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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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nämlich noch eine Leinwand aufgestellt. Heini hat doch recht. Hab ich ja nicht glauben wollen. Die Hools können in aller Ruhe die Spiele sehen und unsere Halle zum Stadion machen. Was meinst du, was da los sein wird! Unglaublich.«
    »Echt? Eine Leinwand im Zellentrakt. Reicht der Fernseher schon nicht mehr? Ganz Deutschland im Fußballwahn! Da lohnt es sich ja direkt, ein bisschen Randale zu machen. Kann man wenigstens hinterher ungestört WM gucken. Sage noch einer, Vater Staat habe kein Herz für Fußballfreunde.« Ecki schüttelte den Kopf.
    »Hat schon seinen Sinn. Das hat was mit Deeskalation zu tun.«
    »Denke ich mir. Aber ehrlich, ist das wirklich nötig?«
    »Wird wohl.« Er grinste immer noch. »Du hättest wirklich diesen Wichtigtuer Laumen sehen sollen! Quartiermeister für die WM. Der hat doch gar keine Ahnung von Fußball. Das Einzige, was der kann, ist die Statuten der FIFA auswendig lernen. Pfft, ein Quartiermeister mit dicker Brille und gelbem Pullunder.«
    »Ist ja fast auch so was wie ein Trikot. Was unser Kaiser Franz wohl dazu sagen würde?«
    Das Telefon klingelte. Ecki hob ab.
    »Eckers, KK 11. Was kann ich für Sie tun?«
    Am anderen Ende der Leitung war Bert Becks.
    »Herr Becks? Hallo.«
    Beim Namen seines Bekannten winkte Frank heftig ab.
    »Nein, Frank ist nicht im Büro. Kann ich ihm etwas ausrichten?«
    Der Redakteur der Rheinischen Post hatte ein paar Fragen zum Fortschritt der Ermittlungen der MK Bökelberg.
    »Wie gesagt, Frank ist unterwegs. Es ist das einfachste, Sie wenden sich an unseren Pressesprecher. Ach so, haben Sie schon. Nichts Konkretes? Dann wird es so sein. Böllmann will auch nichts sagen? Soso. Ja, dann tut es mir wirklich leid, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen. Nein, ich kann Ihnen auch nichts bestätigen. Was? Ja, mache ich. Tschüss.«
    »Was wollte er?« Frank war froh, dass Ecki richtig reagiert hatte. Er mochte Becks zwar, allein schon, weil der gemütliche Kugelblitz in seiner Freizeit auch Musiker war. Aber auch Bert Becks musste nicht alles wissen. Besonders wenn sie erst am Anfang der Ermittlungen waren.
    »Becks wollte von dir wissen, ob die Theorie der Blödzeitung stimmt, dass der Täter in beiden Fällen identisch ist, also ein Serienkiller, der sich auf kleine Kinder spezialisiert hat. Becks wird wieder anrufen.«
    »Hab ich’s nicht gesagt? Die Presse hängt uns nur dämliche Geschichten an. Wir müssen uns mit Böllmann zusammensetzen und eine Strategie entwickeln.«
    »Ich werde zunächst mal mit diesem Institut in Hamburg reden. Die sollen endlich mal in die Gänge kommen. Wir brauchen ein Gesicht, mit dem wir an die Öffentlichkeit gehen können. Das wird uns weiterbringen.«
    »Endlich hast du mal eine gute Idee.«
    »Lieber hätte ich noch einen Rollkuchen.«
    »Du kriegst den Hals nicht voll.«
    »Und du hast endlich mal wieder gute Laune.«
    »Ich habe immer gute Laune.«
    »Na, ich weiß nicht.«
    Frank wollte das Gespräch beenden. Was sollte er seinem Freund auch schon sagen?
    »Mist!«
    »Was ist?«
    »Die Auktion ist vorbei.«
    »Und?«
    »Hab verloren. ›Tando will den Kampf‹ liest jetzt ein anderer.«

VIII.
    Daniel C. Hünner rollte sich auf die Seite. Er musste Sabrina loswerden. Sie langweilte ihn. »Tu mir einen Gefallen, Schätzchen, steh auf und verschwinde. Ich habe heute noch eine Menge zu erledigen.«
    Sabrina zog das durchgeschwitzte Seidenlaken um ihren nackten Körper und spielte die Beleidigte. »Bärchen könnte ruhig ein bisschen netter zu seinem Kätzchen sein.«
    Hünner konnte das kindliche Gequatsche seiner Freundin nicht ausstehen. Das hatte er ihr schon zigmal gesagt. Statt zu antworten, griff er nach der Zigarettenschachtel. »Verschwinde einfach.«
    »Hör mal«, Sabrina Genenger fand Hünners Ton nicht mehr spaßig und richtete sich auf. Dabei fiel ihr langes blondes Haar über ihre kleinen festen Brüste. »Was ist los mit dir? Hattest doch deinen Spaß.«
    »Du langweilst mich.«
    Sabrina Genenger wollte nicht glauben, was sie gehört hatte. Sie kannte den Unternehmer und Lokalpolitiker schon ein halbes Jahr. Bisher hatten sie eine Menge Spaß zusammen gehabt. Und sie hatte zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl, wirklich geliebt zu werden.
    »Bärchen, komm, sei lieb zu mir.«
    »Ich habe gesagt, verschwinde. Zieh dich einfach an und hau ab. Lass mich allein, ich habe zu tun. Muss ich dir alles zweimal erzählen?«
    Ihr Freund schien es ernst zu meinen. Wütend über Hünner und ihre eigene

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