MK Boeckelberg
alles am Bökelberg angefangen hat.«
Frank nickte. »Und was sagen wir den Journalisten? Dass wir nicht ausschließen, dass der Mörder gern im Fußball-Umfeld seine Opfer sucht? Wir wissen doch gar nicht, ob das nicht alles nur Zufall ist.«
»Die Tatsache bleibt, dass es drei Tote und drei Fußballplätze gibt.« Ecki stand auf und ging zu der Wandkarte. Er nahm drei Nadeln und steckte sie in die Fundorte. »Hier, hier und hier.«
»Schön verteilt auf drei Himmelsrichtungen.«
Ecki trat einen Schritt zurück. »Stimmt. Ob das etwas zu bedeuten hat? Bökelberg, HQ und Bezirkssportanlage Odenkirchen.«
»Ecki, ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht.« Frank seufzte.
»Was haben diese Orte gemeinsam? Abgesehen von den Fußballplätzen. Es muss eine Gemeinsamkeit geben.«
* * *
Einen Tag später waren die Zeitungen voll mit Spekulationen über den angeblichen Mönchengladbacher Serienmörder. Die Bild hatte einen Ausschnitt der Stadtkarte veröffentlicht und die Fundorte mit einer Linie verbunden. Im Text wurde über eine mögliche vierte Leiche spekuliert, die dann an einem Sportplatz im Osten der Stadt gefunden werden könnte: »Wenn man dann alle vier Fundorte mit einem Strich verbindet, entsteht ein Trapez – man kann auch Raute sagen. Und damit wären wir erst recht beim Fußball.«
»Die spinnen.« Ecki stand auf, um sich einen neuen Kaffee zu holen.
»Der Geschmack und das Taktgefühl dieser Typen kennt wohl überhaupt keine Schmerzgrenze.«
»Das ist grob fahrlässig, was diese Zeitung macht. Die versetzen doch einen ganzen Stadtteil in Angst und Schrecken mit ihrer dummen Spekulation. Ein Sportplatz im Osten der Stadt.« Ecki tippte sich an die Stirn.
»Ich denke, der PP sollte mit den Redakteuren reden. So geht das nicht. Wie sollen wir in Ruhe ermitteln, wenn uns in den nächsten Tagen ganz Giesenkirchen oder Schelsen auf den Füßen steht, weil alle Angst vor dem Fußballplatz-Mörder haben?«
»Andererseits, was ist, wenn die Schreiberlinge so unrecht nicht haben? Wenn der Täter mit dem Ablegen seiner Opfer einen bestimmten Zweck verfolgt? Vielleicht will er uns einen Hinweis geben.«
Nun tippte Frank sich an die Stirn. »Und welchen, bitteschön?«
»Na ja, ›Raute‹. Das wäre schon eindeutig oder?«
»Was? Das meinst du doch nicht im Ernst! Selbst wenn du Recht haben solltest, was soll das für eine Verbindung sein? Soll der Trainer der Täter sein, oder der Torwart?«
»Vergiss es.« Ecki sah nachdenklich auf die Wandkarte. »Man könnte die Verbindungslinien tatsächlich als Raute deuten.«
»Denk nicht mal dran.«
»An seine Teilchen?« Unversehens ging die Tür auf und Heinz-Jürgen Schrievers erschien.
»Na? Alles fit?« Frank freute sich über Schrievers Besuch. Der einzig Vernünftige heute Vormittag, dachte er. Mit seiner hemdsärmeligen Art brachte er eine Ruhe ins Büro, die Frank gut brauchen konnte.
»Fit ist zuviel gesagt. Ich war gestern beim Doktor. Der hat mir gesagt, dass ich unbedingt abnehmen muss. Dabei habe ich doch nicht zugenommen.« Der Archivar zog einen Stuhl zu sich, um sich zu setzen.
»Was sagt denn Gertrud dazu?«
»Der Doktor habe Recht. Dann hat sie mir einen Käsekuchen hingestellt. Wer kann da schon an Abnehmen denken? Ich jedenfalls nicht.«
»Gesünder wär’s schon.«
»Das musst du gerade sagen, Borsch. Du solltest Dir mal beim Einsteigen in dein Cabrio zusehen.«
Auch Ecki grinste breit.
»Hahaha. Lacht ihr nur.« Frank tat beleidigt.
»Ich kenne die Frau.« Schrievers räusperte sich.
Die Nachricht elektrisierte die beiden Ermittler. »Nun sag schon«, entfuhr es den beiden fast gleichzeitig.
»Ich habe den Namen im Archiv gefunden. Sabrina Genenger, 31 Jahre. Ehemalige Miss Mönchengladbach.«
»Miss Mönchengladbach?«
»Das ist schon mehr als zehn Jahre her. 1994, um genau zu sein. Ich habe ein paar Zeitungsartikel gefunden. Die lasse ich euch noch zukommen. Sabrina Genenger ist dann noch Dritte bei der Wahl zur Miss NRW geworden. Danach war es aus mit der großen Karriere.«
»Was ist dann aus ihr geworden?«
»Keine Ahnung, euer Job.« Schrievers erhob sich. »Ich bin in meinem Archiv, falls ihr mich sucht.« Er sah zufrieden aus. »Eine Frage noch. Geht jemand von euch am Samstag mit ins Stadion? Wir hatten doch mal darüber gesprochen.«
»Nein. Ich denke nicht. Zumindest ich nicht. Das müssen wir verschieben. Jedenfalls, danke, Heinz-Jürgen.« Frank hatte das Gefühl, endlich vor einem Durchbruch zu
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