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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Kommissar«, kommentierte Hübsch spöttisch Eckis Entdeckung. »Wieder nur ein Wort: Hünner. Hm. Hünner. Was ist ›Hünner‹? Oder soll das ›Hühner‹ heißen?«
    »Schon gut, Hübsch. Wir machen das schon. Vielen Dank. Nimm dein Spielzeug und sieh zu, dass du Spuren findest.« Frank war verwirrt. Was hatte das zu bedeuten? Erst ›Fußball-Skandal‹, dann ›Hünner‹. Erst Bökelberg, dann Nordpark.
    »Ist Hünner nun in einen Fußball-Wettskandal verwickelt? Erst wird seine Freundin getötet, dann fällt der Fotograf in England von den Klippen, wir haben zwei tote Kinder und unser Oberbürgermeisterkandidat ist ein Zocker. Das wird ein Schlachtfest für die Presse.« Ecki konnte es kaum glauben. Wohin würden die Ermittlungen sie noch bringen?
    »Moment. Noch haben wir nur zwei Blätter mit zwei Worten. Das heißt noch lange nichts. Das ist ein Fall für das KK 15. Wir haben es mit Mord zu tun. Fußball ist nicht unser Leben.«
    »Gut. Sollen sich die Kollegen der Schreiben mal annehmen.«
    »Und kein Wort zur Presse.«
    Peter Hübsch hatte die ganz Zeit zwischen den beiden Ermittlern gestanden und nichts verstanden. »Ich geh dann mal.«
    * * *
    Dirk Feusters sah Daniel C. Hünner aufmerksam an. Hünner sah blass aus, hatte tiefe Falten im Gesicht und dunkle Schatten unter den Augen. Keine Spur von einem optimistischen Politiker, der schon längst die Wahl gewonnen hat.
    Der Unternehmer spielte schon eine ganze Zeit selbstvergessen mit der Serviette. Sein Essen hatte er nicht angerührt. Dabei hatte er ausdrücklich das Menrather Weinhaus als Ort für ihr Treffen ausgesucht. Das ehemalige Treibhaus am Ortsrand von Korschenbroich sei so inspirierend, hatte er am Telefon gesagt. Außerdem könnten sie dort ganz ungestört über ihre Kampagne reden.
    Hünner war von Beginn an einsilbig gewesen. Mit fahrigen Bewegungen hatte er durch die Speise- und die Weinkarte geblättert.
    Dirk Feusters goss Hünner und sich selbst Mineralwasser nach und räusperte sich. »Herr Hünner, entschuldigen Sie bitte meine Offenheit. Wie ein siegesgewisser Politiker sehen Sie nicht gerade aus. Ist etwas passiert, das ich wissen müsste?«
    Hünner schreckte regelrecht aus seinen Gedanken auf. »Was?«
    »Na, so werden Sie sicher nicht die Wahl gewinnen. So wie Sie im Moment aussehen und auftreten.« Dirk Feusters lächelte aufmunternd.
    »Nein. Es ist alles in Ordnung. Ja. Es ist alles in Ordnung. Kein Problem.« Daniel C. Hünner versuchte ein Lächeln. »Alles im Lot.«
    Feusters lehnte sich zurück. »Wenn Sie mich fragen, sehen Sie eher aus als sei Ihnen heute der Teufel höchstselbst begegnet.«
    »Was?«
    »Na, der Unaussprechliche, Beelzebub, der Teufel.« Feusters lachte.
    »Nichts. Es ist nichts. Ich bin nur etwas überarbeitet. Das IEA-Projekt nimmt ziemlich viel Zeit in Anspruch. Noch kann ich meinen Laden nicht einfach meinem Prokuristen überlassen. Ich muss noch zuviel selbst erledigen. Aber das ist ja bald vorbei.«
    »Ihr Essen wird kalt.« Feusters deutete mit seiner Gabel auf Hünners Teller. »Wäre wirklich schade.«
    »Ich bin, glaube ich, schon satt. Danke.« Hünner legte seine Serviette auf den Tisch. Er sah Feusters lange an, bevor er weitersprach.
    »Feusters, Sie müssen mir helfen. Ich muss diese Wahl gewinnen. Unter allen Umständen. Sie müssen dafür sorgen, hören Sie? Sie müssen sicherstellen, dass ich die Wahl gewinne.«
    Wie aufgeregt er ist, dachte Feusters. Wo ist seine Souveränität geblieben? Dirk Feusters konnte seine Genugtuung nur schwer verbergen. Hünner war das ideale Opfer. Völlig hilflos und orientierungslos. Besser hätte er es nicht antreffen können. Hünner gab sich in seine Hand. Und das ohne sein Zutun. Leichter würde er sein Geld nicht mehr verdienen. »Wie stellen Sie sich das vor? Ich berate nur. Kämpfen müssen Sie alleine.«
    Hünner beugte sich vor. »Hören Sie, Feusters, Sie kennen doch alle Kniffe. Lassen Sie sich was einfallen. Irgendwas.« Der Unternehmer beugte sich vor und legte seine Hand auf Feusters Unterarm. »Feusters. Ich bitte Sie. Ich werde Sie fürstlich belohnen.«
    Dirk Feusters zog seinen Arm vorsichtig zurück. »Sie haben Angst vor der Wahl? Vor der Opposition? Vor der Niederlage? Was ist es, Hünner, sagen Sie es mir.« Seine Stimme klang kalt und unbeteiligt.
    »Quatsch. Ich habe keine Angst vor der Opposition. Alles Memmen, die nur mit sich selbst beschäftigt sind. Das gilt für die SPD und die CDU. Nein, Feusters, die können mich nicht

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