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Mobbing

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Titel: Mobbing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Stock
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leide. Im Team herrscht Schweigen. Ich bekomme Magenschmerzen.
    12. Oktober, 11:00, Besprechungsraum, anwesend Team 2 und 3, Schmidt fragt vor versammelter Mannschaft, ob ich vielleicht psychisch krank sei, weil ich so lange krank geschrieben war. Er rät davon ab, mir eine bestimmte Aufgabe zu geben, weil ich seiner Ansicht nach „nicht belastbar“ sei. Das ist das dritte Mal in diesem Monat, dass er das äußert. Ich schweige. Einige Kollegen schweigen auch, einige grinsen, Müller vermeidet Blickkontakt. Mir ist schwindelig, mir wird schlecht. Ich gehe nach der Arbeit zu meinem Hausarzt und lasse mich krankschreiben.
    Wenn Sie das Tagebuch eine Weile geführt haben, können Sie vielleicht ein Muster erkennen und einen Katalog der Angriffe anlegen (nutzen Sie dazu die Übersicht über die verschiedenen Arten von Mobbinghandlungen ab S. 12).
    Die Mobbinglandkarte
    Eine Mobbinglandkarte ist noch differenzierter und wird normalerweise von Beratern angefertigt, um die Hierarchien in einer Mobbingsituation zu verdeutlichen. Sie können sie auch selbst anlegen. Besonders wenn mehrere Personen am Mobbing beteiligt sind, lohnt es sich, die Abhängigkeiten untereinander, die Machtverhältnisse und die Kommunikation in der Abteilung darzustellen. So erkennt man, wer wen auf welche Weise beeinflusst. Ein wesentlicher Vorteil derLandkarte ist, dass sie das Beziehungsgeflecht innerhalb der verschiedenen Ebenen des Unternehmens und zwischen diesen Ebenen verdeutlicht. Sie machen sich dadurch bewusst, wie gefestigt Ihre Position ist und wie viele Unterstützer und Gegner Sie haben. Daraus können Sie womöglich eine Strategie ableiten, etwa indem Sie bestimmte Personen als Verbündete zu gewinnen suchen.
    Malen Sie zunächst einen Kreis im Zentrum. Hier stehen Sie, und um Sie herum befinden sich in weiteren Kreisen alle wichtigen am Mobbingprozess beteiligten Personen. Feinde und Mobber verbinden Sie mithilfe einer gestrichelten Linie mit Ihrem Kreis, Freunde und Verbündete erhalten eine durchgezogene Linie. Um Kreise zu sparen (Übersichtlichkeit), können Sie Teams in einem Kreis zusammenfassen. Danach müssen auch alle anderen Kreise miteinander verbunden werden, entweder mit einer durchgezogenen Linie (= halten zusammen) oder einer gestrichelten Linie (= verstehen sich nicht).
    So erhalten Sie eine Übersicht über Ihre Position in dem Beziehungsgeflecht. Vielleicht bemerken Sie dadurch, dass Sie relativ isoliert sind (viele gestrichelte Linien) oder noch vergleichsweise viel Rückhalt haben (viele durchgezogene Linien). Womöglich wird auch deutlich, dass die Führungsebene zusammenhält oder selbst zerstritten ist. Wenn Sie nicht sicher sind, ob eine Linie gestrichelt oder durchgezogen sein sollte, dann folgen Sie Ihrer Intuition. Wenn Sie immer noch nicht sicher sind, malen Sie ein Fragezeichen.

    Beispiel für eine Mobbing-Landkarte
    Die direkte Konfrontation mit dem Täter
    Nur in der frühen Phase des Mobbings hat man eine Chance, das Geschehen selbst zu stoppen. Wenn der Prozess weiter fortgeschritten ist, werden Sie ohne externe Hilfe kaum noch etwas bewirken. Allgemein gängige Strategien sind:
Verunsichern: Machen Sie verdeckte Angriffe öffentlich. Versuchen Sie, soziale Unterstützung zu finden und diese zu demonstrieren. Lassen Sie Ihr Gegenüber spüren, dass seine Angriffe wirkungslos bleiben.
Versachlichen: Zeigen Sie zunächst noch den Willen zum Kompromiss. Lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihres Gegnersauf gemeinsame Schwierigkeiten und deren Lösung hin („im selben Boot sitzen“).
Grenzen setzen: Bitten Sie um sachliche Äußerungen und verbitten Sie sich einen unangemessenen Tonfall (z. B. Anschreien). Kündigen Sie notfalls Gegenmaßnahmen an, wie etwa arbeitsrechtliche Schritte.
    Ziele festlegen
    Sobald Sie sich entschlossen haben, die Initiative zu ergreifen, und eine Bestandsaufnahme ihrer Situation vorgenommen haben, müssen Sie sich über Ihre Ziele klar werden. Dabei hilft es, sich die folgenden Fragen zu beantworten:
    Checkliste: Fragen vor der Konfrontation
Welche Bedingungen oder Handlungen sind es genau, die mich beeinträchtigen?
Wer ist für die Bedingungen verantwortlich? Wer übt die Handlungen aus?
Welcher Konflikt liegt dem wahrscheinlich zugrunde?
Wie stehe ich selbst zu dem Konflikt? Welche Lösungen könnte ich mir vorstellen?
Wie weit ist der Konflikt schon eskaliert?
Was wünsche ich mir in Zukunft stattdessen im Umgang mit meinen Kollegen und Vorgesetzten?
Was bin ich bereit,

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