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Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Titel: Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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während des Koreakrieges drei Jahre lang mit amerikanischen Gefangenen zu tun gehabt und zwei Jahre in New York verbracht, wo er die chinesische UNO-Delegation psychiatrisch betreut hatte. Er sprach ein perfektes, allerdings etwas geschraubtes Englisch.
    Jetzt sagte er: «Hinreißend? Ja. Mr. Crisp erledigt Zweifellos ist er ein schizophrener Paranoiker und absolut unheilbar. Aber das habe ich ihm natürlich nicht gesagt.»
    «Aber mein lieber guter Medico, das würde ihn nicht im geringsten stören», sagte Beauregard Browne und wies mit einer Hand vage in die Richtung des Mannes, der die Treppe heraufkam. «Wirklich nicht das geringste. Clarissa wird Ihnen das bestätigen.»
    Dr. Feng sah das schöne rothaarige Mädchen in dem weißen Kleid an und wartete auf ihre Antwort. Sie blickte zerstreut den Hügel hinab, während sie mit den Handflächen sanft ihre Brust berührte. Ihre schönen großen Augen waren ein wenig überschattet. Dr. Feng hatte festgestellt, daß Clarissa de Courtney-Scott über außerordentliche administrative Fähigkeiten verfügte und die Alltagsroutine auf der Insel praktisch allein organisierte. Er hatte ebenso festgestellt, daß sie eine Nymphomanin war, die allen männlichen Einwohnern von
Dragon’s Heart
mit unglaublicher Begeisterung zu Diensten stand, einschließlich des Patrons, wenn er einmal auf Besuch kam; nicht aber den Wachen.
    «Sind Sie auch der Meinung, Miss de Courtney-Scott?» fragte Dr. Feng.
    Sie erwachte aus ihren Tagträumen und schenkte ihm ein Lächeln, das ihre großen weißen Zähne sehen ließ. «Über Uriah? Ach Gott, ja, man kann ihn gar nicht beleidigen. Manchmal ist es wirklich riesig komisch mit ihm, nicht wahr, Beau?»
    «Wahnsinnig.» Beauregard sah Dr. Feng an, der das gar nicht sehr schätzte; vielleicht war es das schwache Schielen der strahlend veilchenblauen Augen, das den Blick dieses jungen Mannes so frostig machte, jedenfalls war die Wirkung immer dieselbe, ob er gut oder schlecht gelaunt war.
    «Ich erinnere mich, daß ich ihm eines Nachts etwas Furchtbares gesagt habe», fuhr Clarissa fort. Sie lächelte ein wenig schuldbewußt. «Es war tatsächlich nicht nett von mir, aber er hatte schon Ewigkeiten über die Heiligkeit der Schußwaffe als ein Instrument Gottes geschwatzt. Dann entwickelte er eine Theorie, daß er vermutlich Jesus gerettet hätte, wenn er nur mit seinem Colt auf dem Kalvarienberg gewesen wäre. Es ging wirklich zu weit, selbst für Uriah, denn er fickte mich gleichzeitig, und er hörte immer genau im falschen Moment auf, um davon zu schwärmen, wie er alle Sünder vernichtet hätte.»
    «Liebling, du bindest uns einen Bären auf», sagte Beauregard.
    «Nein, das stimmt, Beau. Ich hatte das Gefühl, ich würde verrückt, wenn er mich nicht bald zum Höhepunkt brächte. Also schrie ich ihn an: ‹Ich weiß, es ist nicht deine Schuld, daß du irrsinnig bist, aber wenn du nicht sofort aufhörst, dich wie ein Irrer zu benehmen, und etwas tust, dann werde ich dich
ruinieren
, bevor du von diesem Bett aufstehst, Uriah!›» Sie lachte schwach und sah ein wenig beschämt drein.
    «Und was geschah?» fragte Dr. Feng fasziniert.
    «Ach, er hob sich ein wenig, blickte mit einem traurigen Lächeln auf mich herab und sagte etwas wie: ‹Ich bin Uriah, und das bedeutet Feuer des Herrn. Ich bin das Schwert Gottes. Es steht geschrieben, daß man seine Diener verspotten und schmähen wird, aber ich bin beglückt darüber, denn der Herr ist bei mir.› Dann biß er mich in die Schulter und legte los.» Clarissa seufzte und fuhr mit einer sinnlichen Handbewegung über die Schnörkel der schmiedeeisernen Balustrade. «Er war ziemlich gut», sagte sie versonnen.
    Beauregard kicherte. «Die nächsten paar Tage wird er nicht sehr gut sein, Puppe. Einen Sünder zu erledigen macht ihn immer etwas schlaff.»
    «Das finde ich gar nicht komisch, Beau», erwiderte Miss de Courtney-Scott weinerlich. «Für mich ist es sehr schlimm, einen Mann weniger zu haben. Weißt du, es ist nicht allzu lustig, so unersättlich zu sein. Die Menschen können das nicht verstehen. Mein Gott, ich erinnere mich, wie wütend mein Vater wurde, als ich ein junges Mädchen war und es ihm zu erklären versuchte.»
    Beauregard richtete einen Blick zum Himmel. «Dein Vater. Das war vielleicht ein Arschloch. Du hättest ihn mir überlassen sollen.»
    «Nun, ja … es hätte ein wenig ungut ausgesehen, Beau. Schließlich war er nicht allzu
schlimm
, und jedenfalls wäre es, so knapp

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