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Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Titel: Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Luft getreten.
    Merkwürdig, überlegte sie, daß Willie Garvin der festen Überzeugung war, sie sei im Improvisieren besonders gut; dabei war gerade das sein ureigenstes Gebiet, und Modesty hielt ihn in dieser Hinsicht für absolut unschlagbar. Allein wäre ihm die Idee ohne jede Hilfe gekommen. Waren sie beisammen, so verließ er sich auf sie und wollte daher ihre Vorschläge hören, auch wenn sich diese als gänzlich unbrauchbar erwiesen.
    Er war immer noch am Überlegen, sah Probleme und fand Lösungen. «Wir können das Polyäthylen verschweißen und doppelt nehmen, so daß es den Rahmen wie eine große Hülle bedeckt. Natürlich gibt es scharfe Kanten. Aber wir werden aus dem Bettzeug Streifen schneiden und die Ecken umwickeln. Du könntest die Nieten schneiden, während ich die Rohre für den Rahmen aussortiere …»
    Als er geendet hatte, trank sie ihren Kaffee aus und sagte: «Es ist eine weite Strecke bis hinunter, Willie. Wie stehen unsere Chancen?»
    Er wandte sich ihr zu, und sie ahnte sein fröhliches Grinsen in der Dunkelheit. «Das ist ja eben das Gute, Prinzessin. Wir müssen es nicht darauf ankommen lassen.» Er wies auf den fernen Klippenkamm, der die Mulde auf der anderen Seite umgab. «Das ist ein guter Abhang für einen Start. Wir können hübsche zwanzig Meter Anlauf nehmen und sechzig Meter auf die andere Seite gleiten.»
    «Ein Übungsflug? Du verwöhnst uns.»
    «Ist auch an der Zeit. Und wenn der Drachen fliegt, dann haben wir es geschafft. Dann fliegt er.»
    ###
    Kurz nach Mitternacht sagte Clarissa de Courtney-Scott im weißen Haus: «Ich bin überzeugt, daß alles in Ordnung geht, Beau. Du warst heute abend großartig.»
    Unter dem weichen rosa Licht der Nachttischlampe lag sie eng umschlungen mit Beauregard Browne auf dessen großem Bett. Er war passiv und hing seinen eigenen Gedanken nach, und sie war ausnahmsweise imstande, ihr Verlangen zu zügeln.
    «Ich weiß, es war scheußlich, Uriah und Condori und diese vielen Wächter zu verlieren, und ich fand, daß Solon richtig gemein zu dir war, aber am Abend hast du ihn glänzend umgestimmt.» Sie bewegte sich langsam und wollüstig, während sie sprach. «Du warst großartig, als du ausmaltest, wie wir alles wieder herrichten würden, wenn die Sache mit Blaise und Garvin einmal erledigt ist, und wie gut den Wachen eine Blutauffrischung tun würde, und daß Solon sich irgendwo auf der Welt drei Gemälde oder Kunstwerke aussuchen solle, und du würdest sie ihm innerhalb eines Jahres beschaffen. Das war alles so positiv und zukunftsfreudig, daß es Solon letztlich richtig mitgerissen hat. Er hat seine schlechte Laune völlig vergessen.»
    Beauregard Browne erhob sich ein wenig, packte sie am Nacken und schüttelte sie sanft. «Ja, Puppe. Aber ich stelle fest, daß unser verehrter Patron heute nacht auf deine Dienste verzichtet hat. Ich fürchte, er spielt ein wenig Theater und traut uns nicht mehr ganz.»
    «Nun, das ist nicht sehr nett. Ohhh … Ich meine, was er tat, war nicht sehr nett, nicht das, was du tust. Das ist köstlich.»
    «Aber sein Mißtrauen ist berechtigt, Clarissa, mein Engel. Denn ich bin der Meinung, es ist an der Zeit, daß wir an uns selbst denken. Ich habe das Gefühl, wir beide müssen ein neues Leben beginnen, du und ich. Natürlich, wenn alles hier erledigt ist.»
    «Wie hübsch. Alles?»
    «Vielleicht. Wir werden sehen, was der Morgen bringt. Ahh, das ist sehr einfallsreich von dir.»
    «Wirklich? Gut. Beau, morgen werden wir die beiden doch bestimmt dort oben fertigmachen, nicht? Ich bin … nun, ich bin ein ganz klein wenig nervös ihretwegen.»
    «Und mit Recht, mein kleines Saugtierchen. Sie sind umwerfend gut. Aber morgen werden wir sie einäschern. Sie sind auf
Paradise Peak
völlig eingeschlossen, denn es gibt keinen Weg herunter, außer über die Kabel oder über die Felsen. Wir haben alle Mann, die uns zur Verfügung stehen, dort auf Posten, und auf der Jacht sind zwei Scheinwerfer, die in unregelmäßigen Abständen die Klippen unter dem Sessellift absuchen.»
    Seine Zähne glänzten in dem warmen rosa Licht.
    «Und unsere Leute werden diesmal nicht schlafen. Sie haben mitangesehen, wie die Hälfte ihrer Kollegen plus Condori plus dem Schwert Gottes persönlich umgelegt wurde. So etwas wirkt konzentrationsfördernd, nicht wahr? Ich meine, hab ich nicht recht?»
    Sie lachte ein kehliges Lachen und entspannte sich.
    «Guter alter Beau. Am Schluß bringst du uns ja doch aus allen Schwierigkeiten. Das war

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