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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Krankenhauses. Meine Herren, bitte, kommen Sie. Wir müssen zum hinteren Teil des Gebäudes.«
    Sie hielt sich nicht lange mit einer Begrüßung auf, sondern zeigte den Beamten den Weg.
    »Wer ist bei ihm?« Ecki hastete hinter ihr her.
    »Niemand. Er hat gedroht zu springen, wenn ihm jemand zu nahe kommt. Wir haben uns in den Flur zurückgezogen.«
    »Ist die Feuerwehr schon da?«
    »Sie baut gerade ihr Sprungkissen auf.«
    »Gottseidank.«
    »So einfach ist das nicht. Wenn Ihr Kollege den Standort wechselt, hat die Feuerwehr keine Chance. Denn wir bauen gerade einen neuen OP-Trakt. Und in diesem Bereich bekäme die Feuerwehr Probleme mit ihrem Sprungkissen.
    »Scheiße« war alles, was Schalke hervorbrachte.
    »Wie ist er eigentlich auf das Dach gekommen?«
    »Er hat einer Schwester seinen Dienstausweis gezeigt. Die hat dann die Tür geöffnet. Was sollte sie auch tun? Die Tür ist normalerweise fest verschlossen. Um genau solche Situationen zu vermeiden.«
    »Die Frau trifft bestimmt keine Schuld«, sagte Schalke.
    »Wissen Sie, was vorgefallen ist?« Ecki hat Angst um seinen Freund. Frank musste am Ende seiner Kräfte sein. Ecki hätte nie gedacht, dass er in eine solche Lage geraten könnte. Bisher hatte Frank ihm immer das Gefühl gegeben, jeder Situation gewachsen zu sein. Auch wenn er manches Mal an seinem Beruf und seinen Fähigkeiten zweifelte.
    Die Geschäftsführerin schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Ich habe nur den Anruf bekommen, dass bei uns ein Mann auf dem Dach steht und zu springen droht. Erst über die Stationsschwester und Ihre Kollegen habe ich erfahren, dass der Mann Polizist ist.«
    »Seine Freundin liegt hier. Totgeburt.«
    »Oh Gott.«
    Am Fuß des hinteren Teil des Bettenturms hatte sich bereits eine kleine Menschenmenge versammelt. Uniformierte Kollegen versuchten, die Neugierigen zurückzudrängen, damit die Feuerwehr Platz hatte und in Ruhe arbeiten konnte. Ecki wunderte sich über die Schnelligkeit der Journalisten, denn zeitgleich mit ihnen kamen auch zwei Fernsehteams angefahren. Sie hielten nebeneinander an der Absperrung. Bereits im Aussteigen schulterten ein Mann und eine Frau ihre Kameras. Im Laufen richteten sie ihre Objektive auf den Anbau des Hochhauses, auf dem das Sprungkissen vorbereitet wurde.
    Ecki legte eine Hand über die Augen und versuchte, auf dem Dach etwas zu erkennen. An einer Ecke des Gebäudes stand eine Person. Das musste Frank sein. Wie klein er aussah auf die Entfernung.
    »Ich geh rauf.«
    »Ecki, lass das. Du hast doch gehört, was die Geschäftsführerin gesagt hat. Frank will niemanden sehen. Das ist zu gefährlich. Wir dürfen Frank nicht nervös machen. Sonst bekommt er Panik und verzieht sich womöglich in eine andere Ecke. Und dann ist auch die Feuerwehr machtlos.«
    »Hören Sie auf Ihren Kollegen.«
    Ecki drehte sich um. Hinter ihm stand ein Berufsfeuerwehrmann. An seinem Helm konnte Ecki erkennen, dass es der Einsatzleiter war.
    »Lampe, mein Name. Wenn Ihr Kollege hier springt, hat er noch eine Chance. Auf der anderen Seite können wir nichts tun.«
    »Ich geh rauf. Frank ist mein Kollege und mein Freund. Ich muss ihn da runterholen. Ich muss ihm helfen. Ich muss bei ihm sein.«
    »Ich weiß nicht, ob das richtig ist, Herr Kommissar«, versuchte die Geschäftsführerin des Krankenhauses Ecki umzustimmen.
    »Ich weiß, was ich tue. Sagen Sie oben auf der Station Bescheid, dass ich komme.« Ohne weiter auf die anderen zu achten, lief Ecki um das Gebäude herum und die wenigen Stufen hinunter zum Wareneingang, um von dort den Fahrstuhl zu nehmen.
    Außer Atem betrat er den Kellertrakt. Ohne auf die erstaunten Gesichter der Klinikbeschäftigten zu achten, hastete Ecki die halbdunklen und schäbigen Gänge entlang, bis er endlich den Aufzug gefunden hatte. Ungeduldig drückte er den Fahrstuhlknopf.
    Ecki zwang sich zur Ruhe, während er auf den Aufzug wartete. Lisa war etwas zugestoßen. Das musste es sein. Sie hatte die Totgeburt doch nicht ohne Komplikationen überstanden. War sie tot? Nein, das war es sicher nicht. Oder doch?
    Endlich brachte ihn der Fahrstuhl bis zur 13. Etage. Der Fahrstuhl fuhr also nicht bis ganz unters Dach.
    An der Aufzugtür stand ein Arzt.
    »Kommen Sie. Ich bringe Sie hin.«
    Ecki folgte ihm über eine Treppe bis zu einer einer offenen Glastür.
    »Lassen Sie mich bitte alleine. Danke.« Ecki hielt den Mediziner am Arm zurück. »Sie können jetzt nichts mehr tun.«
    Der Arzt nickte und verschwand wortlos in Richtung

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