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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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du abhauen.«
    Er erinnerte sich! Monica fühlte sich mit einem Mal überwältigt von Hoffnung. »Du hast mich damals daran erinnert, dass ich kein Geld habe«, sagte sie eifrig. »Aber du hast mir versprochen, dass wir irgendwann zusammen nach Amerika gehen. Und jetzt ist es so weit!« Bittend legte sie die Hand auf seinen Arm. »Sag mir, dass das eben ein Scherz war! Dass du dich genauso freust wie ich!«
    David schüttelte den Kopf. »Nein, ich freue mich nicht. Dieser Traum von Amerika - es ist dein Traum. Du passt nach Chicago.« Seine Augen waren ernst, aber sie las auch Zuneigung und Zärtlichkeit darin, als er seine Hand über die ihre legte. »Du wirst dich dort wohl fühlen, das weiß ich. Du wirst da ein Zuhause finden, auch ohne mich. Da bin ich ganz sicher.«
    Monica zog ihre Hand von seinem Arm weg und wich einen Schritt zurück. Wut kochte in ihr hoch, unerwartet und so heftig, dass sie ihn am liebsten geschlagen hätte. »Und wieso konntest du mir das alles nicht früher sagen? Jetzt, wo alles perfekt ist, wo mein Vater den Hof verkauft hat und ich die Anzahlung für unser Haus...«
    »Was?«, fiel er ihr ins Wort. »Dein Vater hat den Hof verkauft?«
    In seinen Augen flackerte es, und Monica zuckte unwillkürlich zurück.
    »Wie hast du ihn dazu gebracht, sein Leben aufzugeben?«, fuhr er sie an.
    »Indem ich ihm endlich eine Chance geboten habe, seine Schuldgefühle loszuwerden«, sagte sie kalt. »Er konnte etwas für mich tun.« Sie besann sich, dann setzte sie betont hinzu: »Für uns. Und er war froh darüber. Froh, dass er uns die Grundlage für unser Leben in Chicago finanzieren kann. Indem er uns das Haus dort zur Hochzeit schenkt.«
    David blickte sie unverwandt an. Lastendes Schweigen senkte sich herab, und erst nach einer Weile begann er, mit schleppender Stimme zu sprechen. »Glaubst du wirklich, ich hätte mich auf so was eingelassen? Mit dir in einem Luxushaus in Chicago zu wohnen, während dein Vater in irgendeinem Altenheim vor sich hin vegetiert?«
    »Papa ist froh, dass er uns helfen kann«, wiederholte sie eigensinnig.
    Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum.
    Wut und schlechtes Gewissen kämpften in ihr abwechselnd um die Oberhand, doch sie dachte gar nicht daran, sich jetzt noch eine weitere Blöße zu geben. Sollte er doch sehen, was er mit dieser Information anfing. Ihr war es inzwischen egal. Ihr war alles egal. Wichtig war nur, dass sie nach Chicago gehen würde. So schnell ließ sie sich nicht unterkriegen, und sie ließ sich auch diese Chance auf ein neues Leben nicht zerstören. Plötzlich fühlte sie sich wieder stark. Gleichgültig, was geschah - sie konnte jederzeit selbst über ihr Schicksal bestimmen. Sie war jung, intelligent und schön. Es gab Millionen anderer Männer. Wie auch immer es in Chicago weiterging - sie würde etwas aus sich und ihrem Leben machen.
    Er verschwendete wertvolle Zeit, indem er zum Hof fuhr und dort eine Ewigkeit nach dem Alten suchte. Der Pick-up stand in der Einfahrt, die Schafe waren auf der Weide, und der Hund bewachte die Herde. Auf den ersten Blick schien alles normal zu sein. Doch dann sah David die beiden Milcheimer, über denen schon die Fliegen kreisten. Gustav hätte nie die Milch einfach so in der Sonne stehen lassen. Es musste etwas passiert sein! Er rannte zuerst ins Haus, dann in den Stall und in die Käserei. Er suchte sogar ein Stück vom Seeufer ab, immer in der Erwartung, den Alten dort irgendwo liegen zu sehen, verletzt, vielleicht sogar tot.
    Nach einer halben Stunde angestrengten Suchens kam er schließlich auf die Idee, im Krankenhaus anzurufen, wo man ihm mitteilte, dass Gustav tatsächlich eingeliefert worden war. David schalt sich während der Fahrt einen Trottel, weil er nicht früher daran gedacht hatte, dort nachzufragen.
    Als er die Tür des Krankenzimmers öffnete, hörte er einen Teil der Unterhaltung zwischen Gustav und dem Arzt.
    »Wenn Sie noch lange warten, kann es zu bleibenden Lähmungen kommen, Herr Axelsson. Und dann wartet ein Leben im Rollstuhl auf Sie. Es tut mir Leid, dass ich Ihnen das so brutal sagen muss, aber...« Er ließ das Ende des Satzes offen.
    »Ach, wissen Sie, das macht nichts«, sagte Gustav. Es klang beinahe heiter. »Ich werde in Zukunft sowieso nur noch am Fenster sitzen und zusehen, wie sich draußen das Leben abspielt. Dafür brauche ich keine Beine.«
    »Denken Sie nicht, dass ich so einfach aufgebe«, sagte der Arzt. »Ich komme wieder.« Er kam zur Tür und blieb vor

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