MK Boeckelberg
werden. Er hasst die Seelen der Menschen. Er hat kein Recht mehr darauf, unbehelligt weiterleben zu können. Er wird mit seinem Wirken und seinen Geschäften die Menschen weiter in die Schuld treiben, in den Ruin ihrer selbst und schließlich in ihr Verderben. Daniel C. Hünner ist der Teufel in Person. Amen.
Hünner ist der Täter! Sucht Hünner! Vernichtet ihn!
* * *
Ecki ließ die Blätter sinken. »Mein Gott.«
»Ich habe etwas gefunden.« Schalke sah die anderen an.
»Was ist?«, fragte Ecki atemlos. Hefter war ein Monster.
»Hier steht’s. Ich habe das Datum in die Suchmaschine eingegeben: 24. Juni 1995. Zum Beispiel finde ich hier: Endspiel im DFB-Pokal in Berlin. Und der 22. April, das war ein Bundesligaspieltag. Der Mörder hat nach Fußballspielen zugeschlagen.«
»Was meinst du?« Ecki konnte sich kaum konzentrieren.
»Die beiden Kinderleichen lagen an Sportplätzen, die Morde geschahen an Spieltagen.«
»Und Hünner hat die schmutzige Arbeit gemacht, damit sich seine Auftraggeber an den Bildern aufgeilen konnten. Es gibt mindestens acht tote Kinder.«
»Was? Wir suchen acht Spieltage?« Nun verstand Schalke kein Wort.
»Hier in Gladbach?« Peter Hübsch rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her.
»Keine Ahnung.« Eckis Augen brannten. »Hefter hätte uns zu den Tätern führen können. Und nun ist er tot. Wir wissen, dass er der Unbekannte auf der DVD ist. Aber wir wissen noch nicht, wer die Opfer getötet hat. Er war es offenbar nicht. Er hat sie nur geliefert bekommen. Es muss noch andere geben. Hier, lies.«
Schalke nahm die Blätter und überflog sie. »Wir können nun wenigstens Hünner drankriegen. Das sind doch lupenreine Beweise.«
»Spinn nicht rum, Schalke. Das sind erst mal nur Anschuldigungen. Aber ich bin mal gespannt, wie Hünner reagieren wird. Wir werden uns bei Böllmannn einen Beschluss besorgen und lassen Hünners Auto untersuchen. Wenn er die Leiche seiner Freundin transportiert hat, dann werden wir schon noch Spuren finden.«
Hübsch stand auf und ging zur Tür. »Falls ihr mich braucht, ich bin in meinem Büro.«
Ecki nickte flüchtig. »Los, Schalke, wir haben zu tun. Ich telefoniere mit Böllmann. Dann können wir auf dem Weg zu Hünner den Beschluss direkt mitnehmen.«
»Wie viele Kollegen brauchen wir?«
»Wir werden zunächst alleine zu Hünner fahren. Wir brauchen keine Unterstützung. Das geht auch so.«
»Soll ich im Büro von Hünner anrufen?«
»Tu das, aber sag, dass wir nur ein paar Fragen haben, die wir klären wollen. Sonst geht er uns womöglich doch noch von der Fahne.«
Zwei Minuten später wussten die beiden Ermittler des KK 11, dass Daniel C. Hünner mit Parteifreunden zusammensaß, um die heutige Ratssitzung vorzubereiten.
»Und jetzt?«
Ecki sah zuversichtlich aus. »Kein Problem, dann fahren wir halt in die Parteizentrale der KFM. Los komm.«
Die KFM residierte in einem großzügigen Haus im sogenannten Gründerzeitviertel hinter dem Hauptbahnhof. Schon von weitem konnten Ecki und Schalke das Gebäude erkennen. Das Logo der KFM prangte in drei übergroßen blauen Buchstaben an der alten Stadtvilla. Außerdem wehten drei weiße Fahnen mit dem Parteilogo in ihrem schmalen Vorgarten.
»Bin mal gespannt, wie Hünner gleich reagiert.« Neugierig musterte Schalke die rotbraune Sandsteinfassade der Parteizentrale.
»Er wird sicher cool bleiben und lächelnd mitkommen. Der wird sich vor seinen Parteifreunden mit Sicherheit nichts anmerken lassen.« Ecki sah sich suchend nach einem freien Parkplatz um.
»Meinst du?«
»Er ist Politiker. Da gilt es, Haltung zu bewahren. Größe zu zeigen. Und wenn dabei das Grinsen im Gesicht festfriert.« Ecki hatte eine freie Parkbucht entdeckt und setzte den Blinker.
Die Leitstelle meldete sich. »OTTOKAR 9113 von 1201, kommen.«
»Nanu? Was wollen die Rheydter von uns?« Schalke griff überrascht zum Hörer. »Ich soll die Leitstelle anrufen.«
»Vielleicht wollen die bei uns einen Döner bestellen«, feixte Ecki.
Sebastian Dembrowski telefonierte.
»Was ist, Schalke? Du bist ja kreideweiß im Gesicht.«
»Frank. Frank ist im Elisabeth-Krankenhaus. Oh, mein Gott.« Schalke konnte nur stammeln.
»Und? Er wird Lisa besuchen.«
»Er will springen.«
Keine Viertelstunde später standen Ecki und Schalke vor dem Bettenturm des Rheydter Krankenhauses mit seinen 14 Etagen.
Die beiden Kommissare wurden schon am Informationsschalter erwartet.
»Gottschalk, ich bin die Geschäftsführerin des
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