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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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irgendwas. Es muss etwas Ungeheuerliches sein.«
    Frank überlegte. Sie hatten bisher öffentlich nichts von diesem dubiosen Geheimbund verlauten lassen. Mösges musste also wirklich etwas wissen.
    »Kann es sein, dass es mit Kindern zu tun hat?«
    Mösges Augen flackerten, als Ecki die Katze aus dem Sack ließ.
    »Hören Sie, Herr Mösges, Sie müssen uns sagen, was Sie wissen. Dazu sind Sie verpflichtet.« Frank lehnte sich erwartungsvoll zurück.
    Karsten Mösges wurde immer blasser.
    »Wovor haben Sie Angst?« Ecki schlug das schmale Büchlein zu.
    »Ich habe keine Angst. Ich will da nur nicht reingezogen werden.«
    »Nun machen Sie schon.«
    Karsten Mösges holte tief Luft, bevor er sprach. »Also gut, meine Herren. Daniel hat mir einmal nach einer langen Fraktionssitzung mit anschließendem Saufabend erzählt, dass dieser komische Verein ›Der Fünfer Bund‹ wollte, dass er ihnen junges Fleisch besorgt. Ja, junges Fleisch, das hat er so gesagt.«
    Frank dachte an Hefters Notizen. »›Junges Fleisch‹? Sollte Hünner Kinder besorgen? Meinten Sie das mit ›junges Fleisch‹?«
    Mösges schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Das hat Hünner nicht gesagt. Wir waren alle ziemlich betrunken an dem Abend.«
    »Warum ist dieser Zirkel gerade auf Hünner gekommen?«
    »Keine Ahnung. Das weiß ich nicht.«
    »In welchen Kreisen bewegt sich Hünner normalerweise?«
    »Ich weiß nur, dass Daniel viel arbeitet und viel unterwegs ist. Und dass er in der Stadt viele Freunde hat. Ganz normale Freunde. Alles ehrenwerte Leute, Ärzte, Rechtsanwälte, Bauunternehmer, Künstler. Und dass Daniel bald heiraten wollte. Daniel ist kein Pädophiler, wenn Sie das meinen.«
    »Wir meinen gar nichts.«
    »Ich glaube nicht, dass ›Der Fünfer Bund‹ aus Mönchengladbach kommt. Das kann ich mir nicht vorstellen.« Mösges schüttelte den Kopf.
    »Sie meinen, diese Leute kommen von auswärts?« Frank sah Ecki an.
    »Ja.«
    »Herr Mösges, was wissen Sie wirklich?« Ecki klappte sein Notizbuch wieder auf. »Oder sollen wir Sie mit zum Präsidium nehmen? Wollen Sie das?«
    »Um Gottes willen, nein.«
    »Dann reden Sie endlich! Mösges!«
    »Ich, ich …«, stotterte Mösges.
    Mösges holte tief Luft. »Ich glaube, dass Daniel in etwas sehr Schlimmes hineingeraten ist. Er sollte nicht nur ›junges Fleisch‹ besorgen, sondern auch Fotos und Filme von den Kindern. Sie haben ihm offenbar genau vorgeschrieben, was er tun soll.«
    »Weiter, Mösges.« Frank stand auf. Seine innere Anspannung machte ihn unruhig. Er musste sich bewegen. Ungeduldig ging er ein paar Schritte in Mösges Büro hin und her.
    »Mehr weiß ich nicht. Ich habe das auch nicht so genau wissen wollen. Ich wollte damit nichts zu tun haben. Verstehen Sie?«
    »Was hat Hünner dafür bekommen? Geld?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Er wird Ihnen doch noch mehr erzählt haben. Hat er damit geprahlt, dass er Geld bekommen hat, möglicherweise viel Geld?«
    »Nein, von Geld hat er nichts gesagt. Für Geld hätte er so etwas bestimmt nicht gemacht. Daniel hat genug Geld.«
    »Was war es dann?«
    »Keine Ahnung. Bestimmt nicht.«
    »Womit ist er dann erpresst worden?«
    »Ich weiß es doch nicht.«
    »Könnte es sein, dass Hünner doch pädophil ist? Und ihn einer seiner perversen Gesinnungsgenossen mit irgendetwas erpresst? Schließlich ist er ein Politiker, der noch Karriere machen will.« Ecki machte sich Notizen.
    Mösges sah Ecki erstaunt an. »Das würde ja bedeuten, dass Daniel schon vorher verbotene Dinge getan hat.«
    »Die Szene kennt sich untereinander. Wer weiß, wen er wann getroffen hat. Jedenfalls wäre das eine Erklärung.«
    »Aber er wollte doch heiraten.«
    »Tarnung?«
    Mösges sah unruhig im Zimmer umher. »Das kann ich nicht glauben.«
    Er schien wirklich entsetzt zu sein, dachte Frank. Das sah nicht wie billiges Schmierentheater aus.
    »Denken Sie noch einmal genau nach, Herr Mösges. Hat Hünner nicht doch noch eine Bemerkung gemacht? Irgendetwas, was uns weiterhelfen könnte. Namen? Orte?«
    Mösges schüttelte den Kopf.
    »Sie wissen, dass Sie Ihren Freund schwer belasten?«
    »Daniel ist ein Parteifreund«, beeilte sich Mösges zu sagen.
    »Aber ein enger Parteifreund, meinetwegen.« Frank sah den Baudezernenten vielsagend an.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nun, immerhin sind Sie der Baudezernent und Daniel C. Hünner ist einer der einflussreichsten Bauunternehmer in der Stadt – und der kommende Oberbürgermeister. Zumindest, wenn es nach dem

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