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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Hilflosigkeit warf sie das Laken von sich, stand auf und sammelte hastig ihre Kleidungsstücke zusammen. Mit kurzen, schnellen Schritten ging sie wortlos ins Bad.
    »Lass dich bloß nicht häuslich nieder. Mach schnell. Ich will dich nicht mehr sehen.« Hünner hatte sich mittlerweile im Bett aufgerichtet und lehnte mit dem Oberkörper an dessen Kopfseite.
    Keine zwei Minuten später stand sie angezogen im Raum. Auf dem Weg zur Tür blieb sie kurz stehen und sah Hünner an. In ihren Augen standen Tränen.
    »Dafür wirst du bezahlen. Das schwöre ich dir.«
    Hünner lachte laut. »Oh, davor habe ich jetzt schon Angst.«
    »Arschloch.«
    Die Tür fiel krachend ins Schloss.
    Hünner lächelte. Er war zufrieden. Er hatte sich den Abschied von Sabrina schwerer vorgestellt. Sie hatte für seinen Geschmack zu stark geklammert. Das konnte er nun überhaupt nicht ab. Außerdem wollte sie ihre Nase in seine Geschäfte stecken. Das mochte er noch weniger. Ein paar Wochen unbeschwerter Sex waren okay, seinetwegen auch ein halbes Jahr. Aber spätestens dann musste es auch gut sein. Dafür gab es zu viele frische Sabrinas auf dieser Welt. Er war froh, sie los zu sein. Sie hätte ihm gefährlich werden können.
    Der Unternehmer hatte aber auch in der Tat noch einiges zu erledigen. Diese Manager von IEA machten Schwierigkeiten. Die Münchener konnten offenbar den Hals nicht voll bekommen. Sie kamen mit immer neuen Ideen und Forderungen. Sie drängten ihn in die Enge. Dabei wussten sie, dass er nicht unendlich auf ihre Forderungen eingehen konnte. Er tat ohnehin schon mehr, als ihm persönlich und politisch gut tat. Die IEA war ein dunkles Loch. Aber es war längst zu spät für einen Rückzieher.
    Wenn jemand von der Zeitung Wind von den inoffiziellen Absprachen bekam, war es aus mit seiner politischen Karriere. Deshalb musste er sich etwas einfallen lassen. Er musste dem IEA-Vorstand etwas ganz Besonderes bieten. Es war immer gut, wenn man sich etwas mehr Verhandlungsspielraum als die Gegenseite verschaffen konnte. Dazu brauchte er jetzt Karsten Mösges. Und zwar schnell.
    Mit einem federnden Satz war Daniel C. Hünner aus dem Bett. Nackt ging er ins Wohnzimmer und suchte sein Handy.
    »Tag. Hünner hier. Kann ich Karsten sprechen?« Er mochte Mösges Sekretärin nicht besonders. Sie hatte so einen spöttischen Unterton.
    »Was heißt das, ich kann ihn jetzt nicht stören? Überlassen Sie das ruhig mir, ob ich ihn störe oder nicht.« Was bildete sich diese Schlampe ein? »Er ist nicht in seinem Büro? Warum sagen Sie mir das nicht gleich? Was? Ach, so, Wiederhören.«
    Der Baudezernent war gar nicht in Mönchengladbach. Stimmt! Das hatte er ganz vergessen. Er wusste, wo Mösges war. Die Sache lief, ohne dass er viel dazutun musste. Geht doch, dachte er, als er im Bad stand und zufrieden sein breites Grinsen im Spiegel betrachtete.
    Hünner duschte und zog frische Wäsche an. Während der Zeit unter der Dusche hatte er an Rauh und den Scheck denken müssen. Er war sich sicher, dass Rauh den Scheck einlösen würde. 25.000 Euro mal eben so, scheinbar für nichts! Das würde sich der Kicker nicht entgehen lassen. Er war sicher nicht naiv, aber Rauh war genauso geldgeil wie alle anderen. Hünner musste grinsen. Alexander Rauh bekam nichts umsonst. Weder auf dem Platz, noch von ihm. Alles hatte seinen Preis. Wenn Rauh spurte, würden sie noch eine Menge Spaß bekommen.
    Apropos, dachte Hünner, als er vor dem Schrank stand und sich ein frisches Hemd aussuchte. Er war gespannt auf die neuen Fotos. Er sah die gierigen Gesichter förmlich vor sich. Für ihn selbst hatten die Fotos keinen Wert. Er fühlte keine Erregung. Im Gegenteil, sie waren grausam, ohne Sinn. Nur leere Gewalt und Vernichtung. Aber sie taten ihren Dienst. Seit langem schon vollbrachten sie wahre Wunderdinge. Sie öffneten ungeahnte Möglichkeiten. Sie waren eine Versicherung, sie waren eine wertvolle Ware, sie waren die Lösung vieler Probleme. Sie waren mit Gold nicht aufzuwiegen. Der ganze Dreck dahinter interessierte den Unternehmer Daniel C. Hünner nicht. Ihn ging das Schicksal auf den Bildern nichts an. Die Fotos erfüllten ihren Zweck. Nicht mehr.
    Hünner roch an seinem weißen Seidenhemd. Er sog die Frische tief in sich auf. Er würde Mösges am verabredeten Treffpunkt erwarten, und sie würden ihre weiteren Pläne besprechen. Sie würden Georg-Friedhelm Pietzek schon noch liefern, was er wollte.
    Karsten Mösges hatte sich lange geweigert, noch ein bisschen

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