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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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David stehen. »Bringen Sie Ihren Schwiegervater zur Vernunft. Er muss sich operieren lassen.«
    David trat an das Krankenbett. »Hej, Gustav«, sagte er leise. »Was machst du für Sachen?«
    Als Gustav keine Antwort gab, fuhr David fort: »Ich war auf dem Hof. Und als du nicht da warst, dachte ich mir, dass ich dich hier finde.«
    »Nur ein kleiner Rückfall.«
    »Der die Operation dringend erforderlich macht«, sagte David. Kopfschüttelnd fügte er hinzu: »Ich verstehe nicht, warum du dich nicht operieren lassen willst!«
    Gustav schaute zur Seite, doch David ließ sich nicht beirren. »Wir werden dein Geschenk nicht annehmen.«
    Gustav wandte sich ihm wieder zu, und David hielt seinen Blick fest. »Du gehörst genauso wenig in ein Seniorenheim wie ich nach Chicago. Ich werde in Schweden bleiben, Gustav. Und du solltest alles dafür tun, dass du so schnell wie möglich wieder auf deinen Hof kommst.«
    »Aber... Monica...« Gustav zweifelte noch immer, aber in seinen Augen stand die ängstliche Hoffnung, es möge alles wahr sein, was David sagte.
    »Monica geht ihren Weg«, sagte David. »Aber sie wird ihn allein gehen.«
    »Heißt das...«
    »Ja, wir trennen uns«, sagte David. »Es ist für uns beide das Beste.«
    »Was ist passiert?«
    »Wir haben uns verändert. Unsere Gefühle haben sich verändert. Es gibt Momente im Leben, da muss man einen Schnitt machen. Man kann nur stehen bleiben - oder weitergehen.«
    Gustav schluckte hart, dann nickte er langsam. »Ja, damit hast du wohl Recht.«
     
    *
     
    Eva hatte nicht damit gerechnet, dass Henning an diesem Tag noch kommen würde. Natürlich war klar gewesen, dass er sich auf ihre E-Mail hin melden würde, doch dass er nur wenige Stunden später vor ihr stand, war eine Überraschung. Und zwar, wie Eva sich eingestehen musste, nicht unbedingt eine angenehme.
    Sie hatte ihm nach einigem Nachdenken doch noch ihre eingescannten Entwürfe gemailt und auch diverse Digitalfotos der fertigen Muster angehängt. Und dann hatte sie mit wachsender Nervosität darauf gewartet, dass er sich meldete. Und jetzt war er hier.
    Eva drängte es danach, mit ihm über alles zu sprechen, doch als sie ihm ihre Trennungsabsicht mitteilen wollte, kam er ihr mit der Bitte zuvor, ihm die Spinnerei zu zeigen. Also fuhr sie mit ihm nach Billarb und schritt mit ihm gemeinsam die Ständer ab, auf denen die farbige Wolle zum Trocknen auslag.
    »Und dieser Gustav macht mit?«, wollte Henning wissen. »Ich meine, könntest du mir überhaupt eine konstante Wollqualität garantieren?«
    »Das würde ich irgendwie hinkriegen«, behauptete sie. Unsicher fügte sie hinzu: »Soll das heißen, du interessiert dich für eine etwaige Produktion?«
    Er zuckte die Achseln. »Meine Firma macht seit Jahrzehnten ihr Geld mit Tisch- und Bettwäsche. Ehrlich gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob eine Erweiterung des Produktangebots Erfolg versprechend wäre.«
    »Das ist aber kein Nein, oder?«, vergewisserte sie sich.
    Anstelle einer Antwort musterte er sie abwägend. »Es geht dir nicht allein um die Pullover, habe ich Recht? Du bist dabei, dein ganzes Leben umzukrempeln.«
    Sie wollte seinem Blick ausweichen, zwang sich aber dazu, ihn anzuschauen. »Ich hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten«, gab sie zu. »Nichts hat sich mehr bewegt Tut mir Leid, Henning.«
    Natürlich stellte er die unvermeidliche Frage. »Gibt es einen anderen?«
    Sie merkte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. »Nicht wirklich. Ich dachte es eine Zeit lang, aber das hat sich zerschlagen.«
    Er nickte, als hätte er es gewusst. »Irgendwie war es mir die ganze Zeit klar, die Anzeichen waren ja nicht zu übersehen. Ich kann nicht sagen, dass es mich nicht verletzt, Eva. Eigentlich sollte ich dich komplett aus meinem Leben werfen.«
    »Ich könnte das verstehen«, sagte sie in bemüht sachlichem Ton.
    Er deutete mit dem Kinn auf die bunte Wolle. »Andererseits - diese Kollektion, die du da entworfen hast... Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ein echter Knaller wird. Ich wäre ein Idiot, wenn ich nicht bei dem Projekt mit einsteige.«
    »Heißt das, du würdest über eine Geschäftspartnerschaft mit mir nachdenken?«
    »Das würde ich tatsächlich«, sagte Henning mit schiefem Lächeln. »Komm, schlag ein, Partner.« Er streckte Eva die Hand hin, und sie ergriff sie, um sie fest zu drücken. Es war ungewohnt, einem Mann die Hand zu geben, von dem sie einmal geglaubt hatte, ihn zu lieben. Doch sie konnte mit Fug und Recht sagen,

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