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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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fertig. Und wenn es mich meine Karriere kostet.

    Frank lag in Eckis Gästebett und wälzte sich hin und her. Obwohl er todmüde und erschöpft war, konnte er nicht schlafen. Zu tief wirkten die Ereignisse der vergangenen Tage nach. Er war aus dem Schlaf geschreckt, weil er davon geträumt hatte, am Rand des Krankenhausdachs zu stehen.
    Danach hatte er lange an Lisa denken müssen. Dass sie nicht neben ihm lag, tat ihm weh. Aber er verstand auch, was Ecki über Lisas Verschwinden gesagt hatte. Wenn sie Zeit brauchte, sollte sie sie haben. Er machte sich nur Sorgen, weil er nicht wusste, wo sie war und wie es ihr ging. Er hätte gerne ihre Stimme gehört und ihr gesagt, wie sehr er sie vermisste und wie sehr er sie liebte.
    Frank setzte sich im Bett auf und schaltete die Nachttischlampe ein. Was war »Der Fünfer Bund«? Wer verbarg sich hinter diesem Namen? Niemand im Präsidium hatte je davon gehört. Und auch die Abfragen beim LKA und beim BKA hatten kein Ergebnis gebracht. War es eine Sekte, ein Geheimbund? War es der Tarnname einer Bande von Pädophilen, die unerkannt ihre Triebe auslebten?
    Wie weit reichten ihre Kontakte? Hatte dieser Bund so viel Macht, dass sie einen Mann wie Daniel C. Hünner zu ihrem Werkzeug machen konnten? Oder war Hünner selbst Teil dieses Bundes? Andererseits hatte Frank den Eindruck gewonnen, dass Hünner ein schwacher Mensch war, der sich hinter seiner Position als Unternehmer und als Politiker versteckte. Jemand, der auf eine ganz eigene Weise manipulierbar war.
    Frank schloss die Augen. Was war der Schlüssel zum Geheimnis? Was war die Rolle von Sabrina? Hatte sie vielleicht zuviel gewusst? Oder war es eine spontane Tat? Nur ein bedauerlicher Unfall nach einem Streit?
    Aber was, wenn Sabrina Genenger von Hünners dunkler Seite wusste? Frank beschlich das Gefühl, erst jetzt, lange nach Beginn der Ermittlungen, die richtigen Fragen gefunden zu haben. Jetzt musste er nur noch die Antworten finden. Frank zog die Decke zu sich und dachte wieder an Lisa. Er vermisste sie.
    Es dauerte eine Weile, aber dann dämmerte Frank doch noch in den Schlaf hinüber. Ein unruhiger Schlaf zwar, aber immerhin ein Schlaf.

XVII.
    »Leider kann ich noch immer nicht sagen, wer die Eltern des Jungen sind.« Colonel Barry Digby hob bedauernd die Schultern. »Sorry, aber wir kommen nicht weiter. Es sind einfach zu viele Truppenbewegungen gewesen, in den letzten Jahren.«
    Der leitende Colonel der britischen Untersuchungskommission hatte sich kurzfristig bei Frank und Ecki angemeldet.
    »Das verstehe ich sehr gut. Um ehrlich zu sein, die Identität von Carina Cloerkes ist noch nicht endgültig geklärt. Meine Kollegen haben zwar in den Habseligkeiten ihrer Mutter eine alte Barbie-Puppe und eine Kinderbürste gefunden, aber wir warten noch auf das Ergebnis.«
    »Die Mutter ist tot?«
    »Nein, sie ist geistig verwirrt. Der Verlust ihrer Tochter und ihres Mannes hat sie wahnsinnig werden lassen. Die Pfleger haben einen kleinen Teil ihrer persönlichen Sachen aufbewahrt. Darunter auch diese Bürste. Vielleicht haben sie gedacht, dass die Mutter über den Kontakt mit ihren Sachen wieder in unsere Welt zurückfinden würde. Aber es hat nicht geklappt. Für uns könnte diese Bürste zum Glücksfall werden.«
    »Wir haben mittlerweile alle in Frage kommenden Täter und ihre Tatmuster untersucht. Aber es passt niemand, kein britischer Staatsbürger jedenfalls, in unser Ermittlungsbild.« Digby seufzte. »Hätten wir nur so eine Haarbürste, dann wäre unsere Arbeit leichter. Auch die Namensliste der anderen Kinder stellt uns vor ein Rätsel. Ich vermute stark, dass es sich um deutsche Kinder handelt. Wenn denn ihre Namen echt sind. Was aber, was ist, wenn es sich zum Beispiel um rumänische Kinder handelt? Entführt aus ihrem Land, als lebende Ware. Wenn es so ist, werden wir sie nie identifizieren.«
    »Wir haben versucht, Hünners Bewegungen der letzten zwei Jahre zu rekonstruieren. Aber wir haben ihm keinen Auslandsaufenthalt nachweisen können, geschweige denn eine Fahrt nach Rumänien.«
    »Vielleicht hat er die Kinder in Deutschland übernommen?«
    »Von einer Schleuserbande?«
    »Denkbar. Der Menschenhandel jenseits der Grenze blüht. Das erfahren wir immer wieder. Diese Kreise sind nur schwer zu durchschauen.«
    »Die Kinder werden bestellt und dann angeliefert wie Schlachtvieh?« Ecki schüttelte sich.
    »Wir müssen die Identität der Kinder klären, dann haben wir auch die Hintermänner.«
    »Der Fünfer

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