MK Boeckelberg
Wagen Spuren von Sabrina finden. Haben Sie vergessen, dass sie meine Freundin war? Wir sind natürlich in meinem Wagen gefahren. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich sie getötet habe. Was sagt dieser Hefter denn genau?«
»Wir werden Ihren Wagen auch von einem Hund untersuchen lassen, der auf das Aufspüren von Leichen spezialisiert ist. Sie haben keine Chance, Hünner. So oder so.«
Daniel C. Hünner schnaubte verächtlich.
Ecki versuchte es anders. »Sie können Ihr Gewissen erleichtern. Glauben Sie mir, wenn Sie Ihre Tat zugeben, werden Sie sich besser fühlen. So wie Ihnen ist es auf diesem Stuhl schon vielen gegangen.«
»Lächerlich. Ich habe nichts zu gestehen.«
»Sie müssen sich Ihrer Sache sehr sicher sein, Hünner. Aber keine Sorge, ich werde schon noch hinter Ihr Geheimnis kommen.«
»Sagen Sie mir lieber, was dieser Hefter mit Sabrina angestellt hat. Ich will wissen, was dieses Schwein meiner Freundin angetan hat.«
»Das ist nicht schwer zu erklären. Hefter hat ihre Freundin regelrecht ausgeweidet. Wie ein Metzger.«
»Woher wissen Sie das?« Hünners Stimme klang brüchig.
»Er hat seine ›Arbeit‹, wie er es genannt hat, aufgezeichnet. Wir haben eine DVD davon bekommen. Wollen Sie sie sehen?«
»Sind Sie wahnsinnig? Was wollen Sie von mir? Sie haben doch Ihren Täter! Was halten Sie mich noch fest? Ich verlange, dass Sie mich sofort gehen lassen.« Hünner wollte aufstehen.
»Sie bleiben sitzen, Hünner. Wir sind noch nicht fertig.« Eckis scharfer Ton ließ den Politiker innehalten und sich wieder setzen.
»Auf der DVD ist zu erkennen, dass Ihre Freundin schon tot ist, als Hefter sie auf seinen Tisch legt. Sabrina Genenger wurde getötet, damit Hefter sein perverses Spiel beginnen konnte.«
»Dann steckt der Franzose mit Hefter unter einer Decke.«
Frank schüttelte den Kopf. »Dafür gibt es keine Beweise.«
»Also auch keinen Beweis, dass es nicht so sein könnte. Habe ich Recht? Habe ich Recht?« Hünner schrie fast.
»Wir drehen uns im Kreis, Hünner. Wir haben keinen Beweis, dass sie der Mörder sind. Aber wir haben Indizien.« Ecki schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
Hünner zuckte nicht einmal.
»Mehr noch, Herr Hünner. Wir gehen davon aus, dass Sie auch mit den Morden an Kindern in Verbindung gebracht werden können.«
Ungläubig starrte Hünner die beiden Kommissare an.
Seine Verblüffung war echt, das konnten Frank und Ecki erkennen.
Es dauerte eine Weile, bis Hünner sprach. »Nun reicht es aber endgültig. Ich glaube, Sie sind nicht ganz bei Trost. Was wollen Sie mir denn jetzt noch anhängen? Mord an Kindern?«
Die beiden Ermittler nickten.
»Sind Sie wahnsinnig? Ich, ein Pädophiler? Haben Sie vergessen, dass ich eine Freundin habe?« Hünner verbesserte sich. »Hatte?«
»Das eine schließt das andere nicht aus.« Ecki schlug sein Notizbuch zu. »Der Niederrheiner würde sagen, es gibt nichts, was es nicht gibt. Aber ich bin da durchaus konkreter: Wir haben schon alles erlebt. Pädophile verstecken ihre Neigung vor der Öffentlichkeit gerne auch hinter der Maske eines Frauenhelden.«
Hünner schüttelte sprachlos den Kopf.
»Sie verstecken sich hinter ihrer Maske auch, weil sie ihre sexuelle Neigung zu Kindern selbst erschreckt. Jahrelang können sie unter Umständen ihren Trieb unter Kontrolle halten, bis er eines Tages nicht mehr zu kontrollieren ist. Und dann muss er befriedigt werden. Unter allen Umständen, bis zum Mord an den unschuldigen Wesen. Denn niemand darf von diesen Neigungen erfahren. Deshalb müssen sie sterben, Herr Hünner.«
»Ich fasse es nicht. Was habe ich Ihnen getan, dass Sie mich so quälen? Was wollen Sie von mir? Wer schickt Sie? Wer hat Ihnen den Auftrag dazu gegeben, mich zu zerstören? Wollen Sie, dass ich meine Kandidatur zurückziehe? Ist es das? Das können Sie haben. Ich verzichte hiermit auf das Amt des Oberbürgermeisters. Nur, hören Sie endlich mit diesen Anschuldigungen auf. Hören Sie? Ich verzichte! So, und nun lassen Sie mich gehen.«
Ecki sah Hünner aufmerksam an. Er konnte nicht mehr unterscheiden, ob Hünner ihnen eine Komödie vorspielte oder die Wahrheit sagte. Hünner hatte Tränen in den Augen. Vor Wut oder vor Verzweiflung. Das war die Frage. »So einfach ist das nicht, Herr Hünner. Sie bleiben so lange hier, bis wir sicher sind, dass Sie eine reine Weste haben.«
»Ich will meinen Anwalt sprechen.«
»Das ist doch schon mal ein Anfang.« Frank stand auf. »Ich besorge Ihnen ein
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