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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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hinter dir her.«
    »Das kann man wohl sagen.« Schrievers hielt mit seiner fleischigen Hand einen größeren durchsichtigen Plastikbeutel in die Höhe, in dem ein Bilderrahmen zu stecken schien. »Sieh dir das an.«
    »Lass mal sehen.« Ecki nahm Schrievers den Beutel aus der Hand und setzte sich. Bevor er ihn öffnete, legte er ihn vor sich auf den Schreibtisch. Erst jetzt erkannte er den Inhalt. Es war das gerahmte Bild von Sabrina Genenger, das er auf den Fotos gesehen hatte, die die englischen Kollegen in der Wohnung des Fotografen gemacht hatten.
    Schrievers sah ihn gespannt an. »Und?«
    »Was, und?« Ecki strich die Plastiktüte glatt, um das Bild besser sehen zu können. Ein schönes Gesicht, das offen in die Kamera lächelte.
    »Mensch, die Rückseite. Die Rückseite von dem Bild musst du dir ansehen. Ich habe den richtigen Riecher gehabt.« Schrievers schien vor Aufregung fast zu platzen. Ungeduldig zeigte er auf den Rahmen. Dabei setzte er seine Brille erst auf und dann wieder ab.
    Ecki öffnete den Beutel und drehte den silberfarbenen Rahmen um.
    »Du musst die Schutzpappe abmachen.«
    Ecki löste vorsichtig den dunklen Deckel aus dem Rahmen. Auf der hellen Rückseite des Bildes standen ein paar Zeilen, die mit Kugelschreiber geschrieben worden waren.
    Langsam las Ecki vor. »Daniel, ich liebe Dich. Du hast mein Herz geöffnet und meine Seele zum Schwingen gebracht. Für immer Dein, Sabrina.« Und dann stand da noch ein Datum. Ecki schaute auf den Kalender auf seinem Schreibtisch. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte Sabrina das Foto erst kurz vor ihrem Tod signiert.
    »Das ist der Beweis. Collin Rankin hat Sabrina Genenger nicht umgebracht. Er kann sie nicht umgebracht haben.«
    »Erzähl.« Gespannt ließ Ecki den Rahmen sinken.
    Schrievers zog Franks Stuhl zu sich und ließ sich schwer auf den Sitz fallen. »Also, zunächst einmal, ich habe mit Beans und Violas Hilfe sämtliche Flug-, Tunnel- und Fährverbindungen zwischen England und dem Kontinent gecheckt. Außerdem habe ich mir von Colonel Digby helfen lassen. Nun ist klar, dass Collin Rankin in den vergangenen Wochen nicht in der Gegend gewesen ist. Er hat England nicht verlassen. Seine Nachbarn haben zwar erzählt, dass er immer mal wieder unterwegs war, aber in Deutschland ist er in der Zeit nachweislich nicht gewesen. Wie gesagt, auch nicht mithilfe der Militärs, etwa durch die preiswerte Mitnahme in Militärmaschinen, die regelmäßig zwischen der Insel und dem Kontinent pendeln. Digby ist davon überzeugt, dass Rankin keine Beziehungen zum britischen Militär hatte.«
    »Was sagt uns das?« Ecki zog einen Schreibblock zu sich, um sich Notizen machen zu können.
    Schrievers fuhr fort. »Also, Rankin ist zumindest nicht unter seinem richtigen Namen nach Deutschland eingereist. Und Sabrina Genenger wird ihm das Foto nicht geschickt haben. Nicht mit dieser Widmung.« Er sah Ecki triumphierend an.
    »Und wenn er unter falschem Namen eingereist ist? Nach Frankreich etwa, Holland oder Belgien? Von da kann er jederzeit problemlos nach Mönchengladbach gekommen sein. Er war hier und hat Sabrina umgebracht. Aus Eifersucht, weil sie mit Hünner zusammen war und ist dann wieder unerkannt verschwunden. Und das Foto hat er als Andenken mitgenommen. Als liebe Erinnerung an seine schöne Zeit mit ihr. Oder als Trophäe seines ersten Mordes. Nein, Heinz-Jürgen, dass die Engländer Sabrina Genengers Porträt bei Rankin gefunden haben, sagt noch nichts.«
    »Ich bin fest davon überzeugt, dass wir denken sollen, dass er Sabrina gekannt und umgebracht hat. Das Foto ist ihm untergeschoben worden. Und zwar nach dem Mord. Überlege mal, die Widmung. Ich würde niemals ein Bild mit der Widmung an meinen Nebenbuhler neben mein Bett stellen. Ich hätte das Foto auf jeden Fall aus dem Rahmen genommen und neu gerahmt. Und die Widmung hätte ich vernichtet. Irgendwie. Auf jeden Fall.«
    Ecki nickte. »Okay. Das ist ein Argument. Außerdem, wenn ich recht überlege, kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen, dass Rankin der Serienkiller ist, der auch die anderen Opfer auf dem Gewissen hat. Mal ganz davon abgesehen, dass die Serie keine wirkliche ist. Ein Serienkiller würde entweder nur Kinder oder nur Erwachsene umbringen.«
    Schrievers nickte zustimmend. »Es gibt noch ein anderes Indiz, das Rankin entlastet. Sieh dir das Porträt an. Mal ganz abgesehen von der Widmung. Ein wirkliches Porträt von Sabrina Genenger ist das nämlich auch nicht. Eher ein gut

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