Mobbing
Arbeitsebene oder auf der sozialen Ebene statt?
Sind Sie allein betroffen, oder trifft es auch andere?
Müssen Sie mehr und mehr Energie aufwenden, um die vermeintlichen Mobbingangriffe abzuwehren? Leidet Ihre Arbeitsleistung darunter?
Treten die vermeintlichen Mobbinghandlungen vereinzelt auf oder systematisch und über einen langen Zeitraum?
Wenn Sie diese Fragen durchgearbeitet haben und dabei eindeutige Mobbinganzeichen und -folgen erkennen konnten, sollten Sie jetzt handeln!
Körperliche Symptome wahrnehmen
Auch wenn ein von Mobbing Betroffener nur schwer den Beginn der Mobbinghandlungen benennen kann, erkennt er fast immer mit ziemlicher Genauigkeit, wann körperliche Beschwerden einsetzen. Spätestens jetzt muss man sich aber eingestehen, dass etwas nicht stimmt und Handlungsbedarf besteht. Ihr Körper ist ein feines Messinstrument, welches den zunehmenden Stress und die Bedrohung schon längst registriert hat, während Ihr Verstand noch darüber nachdenkt, ob ihn die Sinne nicht trügen. Hier gilt es, ehrlich mitsich zu sein! Der erste Schritt zur Veränderung der Situation besteht darin, genau auf Ihr eigenes körperliches und psychisches Wohlbefinden zu achten. Fangen Sie an, sich selbst mehr zu beobachten. Das ist am Anfang vielleicht ungewohnt. Denken Sie dabei auch über die folgenden Fragen nach:
Checkliste: Körperliche Symptome
Haben Sie körperliche Symptome? Sind in letzter Zeit psychosomatische Beschwerden aufgetreten (z .B. Schlafstörungen, Unruhe, schnelles Ermüden, Nervosität, Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen)?
Wann treten Ihre Beschwerden auf? Nur an Werktagen oder auch an Feiertagen? Treten Sie nur zu bestimmten Zeiten auf, z. B. wenn der Mobber in der Nähe war?
Verschwinden die Beschwerden während der Urlaubszeit? Nehmen die Beschwerden wieder zu, wenn der Urlaub zu Ende geht und Sie wieder an die Arbeit denken?
Seit wann bestehen die Beschwerden? Hatten Sie an anderen Arbeitsstellen schon ähnliche Beschwerden?
Nehmen die Beschwerden in letzter Zeit zu? Sind neue Beschwerden hinzugekommen? Falls ja, was ist in der Zeit passiert, in der diese aufgetaucht sind?
Wenn Sie auch diese Fragen überwiegend positiv beantwortet haben, befinden Sie sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in einer Stresssituation mit Mobbingcharakter und habendiese jetzt vielleicht zum ersten Mal systematisch wahrgenommen. Das ist einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer Lösung. Spätestens jetzt sollten Sie versuchen, die stressauslösenden Bedingungen zu verändern. Also Schluss mit der Verdrängung!
Wichtig
Es gibt keinen Zaubertrank, der einen unverwundbar macht und dazu führt, dass die Angriffe schadlos an einem abprallen.
Mobbing dokumentieren
Sie müssen sich jetzt angewöhnen, ein Tagebuch über die Mobbingereignisse zu führen. Weiter unten erfahren Sie außerdem, wie man eine Mobbinglandkarte anlegt. Der Zweck einer solchen Dokumentation ist:
Die Selbstaktivierung (Handeln statt passives Abwarten)
Die Beweissicherung
Das Auflisten aller Vorkommnisse
Das Erkennen von Zusammenhängen
Die systematische Information von Richtern, Anwälten, Beratern, Ärzten, Vorgesetzten usw. (diese können nachlesen, was sich genau wie zugetragen hat)
Das Mobbingtagebuch
Ein Tagebuch oder Protokoll muss folgende Informationen enthalten:
Bestandteile eines Mobbingtagebuchs
Wer war beteiligt?
Wann (Datum, Uhrzeit)?
Wo (Ort)?
Was ist genau geschehen? Benennen Sie die Mobbinghandlungen im Einzelnen. Wer hat was getan?
Wie haben Sie das erlebt (körperliche oder gesundheitliche Reaktionen, ggf. mit zeitlichem Abstand)?
Wer war Zeuge?
Natürlich gibt es auch Tage, an denen nichts passiert ist. Das müssen Sie ebenso aufschreiben. Hinzu kommen Vermerke wie Urlaub (ihr eigener sowie derjenige des Mobbers oder seiner Verbündeten), Arztbesuche, Krankschreibungen, freie Tage, Belästigungen zu Hause (z. B. Anrufe), Stresssymptome (z. B. Schlafstörungen). So entsteht eine Art Mobbingkalender. Sie können dadurch die Systematik erkennen, die hinter den Handlungen steckt. Ein derartiger Kalender kann auch verhindern, dass Sie sich in Sicherheit wiegen, wenn gerade einmal nichts passiert. Hier die Kurzform:
Wer?
Wann?
Wo?
Was?
Wie reagiert?
Zeugen?
Beispiel
3. September, 14:00, Raum E 08, anwesend: Schmidt, Müller, Schulze, ich und Koslowski. Schmidt sagt vor allen Kollegen, dass ich mal wieder zu langsam sei und dass das Kollegium darunter
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