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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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wie gesagt, aber er musste seine Vorkehrungen treffen, deshalb musste er den Tag wissen. Den Tag wissen.
    * * *
    »Na, was sagen die Kollegen aus Siegen?« Frank sah Schalke neugierig an, der auf dem Parkplatz am A-Gebäude neben seinem Auto stand und in einer Hosentasche nach seinem Schlüssel suchte.
    »Bin noch nicht so weit.« Dembrowski schloss den Kombi auf und legte seinen Rucksack auf den Rücksitz. »Dieser Braun soll auf Montage sein. Messebau. Jedenfalls ist er im Moment nicht in Siegen.«
    »Na, hoffentlich können ihn die Kollegen bald befragen. Er ist nämlich immer noch unsere heißeste Spur.«
    Schalke Dembrowski nickte und zuckte mit den Schultern.
    »Ich hoffe, dass die Daten zum Skelett bald da sind.« Frank war müde.
    »Und, was hast du heute noch so vor?« Dembrowski wollte Feierabend machen und sich nicht länger über Ermittlungen unterhalten.
    »Ich fahre jetzt zur Probe, zur nächsten Krisensitzung. Unser Bassist hat aufgehört und wir wollen einen neuen testen. Übrigens, du weißt, dass du mit deinem Schalke-Schal hier der Exot bist?«
    »Ja. Und was heißt schon Exot? Blues hört ja auch nur eine Minderheit.« Schalke konnte die Witze über seinen Verein nicht mehr hören.
    1:0 für Schalke, musste Frank zugeben.
    »Blues ist was ganz Feines. Die Seele der Musik. Was hörst du so?«
    »Im Moment Shakira und ab und an Sachen aus den 80ern. Warum?«
    »Nur so.« Frank schlug Dembrowski auf die Schulter und ging zu seinem MGB. »Trotzdem, schönen Abend noch.«
    * * *
    Was, wenn die kleine Tote vom Bökelberg tatsächlich einem Ritualmord zum Opfer gefallen war? Frank konnte den Gedanken nicht mehr verdrängen. Ein grausames Ritual, dessen Sinn sie noch nicht zu erkennen vermochten. Oder ein Perverser, der seine Lust an kleinen Kindern befriedigte. Wie auch an dem kleinen Jungen im HQ. Beide Fälle schienen miteinander verbunden, aber er konnte die gemeinsame Klammer noch nicht erkennen. Er hatte darauf gehofft, von Heini Informationen über ähnliche Fälle zu bekommen. Vielleicht ergab sich daraus ein Muster; kleine Kinder ermordet und geschändet auf die immer gleiche Weise. Material auch aus Belgien, Frankreich und aus den Niederlanden. Vielleicht führten die Spuren zu einem Kinderhändlerring.
    Was hatte es mit dem unbekannten Jungen vom Antrim Drive auf sich? Eine blutige Angelegenheit, die der Täter nicht so einfach bewerkstelligt haben konnte. Auf jeden Fall musste er einen Platz zur Verfügung gehabt haben, der leicht zu reinigen sein musste. Ein gekachelter Raum. So ein Raum konnte überall sein. Eine Metzgerei, ein Operationssaal, eine Großküche. Ein Labor. Ja, und auch die nackten Räume einer Pathologie.
    Und da war noch die Theorie, dass ein Groundhopper seine Leidenschaft für Fußballplätze mit seiner kranken Fantasie verband. Wo sollten sie ansetzen? So sehr er auch grübelte, Frank konnte sich die Frage nicht beantworten. Noch nicht.

IX.
    Daniel C. Hünner legte Georg-Friedhelm Pietzek den Umschlag mit den Fotos auf den Restaurant-Tisch.
    »Das sind die letzten. Sagen Sie das auch Ihren Freunden.«
    Der IEA-Manager antwortete nicht. Stattdessen öffnete er den Umschlag einen Spalt breit. Dann legte er den Umschlag auf das gestärkte Tischtuch zurück. Seine fleischigen Hände flankierten das braune Packpapier. Ein Hund, der seine Beute bewacht, dachte Hünner.
    »Hören Sie, Pietzek, die Sache ist zu heiß. Die Polizei schnüffelt bereits überall herum. Sie glauben gar nicht, was im Moment in der Stadt los ist.« Hünner spielte mit seinem Wasserglas. Das war es nicht allein. Er machte eine kleine Pause, bevor er weitersprach. »Mösges will aussteigen, und ich kann mir das auch nicht mehr leisten. Und ich will das auch nicht mehr.« Auf Hünners Rücken bildeten sich kleine Schweißperlen.
    Pietzek sagte immer noch nichts. Stattdessen waren seine hellblauen Augen starr auf Hünner gerichtet.
    »Ich bin nach München gekommen, um Ihnen zu sagen, dass es ab heute keine Fotos mehr gibt.«
    Georg-Friedhelm Pietzek verzog seinen Mund zu einem kaum sichtbaren spöttischen Lächeln und schwieg weiter.
    »Also, ich gehe dann.« Hünner spürte den stechenden Blick des Managers wie Nadeln auf seinem Gesicht. Er bekam Angst. Hünner spürte, dass das ganze Projekt in Gefahr war.
    »Hören Sie«, der Mönchengladbacher Bauunternehmer sah aus dem Fenster, durch das er in der Ferne die Silhouette der Frauenkirche sehen konnte, »Sie müssen doch einsehen, dass wir Sie nicht auf

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