde Katarina ruhiger. Ihre Gedanken wurden klarer. Sie überlegte. Was würde passieren, wenn sie Harald einfach kein Geld gab? Er hatte doch nichts davon, wenn er Annicka die Wahrheit sagte. Im Gegenteil, er würde damit seinen vermeintlichen Trumpf zerstören. Wenn Annicka erst einmal die Wahrheit wusste, hätte Harald nichts mehr, womit er Katarina erpressen konnte. Sie sah ihr Gesicht im Spiegel an. Ja, sie würde Harald standhalten. Ihr Herz würde beben, ihr würde schlecht sein vor Angst, aber sie würde sich nicht von ihm erpressen lassen. Als sie diesen Entschluss gefasst hatte, war ihr wohler. Natürlich würde sie ein wacheres Auge auf Annicka haben, würde ihr nochmals einschärfen, niemals mit einem Fremden mitzugehen. Aber sie würde sich nicht von einem Idioten wie Harald dazu bringen lassen, ihr Leben zu ändern. Denn wenn sie das zulassen würde, würden nicht nur sie und Annicka darunter leiden, sondern zusätzlich auch Augusta. Und das wollte Katarina auf keinen Fall.
     
    *
     
    Augusta stand vor dem Sommerhaus der Svanbloms. Das Gespräch mit Katarina hatte ihr Mut gemacht, sie hatte sich endlich ein Herz gefasst. Wie lange sollten sie noch warten, bis sie endlich miteinander redeten? Das Leben konnte so schnell vorbei sein. Eine Zeit lang hatte sie gehofft, Viveca würde jetzt, wo sie auf der Insel war, den Weg zu ihr finden. Doch nun war sie des Wartens müde. Sie atmete tief durch und wollte gerade an die Haustür klopfen, als diese von innen geöffnet wurde. Sie sah in Vivecas graugrüne Augen.
    »Hallo, Viveca.« Augustas Stimme klang ein bisschen wackelig.
    Einen Moment lang leuchtete Vivecas Gesicht auf vor Freude. Doch sie hatte sich sofort im Griff. Mit einem hochmütigen Blick sah sie Augusta an.
    »Ja? Was kann ich für dich tun?«
    »Willst du nicht lieber wissen, was du für uns tun kannst?« Augusta wollte sich nicht einschüchtern lassen. »Ich wollte dir sagen, dass Johan sehr traurig war, weil er sich nicht mehr mit dir versöhnen konnte.«
    Viveca verbarg den Schmerz, der sie bei der Erwähnung von Johans Tod durchzuckte, geschickt.
    »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir uns erst gar nicht zerstritten. Es ist deine Schuld, dass wir uns verloren haben, Augusta. Nicht meine. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich habe zu tun.« Sie wollte einfach die Tür schließen. Sie spürte, dass sie ihre ablehnende Haltung nicht mehr lange bewahren können würde.
    »Du willst nicht mit mir reden?«
    »Ich wüsste nicht, worüber.« Damit schloss Viveca die Tür.
    Augusta schossen vor Enttäuschung die Tränen in die Augen. Sie ahnte nicht, dass hinter der schweren Eichentür auch Viveca

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