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Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Titel: Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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«Was sonst? Ich müßte verrückt sein, wenn ich sie heimkehren und erzählen ließe. Ich dachte, man könnte es mit einer Gehirnwäsche versuchen. Das war die Aufgabe des chinesischen Kopfschrumpfers. Er arbeitete eine ganze Weile, um Luke Fletchers Gedächtnis zu blockieren, aber dann verschwand der dumme Kerl, und die Sache hielt nicht ganz dicht. Das werde ich nicht mehr riskieren.» Er sah auf die Uhr. «Zeit für den Lunch. Dann werden wir uns von euch verabschieden. Üblicherweise macht es mir keinen Spaß zuzuschauen. Ich war bis jetzt nie dabei, weil es, besonders bei Frauen, ziemlich kläglich aussieht.» Er blickte Modesty mit Abscheu an. «Aber wenn Uriah zwei hochnäsige Affen umlegt, die sich einbilden, eine Chance zu haben, dann schau ich mir das gern an.»
    ###
    Um halb zwei wurde im Eßzimmer der Lunch serviert.
    Am Kopfende des Tisches saß Sam Solon, in entspannte Träumerei versunken, die etwas mit befriedigter Gier oder befriedigter Lust zu tun hatte. Beauregard Browne bestritt den Großteil der Konversation mit boshaften Erzählungen «über den Aufenthalt des beklagenswerten, allzu früh verstorbenen Luke Fletcher in diesem Haus».
    Seine Absicht war es, Modesty Blaise zu ärgern, und durch eine kleine Veränderung ihres Ausdrucks gelang es ihr, den Eindruck zu erwecken, daß er Erfolg habe.
    Clarissa sah etwas ängstlich zu und sagte wenig. Uriah Crisp aß mit Wolfshunger und ignorierte alle.
    Dr. Feng lächelte gütig, gab, wenn es angebracht schien, Beauregard Browne ein, zwei Stichworte und hoffte, daß niemand seine Besorgnis merkte. Er war zu dem Schluß gekommen, daß keine Gehirnwäsche mehr stattfinden würde, und er fragte sich wieder einmal, wie seine künftige Stellung innerhalb des Teams aussehen würde.
    Um drei Uhr erhob sich Sam Solon und sagte: «Fangen wir an.»
    Beauregard Browne richtete sich auf. «Wir hören und gehorchen, alter Knabe. Condori, haben Sie Garvins Messer und den .32 der Blaise?»
    «Ja, Señor.»
    «Gut. Rufen Sie Fuzuli und bringen Sie die beiden hinunter. Blaise wird zuerst abgeurteilt.» Er blickte Reverend Uriah Crisp an. «Wenn der Herr die Hand seines treuen Dieners führt, wie er es für gewöhnlich tut, und die Blaise stirbt, dann werden Sie Garvin seine Messer geben, damit er gerichtet wird. Aber lassen Sie ihn bis zum letzten Augenblick gefesselt und an den Seitenlinien. Nur fünf von den Männern werden die Show mitansehen, oder sagen wir lieber, werden Zeuge sein, wenn Gottes Wille vollzogen wird. Die anderen acht bleiben im Dienst, bis das Ereignis vorüber ist. Wir sind etwas knapp an Leuten, da Garvin Roccos Schädel mit diesem Bleirohr eingeschlagen hat und drei andere in der Nacht verschwanden. Was ist mit ihnen geschehen, Willie?»
    Willie Garvin sah ein wenig überrascht drein. «Zwei von ihnen zündeten eine Zigarette an», sagte er. «Dann fielen sie irgendwie ins Meer. Der dritte spazierte allein auf der Straße. Zuletzt sah ich ihn unter einem Busch etwas abseits der Straße. Ich nehme an, daß sich seine Anwesenheit in ein paar Tagen bemerkbar machen wird. Sie sollten einen Duftspray mitnehmen.»
    Beauregard Browne blickte Solon an und sagte leichthin: «Oh, wir sind ganz froh, die Unfähigen los zu sein. Aber was wollten Sie damit erreichen, Willie?»
    Willie sah ihn an, dann lehnte er sich vertraulich vor. «Ich werde es Ihnen ein andermal erzählen», sagte er.
    «Ach, bitte. Jetzt.»
    Modesty unterbrach ruhig. «Ich will es Ihnen sagen. Ich werde Ihnen ein paar interessante Dinge sagen, wenn Sie mir Gelegenheit geben.»
    Beauregard Browne blickte zu Solon, der zustimmend nickte, und sagte: «Sie haben das Wort, mein Schatz.»
    Sie lehnte sich zurück und sah mit ruhigem, heiterem Blick um sich. «Was Willie erreichen wollte? Das ist einfach. Wir befinden uns auf Ihrem Terrain, wir kämpfen gegen Leute Ihres Schlages, also gehen wir lieber auf Nummer Sicher. Willie hat unser Handikap um vier vermindert, und das ist ein guter Anfang.
    Nächster Punkt. Niemand hier soll sich einbilden, daß er zu irgendeinem Zeitpunkt die Hände hochheben und erwarten kann, freizugehen. Einige von euch könnten als verrückt gelten, aber sie sind es nicht. Der merkwürdige Priester dort weiß genau, was er tut, und macht sich selbst vor, daß er es nicht weiß. Es macht ihm Spaß, Menschen zu erschießen, und das mit dem Schwert Gottes ist etwas fadenscheinig.»
    Sie sah Beauregard Browne an. «Jetzt kommen wir zu Engelchen. Eine Reihe von klugen

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