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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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wir es Vermächtnis.« Ecki strich sein Notizbuch glatt.
    »Versteckt hinter einem Bilderrahmen.«
    »Klingt ganz nach ›Die drei Fragezeichen‹. Kinderkram.«
    »Richtig. In gewissem Sinn tatsächlich so etwas wie Kinderkram, Herr Hünner. Nur tödlicher.«
    Hünners Oberkörper schnellte vor. »Was wollen Sie von mir? Soll ich hier mit Ihnen Rätsel lösen?«
    »Nein, Sie sollen uns endlich die Wahrheit sagen.«
    Hünner verschränkte die Arme und lehnte sich schweigend in seinem Stuhl zurück.
    Frank musste sich beherrschen, um nicht zuzuschlagen. Nur mit Mühe konnte er seine Hände auf der Tischplatte liegen lassen. Wenn er sich vorstellte, dass Hünner nicht nur der Mörder von Sabrina Genenger war, sondern auch in die Morde an den vermissten Kindern verwickelt war, sträubten sich seine Nackenhaare. Dabei wusste er, wenn er Hünner tatsächlich unschädlich machen wollte, ging das nur über eine saubere Vernehmung, die jeder anwaltlichen Anstrengung widerstehen würde.
    Dementsprechend ruhig, fast lächelnd sah er dem Politiker ins Gesicht. Frank spürte förmlich die Anspannung Hünners und seine Angst vor ihnen. »Ich kann Sie ja verstehen, Herr Hünner. Ich weiß, dass wir Ihren Ruf in Gefahr bringen. Aber, bitte, sehen Sie es doch einmal so: Es kann doch sein, dass Sie nach unserem Gespräch frei und ruhigen Gewissens vor die Medien und deren Mikrofone und Kameras treten können. Eine bessere Möglichkeit, Ihre Unschuld vor aller Welt zu demonstrieren, gibt es doch gar nicht. Wir helfen Ihnen quasi.«
    Hünner blieb stumm. Abwartend sah er Frank an.
    »Herr Hünner, bitte erzählen Sie uns noch einmal ganz genau, wie und wann Sie Sabrina Genenger das letzte Mal lebend gesehen haben. Aber lassen sich mich zuvor das Band einschalten.« Ecki räusperte sich und nannte Tag und Uhrzeit der Vernehmung. Dann stellte er die Frage erneut.
    »Das wissen Sie doch schon längst, das habe ich Ihnen doch schon erzählt.« Hünner klang erleichtert, sein Blick blieb aber lauernd. »Das war in Ihrer Wohnung in Anrath. Wir haben uns dort getroffen, um uns, na ja, um ein paar schöne Stunden zu verleben.«
    »Das war Ihr letzter Kontakt?«
    »Das war mein letzter Kontakt, ja.«
    »Schön.«
    »Wann sollen die Wahlen eigentlich sein?« Frank wechselte unvermittelt das Thema.
    »Im Spätsommer, im September. Warum?«
    »Sie haben viel Stress?«
    »Das kann man so sagen, ja. Aber warum interessiert Sie das? Ich führe das normale Leben eines Unternehmers und Politikers, dem seine Stadt und seine politische Arbeit am Herzen liegt. Ist das so außergewöhnlich?«
    »Nein. Im Gegenteil. Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die sich für andere einsetzen.«
    »Was soll das werden? Wollen Sie mich verarschen? Ich falle bestimmt nicht auf Ihre Tricks herein.«
    »Das ist kein Trick. Ich meine es ernst. Ich bewundere Menschen, die ihre eigenen Interessen zurückstellen, um anderen zu helfen.« Dass er damit nicht unbedingt Politiker meinte, verschwieg Frank.
    »Soso.«
    Ecki hatte das Gefühl, dass sie nicht vorankamen, deshalb ging er in die Offensive. »Herr Hünner, um es wirklich ganz deutlich zu sagen, uns liegen Aufzeichnungen vor, die Sie schwer belasten.«
    Der selbstsichere Blick verschwand nun vollends aus dem Gesicht des Politikers. Seine Lippen wurden zu zwei schmalen Strichen.
    »Haben Sie mich verstanden? Sie sollen der Mörder von Sabrina Genenger sein, Herr Hünner.«
    Der Unternehmer starrte Ecki feindselig an. »Was sind das für Aufzeichnungen?«
    »Handschriftliche Notizen.«
    »Einen Dreck haben Sie. Hefter fantasiert. Er will mir was anhängen. Nur weil ich ihm keinen Job verschafft habe. Der Mann war nicht zurechnungsfähig.«
    »Den Eindruck haben wir allerdings nicht. Paul Hefter beschreibt ganz klar Ihren Anteil am Verbrechen an Ihrer Freundin. Sie haben sie getötet und ihm gebracht.«
    »Ihm gebracht? Das ist doch absurd. Hören Sie zu, Sie, ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun. Sie haben den falschen. Schade nur, dass Sie Hefter nicht mehr befragen können. Ich bin sicher, dass er im Verhör zusammengebrochen wäre. Ich habe eine reine Weste. Sie können mir nichts anhängen. Hefter will mir schaden. Das ist alles.«
    Frank sah Ecki an. Dann wandte er sich wieder an Hünner. »Wir werden Ihnen die Tat nachweisen. Darauf können Sie sich verlassen. Ich bin mir sicher, dass Sie der Täter sind. Wir werden Ihr Auto untersuchen lassen. Sie haben Spuren hinterlassen.«
    »Sicher werden Sie in meinem

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